Mit Strandkörben gegen die Einsamkeit – GERA Preis der BAGSO ehrt Pflegeheime in der Pandemie

03.01.2022, Sarah Rondot
Wissenschaft & Forschung, Veranstaltungen

2020 war auch ein Jahr der Vereinsamung alter Menschen in Pflegeheimen. Viele Bewohnerinnen und Bewohner konnten kaum oder keinen Besuch bekommen und die Aktivitäten im Pflegeheim mussten oft massiv eingeschränkt werden. Doch es gab auch Beispiele die gezeigt haben, dass die Einhaltung der Schutzmaßnahmen auch ohne die komplette Isolation der Bewohnerinnen und Bewohner funktionieren kann.
Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, zeichnet mit dem GERAS Preis seit 2016 Menschen und Initiativen aus, die dazu beitragen, dass das Leben von Menschen in Pflegeheimen lebenswerter wird. 2021 kürte die BAGSO mit dem GERA Preis drei Pflegeeinrichtungen, die durch viel Kreativität und Einsatz einer Isolation der zu Pflegenden entgegenwirkte.


Das DRK Pflegeheim Dorum stellte Holzhütten und Strandkörbe auf, umso weiterhin Besuche möglich zu machen. Außerdem wurden die Angehörigen und die Bewohnerinnen und Bewohner regelmäßig nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt, so konnten im Krisen-Alltag kleine Freuden ermöglicht werden, wie zum Beispiel ein Kirmes-Orgelkonzert. Die Jury beeindruckte besonders den Mut und die Standfestigkeit der Einrichtungsleitung gegenüber Ämtern.
Das Haus Bethanien führte ein heimeigenes Radio ein. Darüber konnten Grußbotschaften versandt werden, aber auch wichtige Informationen an die Bewohnerinnen und Bewohner weitergegeben werden. Monatliche Heimbeiratstreffen und ein wöchentlicher Austausch zwischen Heimleitung und Heimbeiratsvorsitzenden stellte die Autonomie und Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner sicher. So konnten Wünsche wie Park- und Balkonkonzerte umgesetzt werden.


Im Pflegeheim Sundern gelang trotz Corona ein soziales Miteinander, Bewegung und Entspannung, zum Beispiel durch einen gemeinsam gestalteten Therapieraum, aufrecht zu erhalten. Feste wie Karneval, Oktoberfest und Weihnachten wurden angepasst und konnten in jedem Wohnbereich stattfinden. Es gab sogar einen Zirkusbesuch und der Kontakt mit den „Patenkindern“ des örtlichen Kindergartens wurde durch Gartenzaungespräche weiter geführt. Die Corona-Maßnahmen wurden in Sitzungen des Heimbeirates besprochen.
Die Beispiele zeigen, wie durch kreatives und innovatives Handeln ein menschlicher Umgang auch während der Corona-Pandemie gelingen kann. Die Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner verhindert Isolation und macht auch für das neue Jahr Hoffnung, mutige Wege zur Menschlichkeit trotz Pandemie zu finden.

 

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