Stiftung Gesundheitswissen: Bedarf an verlässlichen Gesundheitsinformationen steigt

14.02.2022, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Digital Health, Heilberufe, Politik & Wirtschaft

Insbesondere bei chronisch erkrankten Menschen steigt der Bedarf an verlässlichen Gesundheitsinformationen. Immer mehr von ihnen sind über Jahrzehnte beeinträchtigt. Immerhin haben 40 % der Bevölkerung in Deutschland eine oder mehrere Erkrankungen und 30 % leben 20 Jahre oder länger mit ihrer Erkrankung. Das zeigt eine aktuelle Studie der Stiftung Gesundheitswissen, die den Blick speziell auf chronisch Kranke und ihre individuellen Informationsbedürfnisse richtet. „Für chronisch kranke Personen steht im Vordergrund, ihre Lebensqualität trotz Krankheit zu erhalten“, erläutert Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Ohne die aktive Mitwirkung der Betroffenen seien die Erkrankungen aber nicht zu bewältigen. „Da ist jede Menge Selbstmanagement gefragt. Voraussetzung dafür ist ein hohes Maß an Gesundheitskompetenz – sei es bei der direkten Krankheitsbewältigung, dem Leben mit der Krankheit oder bei den dabei zu fällenden Entscheidungen im Rahmen der Behandlung, Versorgung und Gesundheitserhaltung“, so Suhr. Der Bedarf an verlässlichen Gesundheitsinformationen steige dadurch erheblich. Die Kernaussagen der Studie:

  • Menschen mit chronischen Erkrankungen geben an, dass es ihnen speziell an Informationen mangelt, die ihre Erkrankung betreffen, z. B. bei Entscheidungen zu Behandlungsmöglichkeiten.

  • Je älter die Menschen mit chronischen Erkrankungen sind und je stärker sie ihre Erkrankung einschränkt, desto schwieriger ist es für sie, relevante Informationen zu finden.

  • Die Bewertung von Informationen fällt chronisch Kranken mit erheblichen Einschränkungen schwerer als denjenigen, die nur begrenzt oder überhaupt nicht im Alltag durch ihre Krankheit beeinträchtigt werden.

  • Menschen mit chronischen Erkrankungen vertrauen den Informationen am meisten, die sie in einem persönlichen Gespräch bekommen. Wichtige Ansprechpartner sind Hausärzte, Fachärzte und auch Freunde und Bekannte.

  • Das Internet dient vor allem älteren Personen weniger als Quelle für Gesundheitsthemen, gewinnt jedoch weiter an Bedeutung für die Gesundheitsinformation der Bevölkerung.

Weitere Informationen unter www.stiftung-gesundheitswissen.de . Dort sind auch Infografiken erhältlich.

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