Hamburger Fachtagung „Musik und Demenz“ mit bundesweiter Ausstrahlung

Bundesinitiative „Musik und Demenz“ auf den Weg gebracht

Die vom Landesmusikrat Hamburg am 16./17. September in Hamburg ausgerichtete Fachtagung „Musik und Demenz“ 2022 stand unter dem Motto: „Resonanz und Begegnung | Musik zeigt Wirkung bei Demenz“. Sie bot mehr als 150 Teilnehmenden aus dem ganzen Bundesgebiet, aus Österreich und den Niederlanden eine Plattform zum intensiven interprofessionellen und interdisziplinären Austausch. Vier Plenarvorträge reflektierten Grundsatzfragen und präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse. Fünfzehn, zumeist zweimal angebotene Workshops boten die Gelegenheit, sowohl erprobte und innovative praktische Konzepte, Methoden und Werkzeuge in Verbindung mit musikassoziierten Angeboten und Aktivitäten für Demenzbetroffene und ihre An- und Zugehörigen in unterschiedlichen Settings kennenzulernen als auch Grundsatzfragen zu vertiefen. (Nähere Informationen: www.lmr-hh.de/project/musik-und-demenz-2022)

Im Rahmen der Fachtagung wurde die Bundesinitiative „Musik und Demenz“ auf den Weg gebracht. Deren Ziel ist es, in ganz Deutschland bedarfsgerechte musiktherapeutische, musikgeragogische und musikalisch-künstlerische Angebote für Menschen mit Demenz dauerhaft sicherzustellen. Dazu soll ein Fonds errichtet werden, der zum einen Mittel zur Finanzierung entsprechender Projekte als auch von Forschungsprojekten bereitstellt. Zum anderen soll der Aufbau von Strukturen gefördert werden, die gewährleisten, dass entsprechende Angebote flächendeckend zur Verfügung stehen. (Nähere Informationen: www.musik-und-demenz.de)

Im Rahmen eines Festaktes unterzeichneten der Generalsekretär des Deutschen Musikrates, Prof. Christian Höppner, der Vorsitzende der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft, Prof. Dr. Lutz Neugebauer, und der stellv. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik, Prof. Dr. Theo Hartogh, einen Letter of Intent. Darin verpflichten sich die in diesem Zusammenhang mit Bezug auf Musik relevanten Dachorganisationen auf Bundesebene, die Entwicklung des bundesweiten Fonds bis zum Beschluss einer endgültigen Rechtsform und Trägerschaft der Bundesinitiative zu betreiben.

Die stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Gesundheit, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, die Hamburger Staatsrätin für Gesundheit, Melanie Schlotzhauer, sowie Vertreter der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und weiterer Organisationen würdigten den Start der Bundesinitiative als ambitionierten Schritt, die Potenziale von Musik für die Stärkung der kulturellen und sozialen Teilhabe von Menschen mit Demenz sowie die Prävention und Therapie von Demenz und anderen altersassoziierten neurodegenerativen Erkrankungen nachhaltig umzusetzen.

Der Landesmusikrat Hamburg hat in Aufnahme von Impulsen der von ihm veranstalteten Fachtagung „Musik und Demenz“ 2019 die Entwicklung der Bundesinitiative „Musik und Demenz“ maßgeblich vorangetrieben und wird ihre Aktivitäten zunächst auch weiterhin koordinieren.