Pilot-Projekt „Pandemie-Check“ startet in Niedersachsen

09.10.2022, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Coronavirus, Politik & Wirtschaft

Eine wissenschaftliche Studie der AOK Niedersachsen und dem Landesgesundheitsamt verfolgt das Ziel einer verbesserten Einschätzung der Corona-Infektionslage unabhängig von Labortestungen. Das Projekt unter dem Titel „PanCHECK-iN“ (Pandemie-Check in Niedersachsen) beginnt im Oktober und ist für eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren geplant. Hintergrund der Initiative ist die zunehmend schlechtere Aussagekraft der COVID-19-Meldedaten nach Infektionsschutzgesetz durch den Rückgang der PCR-Testungen. Für das Projekt werden die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von AOK-Versicherten mit Covid- und Atemwegserkrankungen durch die Krankenkasse auf Landkreisebene zusammengefasst und wöchentlich anonym ausgewertet. Am Landesgesundheitsamt werden diese Daten bewertet, mit Informationen aus anderen Datenquellen verglichen und dargestellt. Bei „PanCHECK-iN“ liegt der Schwerpunkt im ersten Jahr auf Corona-Infektionen. Im zweiten Jahr werden darüber hinaus weitere Atemwegserkrankungen wie die saisonale Grippe/Influenza mit in den Fokus genommen, bevor im dritten Jahr die Abstimmung mit anderen Daten zur Infektionslage wie Hospitalisierung und Intensivbettenbelegung im Vordergrund steht. Ein großer Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass bereits vorhandene, ärztlich verschlüsselte Diagnosen genutzt werden. Durch die erweiterte Datenerhebung ergibt sich zugleich ein neuer Überblick über die Fehlzeiten, die mit einer Corona-Erkrankung einhergehen.

 

Dieser Beitrag stammt aus dem Welt der Krankenversicherung Newsletter 10-2022. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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