DAK: Pandemie und Psyche – weibliche Jugendliche leiden besonders

12.10.2022, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Coronavirus, Heilberufe

Mit dem neuen Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit sind Versorgungsdaten von 142.000 jungen Menschen in Nordrhein-Westfalen analysiert worden. Danach treffen psychische Neuerkrankungen Jugendliche häufiger als jüngere Kinder. Arztbesuche, Krankenhausbehandlungen und Arzneimittel-Verschreibungen gehen weiter zurück. Mädchen und Jungen leiden unterschiedlich unter den Auswirkungen der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen. Das zeigt ein Blick in die Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen: Hier stiegen die Behandlungen aufgrund einer Essstörung bei Mädchen um 36 Prozent, während bei den Jungen ein Rückgang festzustellen ist (16 Prozent). Deutlicher ist der Geschlechtsunterschied bei Depressionen: Während dreizehn Prozent mehr Mädchen 2021 erstmalig aufgrund einer Depression behandelt wurden, gab es bei den Jungen einen Rückgang um 5 Prozent. Bei Angststörungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier sanken die Behandlungszahlen bei Jungen um 22 Prozent, während sie bei Mädchen um ein Prozent stiegen. In der Altersgruppe der 5- bis 9-Jährigen stiegen die Adipositas-Zahlen insgesamt an: Im Vergleich zum Vor-Pandemiezeitraum erhielten 18 Prozent mehr Grundschulkinder 2021 die Diagnose Adipositas. Dabei fällt die Zunahme bei den Mädchen (21 Prozent) stärker aus als bei Jungen (15 Prozent). Bei den 15- bis 17-Jährigen ist der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen wesentlich deutlicher: So nahmen 2021 die Neuerkrankungen der männlichen Jugendlichen im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent zu, bei den Mädchen um 12 Prozent.

 

Dieser Beitrag stammt aus dem Welt der Krankenversicherung Newsletter 10-2022. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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