Erhöhte Mortalität bei Konsum stark verarbeiteter Nahrung

17.11.2022, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Politik & Wirtschaft

In einer italienischen Studie starben vor allem solche Menschen vorzeitig, die stark verarbeitete Lebensmittel zu sich nahmen. In der Kohortenstudie mit 23.000 Teilnehmenden aus Italien, die auf Ernährungsfragebögen beruhte, wurde sowohl der Nutri-Score (Nährstoffzusammensetzung) als auch der NOVA-Score (Verarbeitungsgrad) der Ernährung berechnet. Ergebnis: Im Zuge einer medianen Nachbearbeitungsdauer von zwölf Jahren war die Gesamtmortalität im Quartil mit den ungünstigsten Werten beim Nutri-Score um 19 Prozent höher als im Quartil mit den besten Werten. Im Quartil mit den ungünstigsten Werten beim NOVA-Score war die Gesamtmortalität um 19 Prozent, die der kardiovaskulären Sterblichkeit um 27 Prozent und die für andere Ursachen außer Krebs um 37 Prozent erhöht. Wurde in der NOVA-Berechnung auch der Nutri-Score berücksichtigt, änderte dies wenig am Ergebnis. Umgekehrt schien jedoch die Berücksichtigung des NOVA-Scores die Aussagekraft des Nutri-Scores deutlich abzuschwächen. Da ein gewisser Teil der erhöhten Mortalität bei ungünstigem Nutri-Score sich mit einem hohen Anteil hoch verarbeiteter Nahrung erklären lässt (22 Prozent der Gesamt- sowie 15 Prozent der kardiovaskulären Mortalität), scheint der NOVA-Score besser zu kennzeichnen, welche Lebensmittel gesünder sind und welche nicht.

 

Quelle: Bonaccio M, Di Castelnuovo A, Ruggiero E et al, Joint association of food nutritional profile by Nutri-Score front-of-pack-label and ultra-processed food intake with mortality. BMJ 2022

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