Altersdiskriminierung in Deutschland?

03.02.2023, Kristina Mann
Wissenschaft & Forschung, Politik & Wirtschaft

Unter dem Titel „Age ismus. Altersbilder und Altersdiskriminierung in Deutschland“ ist im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Dezember 2022 eine Studie von Prof. Dr. Eva-Marie Kessler und Prof. Dr. Lisa Marie (MSB Medical School Berlin) erschienen, die HIER kostenlos zur Verfügung steht.

Mit dem Ziel, eine fundierte Datengrundlage zu Vorstellungen, Einstellungen und Bewertungen der Bevölkerung in Deutschland in Bezug auf alte Menschen und die Lebensphase Alter zu schaffen, wurden 2.000 Personen ab 16 Jahren im Januar 2022 bundesweit telefonisch befragt. Im Ergebnis geht es darum, negative Stereotype und Rollenklischees aufzubrechen und besser über Altersdiskriminierung – Ageismus – aufzuklären.

Ein erster Einblick in die Studie*:

  • Rund ein Drittel der Befragten stimmt der Aussage zu, dass alte Menschen „Platz machen“ sollten für die jüngere Generation, indem sie wichtige berufliche und gesellschaftliche Rollen aufgeben (32 Prozent).
  • 51 Prozent der Befragten sind für eine Regelung, wonach „Menschen nur bis zu einem bestimmten Alter, wie etwa bis 70 Jahre, politische Ämter haben dürfen“.
  • 53 Prozent der Befragten sagen, ältere Menschen trügen nicht entscheidend zum gesellschaftlichen Fortschritt bei.
  • 40 Prozent sagen, dass junge Menschen von alten Menschen bei der Bewältigung des Klimawandels im Stich gelassen werden. Unter den jüngsten Befragten sagen das sogar 63 Prozent.
  • 74 Prozent der Befragten überschätzen den Anteil der älteren Menschen über 70 Jahre in der Bevölkerung erheblich. Am häufigsten wurde er auf 30 Prozent geschätzt – obwohl er bei rund 18 Prozent liegt.

*entnommen von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

 

Dieser Beitrag stammt aus dem ProAlter Newsletter 02-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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