Karlsruhe: KIT-HealthTech gestartet

08.03.2023, Sven C. Preusker
Digital Health, Aus- & Weiterbildung

 
Im neuen KIT-Zentrum „Health Technologies“ wollen Forschende gemeinsam mit Studierenden und der Gesellschaft unter anderem die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung vorantreiben. Foto: Markus Breig, KIT

Die Digitalisierung ist eines der großen Themen in der Gesundheitsversorgung. Sie wirkt sich schon lange nicht mehr nur auf das Privat- und das Arbeitsleben aus. Das Erreichen eines nachhaltigen, medizintechnischen Fortschritts zum Erhalt der Gesundheit erfordert künftig eine immer stärkere Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürger nmit Ärztinnen und Ärzten sowie Forschenden. Um diesen Transformationsprozess zu fördern, startet am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) jetzt das Zentrum „Health Technologies“ (KIT-HealthTech). Ziel sei es, digitale und technologische Lösungen für Medizinprodukte aus der Perspektive und zum Nutzen der Gesellschaft zu entwickeln und sich auf die medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung zu konzentrieren, so die Initiatoren. 

Künftig, so die Forscherinnen und Forscher des neuen Zentrums, werde sich der Ort der ärztlichen Versorgung mithilfe von E-Health, Telemedizin und Wearables zunehmend von den Arztpraxen und den Kliniken zu den Patientinnen und Patienten nach Hause verlagern. Dies verlange neue, digitale und innovative Technologien und Infrastrukturen. Im neuen KIT-Zentrum „Health Technologies“ arbeiten mehr als 153 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT aus verschiedensten Disziplinen wie der Medizintechnik, der additiven Fertigung, der Robotik, den Lebenswissenschaften sowie den Datenwissenschaften eng zusammen, um die Forschung auf diesem Gebiet zu beschleunigen.

Die Forschenden aus fast allen Zentren, Bereichen und Fakultäten des KIT bringen ihre disziplinübergreifende Expertise in drei Themenfelder ein: Technologie für Präzisionsmedizin, ganzheitliche und individualisierte Versorgung für Patientinnen und Patienten sowie digitale Gesundheit. Darin arbeiten sie in 12 Haupt-Forschungsfeldern etwa an humanoider Robotik, Exoskeletten, „Digital Twins“ und Simulationstechnologie, Beschleunigertechnologien für Strahlendiagnosesysteme, Biomaterialien, Präzisionsmedizin für eine personalisierte Therapie, aber auch an Cybersicherheit zum Schutz von Gesundheitsdaten, an „intelligent Wearables“ oder der Implementierung von Technologien und damit verbundenen Verhaltensänderungen. 

Eine andersgelagerte Unterteilung der Forschungsbereiche entsteht durch die sogenannten „Focus Fields“, in denen eine größere Anzahl von Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen an verschiedenen Aspekten des Fokus zusammenarbeitet und eine dynamische Aktivität am KIT schafft, die die Zusammenarbeit, Synergien und neue Innovationen in Gesundheitstechnologien stärken soll. Fokusfelder haben im Gegensatz zu den Forschungsfeldern eine kürzere Lebensdauer und weniger Fluktuation, um interdisziplinäre Forschungskooperationen bei hochrelevanten und risikoreichen Projekten zu fördern.

Bedarfe der Bevölkerung und des Gesundheitswesens sollen aktiv aufgenommen werden

„Mit dem neuen Zentrum greifen wir die Bedarfe der Bevölkerung und des Gesundheitswesens aktiv auf. Der stetige Wandel, etwa im Bereich der Digitalisierung oder der Robotik, bietet uns dabei viele neue Möglichkeiten“, so der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Die umfassenden Kompetenzen unserer Forschenden helfen dabei, Fachdisziplingrenzen zu überwinden, um das Gesundheitswesen der Zukunft zu gestalten, zu entwickeln und zu etablieren.“

„Die breit gefächerte Expertise und die vielfältigen Aktivitäten am KIT bilden die Basis, um koordiniert das Thema Health Technologies auszubauen“, so Prof. Oliver Kraft, Vizepräsident für Forschung am KIT. „Dabei wollen wir vor allem Grundlagenforschung in verschiedenen Gebieten mit den Anwendungen in den Gesundheitstechnologien verbinden. Wir gehen damit auf die Bedarfe einer älter werdenden Gesellschaft ein, ergänzt um moderne und neue Angebote für ein forschungsorientiertes Studieren.“

Disziplinübergreifende Zusammenarbeit bringt Forschung voran

„Um erfolgreiche digitale und technologische Lösungen für unsere zukünftigen globalen Gesundheitsherausforderungen zu entwickeln, benötigen wir nicht nur umfassende Technik- und Gesellschaftskompetenzen. Wir arbeiten außerdem eng mit Kliniknetzwerken, Krankenkassen und Zulassungsbehörden zusammen“, ergänzte Prof. Andrea Robitzki, verantwortliche Bereichsleiterin für das KIT-Zentrum Health Technologies am KIT. „Unsere Vision ist, dass Patientinnen und Patienten sowie Bürgerinnen und Bürger der Region direkt mit Ärztinnen und Ärzten und Kliniken sowie anderen Akteuren des Gesundheitswesens im Großraum Karlsruhe interagieren. So wollen wir ein einzigartiges Ökosystem schaffen.“

Weitere Informationen unter https://www.healthtech.kit.edu/

 

Dieser Beitrag stammt aus dem medhochzwei Newsletter 05-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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