Klima und Alter

02.06.2023, Dr. Kristina Mann
Wissenschaft & Forschung, Prävention

Tropennächte, Wüstentage, Hitzewellen, Rekordhitze… Im Sommer 2022 sind nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts etwa 4.500 Menschen infolge von Hitze in Deutschland verstorben. Für diesen Sommer stehen Hitzetage, zumindest für Deutschland, noch aus. Rekordtemperaturen können schwerwiegende Auswirkungen besonders auf ältere Menschen haben. Die Gefahr steigt mit zunehmendem Alter, weil die Fähigkeit des Körpers zur Selbstkühlung durch Schwitzen abnimmt. Häufig haben ältere Menschen ein mangelndes Durstempfinden, trinken also entsprechend zu wenig, was die Fähigkeit zu schwitzen weiter reduziert. So kann sich die Temperatur des Körpers bei Hitze schnell auf ein gesundheitsgefährdendes Niveau erhöhen. Auch kann die Einnahme und Wirkung von Medikamenten durch Hitze beeinflusst werden. Um den Umgang mit solchen Extremwetterereignissen zu verbessern, sind Hitzeaktionspläne und Krisenkonzepte erforderlich. Insbesondere Pflegeheime und Krankenhäuser sollten über entsprechende Maßnahmen verfügen, um die Gesundheit und Sicherheit ihrer Bewohner und Patienten zu gewährleisten.

Besonders Städte sind von der steigenden Hitze betroffen, da sie sich stärker aufheizen als das Umland. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind städtebauliche Anpassungen und Maßnahmen zwingend erforderlich. Es ist wichtig, Hitzehotspots in den Städten zu identifizieren und entsprechend zu handeln. Dazu gehört unter anderem auch die Begrünung von urbanen Räumen, um das Mikroklima zu verbessern und kühlere Bereiche zu schaffen. All diese Maßnahmen sind vor dem Hintergrund des Klimawandels von großer Relevanz. Neben den physischen Auswirkungen der Hitze darf auch die mentale Gesundheit nicht vernachlässigt werden. Der Klimawandel und die damit verbundenen Extremwetterereignisse können Stress, Angst und psychische Belastungen verursachen. Eine ganzheitliche Stadtplanung und Sozialplanung sollte daher auch die Unterstützung der mentalen Gesundheit berücksichtigen. Der Klimawandel erfordert eine umfassende und ganzheitliche Herangehensweise, um die Auswirkungen der Hitze auf die Bevölkerung zu mindern.

Lese- und Linktipps
Das Internetportal der BZgA informiert ausführlich zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit. Mit dem Portal bietet die BZgA der Allgemeinbevölkerung, Eltern mit kleineren Kindern und älteren Menschen Hilfestellung, um Hitzewellen besser zu überstehen: www.klima-mensch-gesundheit.de

Das Schwerpunktheft von ProAlter „Alter(n) und Klima“ (Heft 1/2020) stellt sieben Beiträge unterschiedlicher Disziplinen aus Forschung und Praxis zum Thema Herausforderungen städtischen Alterns angesichts des Klimawandels zur Diskussion.

In Heft 3/2023 werden wir erneut über das Thema „Klima und Alter“ berichten. Bis dahin, kommen Sie gut durch den Sommer!

 

Dieser Beitrag stammt aus dem ProAlter Newsletter 06-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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