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In einer aktuellen Studie zur psychischen Gesundheit von Gesundheitsfachkräften in Deutschland und Österreich während der COVID-19-Pandemie zeigen die Ergebnisse, dass die psychische Belastung im Verlauf der Pandemie konstant blieb, ohne Anzeichen einer Gewöhnung an die belastende Situation. Im Vergleich verschiedener Berufsgruppen war das Pflegepersonal zu jedem Zeitpunkt am stärksten psychisch belastet und zeigte signifikant mehr Symptome von Angststörungen und Depressionen sowie eine allgemein schlechtere psychische Gesundheit. Subjektiv fühlten sich die Befragten am meisten von strukturellen Problemen wie Personalmangel und mangelnder Wertschätzung betroffen. Trotz der Anpassung an pandemiebedingte Herausforderungen blieb die Belastung konstant und es gab keine signifikante Verbesserung der psychischen Gesundheit.
Arbeitgebende im Gesundheitswesen sind dringend dazu aufgerufen, Maßnahmen zur Unterstützung und Prävention zu implementieren. Eine Arbeitskultur der offenen Kommunikation und Anerkennung der Belastungssituationen ist notwendig, um den Mitarbeitenden zu erleichtern, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies umfasst sowohl psychologische Unterstützung als auch organisatorische Maßnahmen, um den Arbeitsdruck zu mindern. Durch eine bessere Anerkennung der Leistung und Wertschätzung der Mitarbeitenden kann ein positives Arbeitsumfeld geschaffen werden, das auch die mentale Gesundheit unterstützt. Solche Maßnahmen können dazu beitragen, die Belastung allgemein zu verringern und die langfristige Gesundheit der Fachkräfte zu schützen, so die Studie.
Die Ergebnisse der Studie wurden aktuell in BMJ Open veröffentlicht, eine von Experten begutachtete, frei zugängliche medizinische Fachzeitschrift:
Reiter, J./ Weibelzahl, S./ Duden, G. (2024): Would’ve, could’ve, should’ve: a cross-sectional investigation of whether and how healthcare staff’s working conditions and mental health symptoms have changed throughout 3 pandemic years. BMJ Open 2024
Lesetipp aus ProAlter: „Solidarität mit der professionellen Pflege – einige Ambivalenzen in der Corona-Debatte“ von Prof. Hermann Brandenburg in ProAlter 3/2020.