Depressionen

26.11.2024, Rolf Stuppardt, Welt der Gesundheitsversorgung
Psychotherapie

Im Jahr 2022 waren deutschlandweit 9.491.000 Menschen an Depressionen erkrankt. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) 2022 hervor. Depressionen gehören damit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen Deutschlands. Die Prävalenz der diagnostizierten Erkrankungen ist in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gestiegen und hat zuletzt mit 12,5 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. In den Pandemiejahren ist ein Anstieg insbesondere bei jüngeren Menschen zwischen 10 und 24 Jahren sowie bei den Älteren über 65 Jahre zu erkennen. Insgesamt gesehen sind verstärkt ältere Menschen von Depression betroffen. Einsamkeit ist ein entscheidender Risikofaktor für das Entstehen von Depressionen. Gerade in Pandemiezeiten waren besonders Menschen in hohem Alter häufig allein und isoliert. Laut der AOK-Analyse kommen Depressionen bei Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren mit rund zwei Prozent noch selten vor. Mit zunehmendem Alter zeigt sich jedoch ein deutlicher Anstieg der Depressionshäufigkeit. In allen Altersgruppen sind Frauen häufiger betroffen als Männer.


Quelle : WidO Gesundheitsatlas 2024

Bei den 60- bis 64-Jährigen leidet mehr als jede fünfte Frau und fast jeder sechste Mann an Depressionen. In den Altersklassen zwischen 65 und 74 Jahren ist dann ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Nach diesem „Knick“ steigt die Kurve jedoch weiter deutlich an. Der Prävalenzgipfel wird bei den 80 bis 84-jährigen Frauen mit 27,3 Prozent erreicht. Die Relevanz der Erkrankung zeigt sich auch bei den volkswirtschaftlichen Kosten, die im Gesundheitsatlas Deutschland analysiert werden. So entfielen nach der letzten vorliegenden Krankheitskosten-Statistik des Statistischen Bundesamtes 9,5 Milliarden Euro auf Depressionen. Dies entspricht 2,2 Prozent aller Krankheitskosten. Zusätzlich zu den direkten Krankheitskosten entstehen indirekte Kosten durch krankheitsbedingte Fehltage. Mit dem Atlas sollen Wissenslücken geschlossen und Stigmata abgebaut werden. Der knapp 150-seitige „Gesundheitsatlas Deutschland“ zum Thema Depression steht zum kostenfreien Download auf der Gesundheitsatlas-Website des WIdO bereit: www.gesundheitsatlas-deutschland.de/erkrankung/depressionen

 

Dieser Beitrag stammt aus dem Welt der Gesundheitsversorgung Newsletter 06-2024. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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