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Der Deutsche Pflegerat (DPR) fordert die zukünftigen Koalitionäre auf Bundesebene auf, die Sicherung der pflegerischen und gesundheitlichen Versorgung als zentrales Element in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. DPR-Präsidentin Christine Vogler: „Nach der Bundestagswahl tragen die Parteien eine große Verantwortung. Wir brauchen schnell eine handlungsfähige Regierung, in der die Sicherung der pflegerischen und gesundheitlichen Versorgung einen Schwerpunkt bildet. Das muss sich zentral im Koalitionsvertrag wiederfinden.“ Professionelle Pflege gehöre zum Fundament eines funktionierenden Gesundheitssystems und sei entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Erhalt der Demokratie. Die Herausforderungen seien enorm – und allen bekannt, so Vogler. Die Krankenhaus- und Pflegeversicherungsreform, die Fachkräftesicherung und die inhaltliche und strukturelle Stärkung der Pflegeprofession müssten oberste Priorität haben. Die neue Bundesregierung habe jetzt die Chance, einen echten Neuanfang zu gestalten.
In den Koalitionsvertrag aufgenommen werden müssen laut DPR folgende Punkte:
- Pflegekompetenzgesetz: Mehr Autonomie und selbstständige Berufsausübung für die Pflegeprofession
- Einheitliche Bildungsstandards: Sicherstellung hochqualifizierter Bildungsstandards im gesamten Bundesgebiet
- Gesetzliche Personalbemessung: Bedarfsgerechte und refinanzierte Personalschlüssel in allen Pflegebereichen verankern
- Public Health stärken: Präventive und gemeindenahe Versorgungsmodelle fördern
- Neue Berufsbilder etablieren: Community Health Nurses und Advanced Practice Nurses einführen
- Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen: Qualifikationsmix fördern, Handlungskompetenzen erweitern, Bürokratie abbauen und die Pflegeprofession entlasten und wertschätzen
- Selbstverwaltung stärken: Pflege vollumfänglich in die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens aufnehmen, ihre Vertretung auf Bundesebene mit dem Deutschen Pflegerat und den bestehenden Landespflegekammern eindeutig regeln und mit den notwendigen Ressourcen ausstatten
- Digitalisierung ganzheitlich umsetzen: Flächendeckende digitale Infrastruktur und funktionierende Schnittstellen schaffen, Finanzierung sicherstellen
- Grundrecht auf Pflege verankern: Gute pflegerische Versorgung und gute Rahmenbedingungen für Pflegende als Verfassungsrecht festlegen.
Die professionelle Pflege benötige auch auf der Bundesebene eine dauerhafte, starke Interessenvertretung, so der Rat. Der DPR fordert daher die Fortsetzung der Finanzierung seiner Arbeit, um weiterhin als verlässlicher Partner der Politik agieren zu können. „Nur wenn der DPR finanziell gesichert ist, kann die Stimme der 1,7 Millionen professionell Pflegenden gehört werden“, so Vogler. Die bestehenden Landesvertretungen der Pflege einzubinden sei dabei selbstverständlich.
Die Forderungen des DPR sind hier als PDF-Dokument abrufbar.
Dieser Beitrag stammt aus dem medhochzwei Newsletter 4/2025. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!