Schlaganfall kostet Europa 60 Milliarden Euro

08.01.2020, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Politik & Wirtschaft

Der Schlaganfall versursachte 2017 in 32 europäischen Ländern Kosten von über 60 Milliarden Euro. Deutschland investiert im europäischen Vergleich viel in die medizinische Behandlung, braucht aber in der Nachsorge neue Ansätze, sagt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Gesundheitsökonomen der Universität Oxford haben im Auftrag der europäischen Patientenvereinigung Stroke Alliance for Europe (SAFE) die wirtschaftlichen Folgen des Schlaganfalls untersucht. Die Ergebnisse ihrer Studie haben sie jetzt im European Stroke Journal veröffentlicht. Demnach erlitten im Jahr 2017 in den 32 untersuchten Ländern Europas fast 1,5 Millionen Menschen einen Schlaganfall. Neun Millionen Europäer lebten mit den Folgen eines Schlaganfalls, mehr als 430.000 verstarben daran. In Deutschland betragen die Gesamt-Kosten aller medizinischen Leistungen inklusive der Prävention des Schlaganfalls rund 9 Milliarden Euro und damit 2,6 Prozent der gesamten Gesundheitskosten. Die gesellschaftlichen Gesamtkosten des Schlaganfalls inklusive der erstmalig eingerechneten informellen Betreuungskosten (Freiwilligenzeit von Unterstützern) lagen 2017 bei geschätzten 17,6 Milliarden Euro und sind damit die höchsten in Europa. Bei den Pro-Kopf-Kosten des Schlaganfalls liegt Deutschland an zweithöchster Stelle hinter Finnland.

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