Klinik Markt inside: am Puls der Gesundheitspolitik

15.01.2020, medhochzwei
Aktuelles aus dem Verlag, Politik & Wirtschaft, Management

Das neue Jahr geht gesundheitspolitisch gesehen ungebremst los – in den ersten Januarwochen gab es endlich den schon erwarteten Entwurf für ein Gesetz zur Reform der Notfallversorgung, der aus Sicht der Krankenhäuser nicht in die gewünschte Richtung geht, unter anderem, da der Sicherstellungsauftrag bei den Kassenärztlichen Vereinigungen bleiben soll. Außerdem haben Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Deutscher Pflegerat (DPR) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ein gemeinsam erarbeitetes Instrument zur verbindlichen Bemessung des notwendigen Pflegepersonalbedarfs und der Pflegepersonalausstattung präsentiert. Das PPR 2.0 genannte Werkzeug stellt eine grundlegend überarbeitete und modernisierte Pflege-Personalregelung (PPR) dar, mit dem Krankenhäuser in Zukunft den Bedarf an Pflegepersonal berechnen sollen. Die Verbände zeigten sich einig, dass nach Einführung des PPR 2.0 auf die gesetzlichen Pflegepersonaluntergrenzen und ihre Ausweitung verzichtet werden sollte, da jetzt ein weitaus bedarfsgerechteres Verfahren zur Sicherung der Pflegequalität zur Verfügung stehe. Der Haken: wird der Bedarf auf der neuen Grundlage berechnet, fehlen rund 80.000 Pflegekräfte.

Die „dramatisch“ steigende Personalnot bei Pflegekräften war auch ein Hauptthema des kürzlich veröffentlichten Krankenhaus Barometers 2019 des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), über das Klinik Markt inside in der Ausgabe 01/2020 ausführlich berichtete – hier finden Sie den Beitrag als Leseprobe (Pdf-Datei zum Herunterladen). Laut der Untersuchung haben vier von fünf Kliniken Probleme, offene Pflegestellen zu besetzen. Bei den Ärzten sieht es nicht viel besser aus. Wegen der personellen Probleme musste bereits jedes dritte Haus Intensivbetten sperren oder Fachbereiche von der Notfallversorgung abmelden. Die DKG warnt deshalb vor einer ernsten Versorgungskrise. Konkret sind laut Krankenhaus Barometer 17.000 Pflegestellen auf Allgemein- und Intensivstationen in Allgemeinkrankenhäusern unbesetzt. Damit hätte sich dort die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zu 2016 verdreifacht. 95 Prozent der Krankenhäuser ab 600 Betten hätten mittlerweile Besetzungsprobleme bei Pflegestellen, 2011 waren es noch 53 Prozent.

Weitere Informationen zu Klinik Markt inside finden Sie hier, die Leseprobe können Sie hier herunterladen. 

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