GKV: Beitragssatzveränderungen Anfang des Jahres – reine Preisvergleiche bringen nichts

02.01.2020, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Politik & Wirtschaft

Je nach Meldung der einschlägigen Info-Portale einschließlich Stiftung Warentest haben 18 – 25 Krankenkassen zum Jahreswechsel ihre Zusatzbeiträge verändert, wovon nur zwei Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag gesenkt haben. Der höchste Anstieg beträgt 0,66 Beitragssatzpunkte. Eine nur landesweit agierende Krankenkasse senkte zudem ihren Zusatzbeitrag auf Null. Check 24 bastelt daraus die absurde Wertung, die GKV-Versicherten würden mindestens 4,5 Mrd. Euro an Zusatzbeiträgen verschenken, weil sie nicht zur bundesweit (preis-)günstigsten Krankenkasse mit dem Zusatzbeitrag von 0,39 Prozent gewechselt wären. Die Stiftung Warentest gibt zumindest den Warnhinweis, dass Preis- (Beitrags-)vergleiche ohne den Vergleich zu Leistungs- und Servicequalität mit Vorsicht zu genießen seien, denn ein Wechsel muss für die Verbraucher nicht immer sinnvoll sein. Wiederholt ist drauf hingewiesen worden, dass diese ausschließlich auf das Sparpotenzial abzielenden Benchmarks für die Ordnungs- und Zielprinzipien der Gesetzlichen Krankenkassen schädlich und für die Versicherten in toto irreführend sind. Dadurch dass die Krankenkassen erstmals wieder Defizite ausweisen, verstärkt eine solche Orientierung reine Kosteneffizienz und damit das Sparen als wichtigstes Ziel aller Beteiligten, was eindeutig zu Lasten guter Versorgung geht und die ist nun mal gesetzlich verbrieft, wenn sie evident und wirtschaftlich ist.

 

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