der deutsche Ethikrat beschäftigt sich in seiner aktuellen Stellungnahme vom 4. April mit den Lessons learned für den zukünftigen Umgang mit Pandemien und der Aufarbeitung von Fehlern und Fehlentscheidungen. Insbesondere die differenzierte Betrachtung des Ethikrates mit dem Begriff Vulnerabilität, finde ich wichtig. Der Ethikrat führt dazu aus: „Demzufolge gibt es zwar gute Gründe, in der Krise einer Pandemie einzelne Menschen oder bestimmte Personengruppen als besonders vulnerabel einzustufen. Daraus kann dann etwa ein Anspruch auf spezielle Solidarität abgeleitet werden. Allerdings bleiben auch alle anderen Menschen verletzlich.“
Und da sind wir dann insbesondere bei den Kindern, Jugendlichen, Auszubildenden und Studierenden. Sie haben ein viel geringeres Risiko als ältere und vorerkrankte Menschen, schwer an COVID-19 zu erkranken, leiden aber besonders unter Einschränkungen ihrer Ausbildungsmöglichkeiten und ihres Soziallebens.
Die Folgen dieser Einschränkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wurden bereits vielfach untersucht, so z. B. im aktuellen Kinder- und Jugendreport 2021 der DAK-Gesundheit oder auch der COPSY-Studie. Ich hoffe, dass wir diese besonders verletzlichen Gruppen, künftig mehr in den Blick nehmen und nun alles daran setzen Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studierende zu unterstützen und ausreichende Hilfsangebote auch therapeutischer Art zugänglich zu machen.
Im Newsletter befassen wir uns auch mit der Digitalisierung und Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur, dem Jahresbericht der Deutschen Schlaganfall-Hilfe und interessanten Personalia. Im Medientipp geht es um „Fake News“ und wie Kinder und Jugendliche lernen können, diese als solche zu erkennen. Tom Feibel hat mit dem NetzKrimi „Fake News – Hilda & Hulda lösen jeden Fall“ dieses aktuelle Themen zu spannenden Mitrate-Geschichten verarbeitet.
Digitalisierung und Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur: Patientenorientierung oberstes Gebot
Das „Fachforum Telematik“ der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH, ein 1999 auf Initiative des Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen gegründetes, herstellerunabhängiges Kompetenzzentrum für Telemedizin und Digitalisierung im Gesundheitswesen, hat jetzt ein Positionspapier zur „Telematikinfrastruktur 2.0“ (TI 2.0) vorgelegt. Diese Weiterentwicklung der TI hat die gematik als „Arena für digitale Medizin“ in einem Whitepaper Anfang 2021 skizziert.
Damit Digitalisierung zukünftig einen nachhaltigen Nutzen für das deutsche Gesundheitswesen generieren könne, gelte es in der TI, digitale Dienste möglichst nutzergerecht und patientenorientiert zu gestalten, fordern die Mitglieder des Fachforums Telematik. Das Fachforum ist ein beratendes Gremium des Aufsichtsrates der ZTG GmbH. Die TI 2.0 könne nur gelingen, wenn adäquate Schritte zur Implementierung eingeleitet würden, heißt es in dem Positionspapier. Die Autoren empfehlen daher ein klares Migrationskonzept mit sukzessiver, planbarer Umstellung und Erweiterung, ein intelligentes Testverfahren mit Testumgebung und regionalen Feldtests, eine vollwertige Referenzumgebung für Schulungs- und Übungszwecke sowie eine klare nutzerbezogene Kommunikationsstrategie.
Aus technologischer Perspektive verspreche die Umstellung aktueller Strukturen auf die TI 2.0 eine bessere Handhabbarkeit und eine erhöhte Nutzerorientierung. Jakob Scholz, Vorsitzender des Fachforums und Abteilungsleiter eHealth der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe: „Ein möglichst hoher versorgungsrelevanter Nutzen für Patientinnen und Patienten, Praxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sollte bei der Integration ganz klar im Vordergrund stehen. Primäres Ziel der Weiterentwicklung muss eine bestmögliche Gesundheitsversorgung sein, weniger die Umsetzung von Verwaltungsaufgaben.“
Auch auf Patientenseite gelte es, den Zugang zu TI-Anwendungen zu vereinfachen, heißt es in dem Papier. Da die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) gerade für alle alters-, geistig- oder körperlich bedingt eingeschränkten Patientinnen und Patienten besonders sinnvoll sei, sollte für sie der Zugang unbedingt sichergestellt sein. Niederschwellige Angebote würden aber bislang fehlen.
„In großen Krisenzeiten blühen Falschnachrichten erst richtig auf. Es wird im politischen Geschehen viel unverhohlener gelogen als vor dem Internetzeitalter. Kindern und Jugendlichen fällt es besonders schwer, einen objektiven Überblick zu behalten und den wahren Sachverhalt zu erkennen. Darum helfen die Mitratekrimis von Hilda und Hulda und der ausführliche Sachbuchteil“, so beschreibt der Autor Thomas Feibel die Wichtigkeit und den Kern seines Buches.
Der zweite Band der NetzKrimi-Reihe „Fake News“ von Thomas Feibel lässt die jungen Leser und Leserinnen in das Thema „Falsche Wahrheiten“ eintauchen und bringt den Kindern die Medienkompetenz spielerisch näher. Die Geschichte führt durch vier Fälle, die sich jeweils mit einem neuen Themenbereich auseinandersetzen. So können die Kinder knifflige Rätsel zu den Themen Falschmeldung, Verleumdung, Lügengeschichten und Deep Fake lösen und damit ihre Beobachtungsgabe und Aufmerksamkeit fördern.
Der Sachbuchteil am Ende des Buches bietet die Möglichkeit, Fragen zu klären, die beim Thema Fake News aufkommen können: Wie entstehen Fake News? Wie kann man sie erkennen? Und was hat es eigentlich mit der ‘‘Lügenpresse“ auf sich? All diese Dinge werden angesprochen und verständlich erklärt. Dieser Teil eigent sich besonders in Kombination mit dem kostenlosen Unterrichtsbegleitmaterial dazu, die Medien- und Lesekompetenz weiter zu festigen und die wichtigen, aktuellen Themen den Schülerinnen und Schülern in einer gesamten Unterrichtseinheit näherzubringen und darüber aufzuklären. Die vorgesehene Unterrichtseinheit besteht aus Material für mindestens acht Unterrichtstunden und Kopiervorlagen, die auf verschiedene Klassenstufen anpassbar sind.
Sehr lehrreich und spannend ist auch der erste Teil unserer NetzKrimi-Reihe zum Thema Cybermobbig.