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Liebe Leserinnen und Leser,

bei herrlichem Frühlingswetter fand am 28.April im Heidelberger Tankturm unser 5. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung statt. Neben unserem Verlag und der Zeitschrift Welt der Krankenversicherung war diesmal auch die Gesundheitsplattform Rhein-Neckar als Mitveranstalter an Bord. Es war sehr schön, mit rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und den Referenten in Präsenz zu diskutieren und sich auszutauschen.

 

„Wichtige Impulse für die praktische Weiterentwicklung von Strukturen und Prozessen im Gesundheitswesen wurden beim 5. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung gesetzt. Es wird nun darauf ankommen, diese Impulse in einer kooperativen, patientenzentrierten Versorgung zu leben und die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen entsprechend weiterzuentwickeln,“ so Rolf Stuppardt, Herausgeber der WdK und einer der Moderatoren des Heidelberger Forums.

In unserem heutigen Newsletter finden Sie einen ausführlichen Bericht über die inhaltlichen Ergebnisse des Forums und die ersten drei Video-Interviews, die wir mit den Referenten des Forums im Tankturm aufgezeichnet haben:

Prof. Dr. Reinhard Busse, gerade in die Regierungskommission zur Krankenhausstrukturreform berufen, über die ergebnisorientierte Gesundheitssystementwicklung und ihre Voraussetzungen; Thomas Ballast, stellv. Vorstand der TK, zur Rolle der Krankenkassen bei der Digitalisierung und Dr. Andreas Westerfellhaus, Staatssekretär und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung a. D., zur Zukunft der Pflege und was sich für die Pflegeberufe ändern muss.

Prof. Dr. Lutz Hager, neuer Vorstandsvorsitzender des BMC, setzt sich in seinem Kommentar mit der notwendigen Transformation unserer Gesundheitsversorgung auseinander.

Herzliche Grüße
Julia Rondot

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 

Aktuelles aus dem Verlag, Pflege
Die aktuelle ProAlter-Ausgabe 1/2022

 
 
 



Was heißt Transformation der Gesundheitsversorgung?


Unsere Gesundheitsversorgung wird immer teurer, gemessen in absoluten Zahlen und als Anteil am BIP. Gründe liegen auf der Hand: medizinischer Fortschritt, Demographie und die Zunahme lebensstilbedingter Erkrankungen. Dies ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Der Anteil am BIP steigt auch, weil – relativ zu anderen Sektoren – der Fortschritt der Produktivität geringer ist, die Löhne und Kosten aber der allgemeinen Entwicklung folgen.

Prof. Dr. Lutz Hager

Dies erklärt auch den Beschäftigungsaufwuchs im Gesundheitswesen: Mehr Leistungen erfordern mehr Personal. Der US-Ökonom William Baumol hat diesen Zusammenhang erstmals in den 1960er Jahren beschrieben. Baumol hatte vor allem Bildung und Gesundheit im Auge, perspektivisch würden diese „unbezahlbar“.

Transformation heißt, Gesundheitsversorgung vor der Baumol’schen Krankheit zu bewahren, also Produktivitätssteigerung unter den Bedingungen guter, patientenzentrierter Gesundheitsversorgung und Medizin – was notorisch schwierig zu definieren und zudem in Einklang mit gesellschaftlichen Erwartungen zu bringen ist. Dennoch ist die Richtung klar:
 

  • Abbau von Regulierung, falschen Anreizen, Sektorengrenzen und anderen Innovationshindernissen

  • Orientierung von Vergütung an Ergebnissen (value) statt an Menge.

  • Auf der allokativen Seite eine Verschiebung von Ressourcen „upstream“ in den Bereich der Krankheitsvermeidung und Gesunderhaltung.
     

Produktivitätsgewinne sind eine Spezialität des Wettbewerbs und ziehen Investitionen an; Transformation bekommt so eine selbstverstärkende Dynamik. Diese benötigen wir, auch und gerade angesichts aller inhärenten Komplexität – bevor Gesundheitsversorgung unerreichbar oder unbezahlbar wird.

Prof. Dr. Lutz Hager ist Professor für Management im Gesundheitswesen an der SRH Fernhochschule, neu gewählter Vorstandsvorsitzender des BMC (Bundesverband Managed Care e.V., stellvertretender Vorsitzender der Gesundheitsplattform Rhein Neckar e.V. und Mitautor des aktuellen Buches „Zukunft Gesundheit – regional, vernetzt, patientenorientiert

 
 
 

 
 
 
Prof. Reinhard Busse auf dem 5. HFG zur ergebnisorientierten Gesundheitssystementwicklung
Auf dem 5. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung sprach Prof. Dr. med. Reinhard Busse, Professo...
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Dr. Andreas Westerfellhaus auf dem 5. HFG zur Zukunft der Pflege
Dr. h. c. Andreas Westerfellhaus, Staatssekretär und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung a. D...
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Thomas Ballast auf dem 5. HFG zur Rolle der Krankenkassen bei der Digitalisierung
Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, spricht im Inter...
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Einführung in die PT-RL und PT-V
Mit der Reform der Psychotherapie-Richtlinie von 2017 und den seitherigen weiteren Reformschritten h...
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Umfrage zeigt: Technik-Mängel verhindern „digitaleres“ arbeiten in den Praxen


Technische Probleme behindern massiv die Einführung von eAU und eRezept. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Ende April, an der sich laut der KBV rund 6.000 Arztpraxen beteiligt haben. Als besonders störend seien wiederholte Konnektor- und Programmabstürze sowie häufige Fehlermeldungen genannt worden, hieß es von der KBV.


Nur 30 Prozent der Arztpraxen, die bereits Erfahrungen mit der eAU gemacht haben, berichteten, dass das Ausstellen und der Versand der eAU bis auf kleinere Probleme gut laufe. Über 60 Prozent gaben hingegen an, dass der digitale Versand zeitweise nicht möglich sei. Fast jeder zweite nannte Probleme bei der Erreichbarkeit von IT-Dienstleistern und -Anbietern. 34 Prozent der Befragten monierten häufige Fehlermeldungen der Krankenkassen. Beklagt wurde zudem der hohe Arbeitsaufwand.

Die Probleme würden nicht selten dazu führen, dass Ärzte wieder auf das alte Verfahren umsteigen, hieß es von der KBV. Immerhin jede fünfte Praxis, die die eAU derzeit nicht nutzt, gab demnach als Grund an, negative Erfahrungen mit dem digitalen Versand gesammelt zu haben. Darunter seien auch etliche, die gleich zu Beginn der Einführung der eAU im Herbst 2021 startbereit waren, so die KBV.

„Die Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass die Ärzteschaft dabei ist, alle Komponenten und Anwendungen einzurichten und zu nutzen, aber vielfach an der Technik scheitert“, betonte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel und fügte hinzu: „Viele Ärztinnen und Ärzte sind frustriert.“ Sie hätten alle nötigen Komponenten angeschafft und würden gerne digital arbeiten. Doch häufig sei das nicht möglich.
 

Probleme auch beim eRezept

Die Schwierigkeiten bei der eAU hätten auch große Auswirkungen auf die Bereitschaft der Praxen, auf das elektronische Rezept (eRezept) umzustellen, folgerten die KBV-Analysten aus den Umfrageergebnissen. Da sich diese Anwendung zurzeit noch in einer bundesweiten Testphase befinde, hätten bislang nur sieben Prozent der Befragten überhaupt Erfahrungen mit dem eRezept sammeln können. Von diesen gab jedoch nur knapp jeder Zehnte an, das Ausstellen der eRezepte habe bis auf kleinere Probleme funktioniert.

59 Prozent berichteten dagegen von zeitweisen Problemen beim digitalen Versand. Zwei Drittel (67 Prozent) haben die Erfahrung gemacht, dass die IT-Dienstleister und -Anbieter schlecht erreichbar sind. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) gab außerdem Schwierigkeiten beim Einlösen der eRezepte in der Apotheke an.


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Gerade erschienen:

Kuhlmann/Lücke
Kodierleitfaden für die Neuromodulation 2022

 
 
 
 
 
 



Erscheint in Kürze:

Augurzky/Krolop/
Hollenbach/Monsees/
Pilny/Schmidt/Wuckel
Krankenhaus Rating Report 2022

 
 
 


Zukunft Gesundheit – regional, vernetzt, patientenorientiert

Seit langer Zeit orientiert sich die gesundheitliche Versorgung an einzelnen Sektoren. Gesundheit konstituiert sich jedoch darüber, dass die gesundheitlichen Herausforderungen bewältigt werden und die Unterstützung in den verschiedenen Regionen jeweils gut organisiert ist und ineinandergreift.


Es wird in Zukunft darauf ankommen, hier einen konsequenten Schulterschluss all derjenigen regelhaft zu organisieren, die sich regional vernetzen und patientenorientiert um Gesundheit und Krankheit kümmern. Als neues Ordnungselement entstehen so Gesundheitsregionen, die Prävention, Kuration, Rehabilitation und Pflege integrativ steuern.

Der Herausgeberband „Zukunft Gesundheit“ bündelt die Diskussion um die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Namhafte Autorinnen und Autoren steuern ihre Expertise und Perspektive bei und geben Antworten auf diese und weitere Fragen:
 

  • Warum ist die regionale Orientierung für Strukturen, Prozesse und Versorgung wichtig?

  • Welche Perspektiven ergeben sich für die in Prävention, Kuration, Rehabilitation und Pflege professionell Beteiligten sowie für den öffentlichen Gesundheitsdienst?

  • Was bedeutet die neue Ausrichtung für Versicherte, Patientinnen und Patienten, für die Bürgerinnen und Bürger in den Regionen?


Kooperation und Vernetzung, integrative und interprofessionelle Patientenorientierung gewinnen schon jetzt in der Praxis an Bedeutung und die gegebenen rechtlichen Rahmenbedingungen wie auch die technisch-logistischen Infrastrukturen lassen vieles bereits zu. Es fehlt jedoch an einigen Stellschrauben, um die Beteiligten regelhaft auf den Weg einer Neuausrichtung des deutschen Gesundheitssystems zu bringen.

Zukunft Gesundheit – regional, vernetzt, patientenorientiert richtet sich nicht nur an Gesundheitspolitiker, sondern auch an all diejenigen, die in unserem bislang zu stark fraktionierten Gesundheitssystem Verantwortung tragen.

Hier finden Sie weitere Informationen.

 
 
 
 
 
 

 
 
 



2. DialyseCare – Nationaler Dialysetag 2022

10. – 11. Juni 2022,
Hannover und Online

Weitere Informationen

 
 
 



Hauptstadtkongress 2022: Endlich wieder in Präsenz und face to face!

22. – 24. Juni 2022,
Berlin

 

Weitere Informationen

 
 
 
 
 
 



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69115 Heidelberg

 

Tel.: +49 (0) 62 21 / 9 14 96 - 0

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Geschäftsführung: Julia Rondot

 
 
 
 

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