Umfrage zeigt: Technik-Mängel verhindern „digitaleres“ arbeiten in den Praxen
Technische Probleme behindern massiv die Einführung von eAU und eRezept. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Ende April, an der sich laut der KBV rund 6.000 Arztpraxen beteiligt haben. Als besonders störend seien wiederholte Konnektor- und Programmabstürze sowie häufige Fehlermeldungen genannt worden, hieß es von der KBV.
Nur 30 Prozent der Arztpraxen, die bereits Erfahrungen mit der eAU gemacht haben, berichteten, dass das Ausstellen und der Versand der eAU bis auf kleinere Probleme gut laufe. Über 60 Prozent gaben hingegen an, dass der digitale Versand zeitweise nicht möglich sei. Fast jeder zweite nannte Probleme bei der Erreichbarkeit von IT-Dienstleistern und -Anbietern. 34 Prozent der Befragten monierten häufige Fehlermeldungen der Krankenkassen. Beklagt wurde zudem der hohe Arbeitsaufwand.
Die Probleme würden nicht selten dazu führen, dass Ärzte wieder auf das alte Verfahren umsteigen, hieß es von der KBV. Immerhin jede fünfte Praxis, die die eAU derzeit nicht nutzt, gab demnach als Grund an, negative Erfahrungen mit dem digitalen Versand gesammelt zu haben. Darunter seien auch etliche, die gleich zu Beginn der Einführung der eAU im Herbst 2021 startbereit waren, so die KBV.
„Die Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass die Ärzteschaft dabei ist, alle Komponenten und Anwendungen einzurichten und zu nutzen, aber vielfach an der Technik scheitert“, betonte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel und fügte hinzu: „Viele Ärztinnen und Ärzte sind frustriert.“ Sie hätten alle nötigen Komponenten angeschafft und würden gerne digital arbeiten. Doch häufig sei das nicht möglich.
Probleme auch beim eRezept
Die Schwierigkeiten bei der eAU hätten auch große Auswirkungen auf die Bereitschaft der Praxen, auf das elektronische Rezept (eRezept) umzustellen, folgerten die KBV-Analysten aus den Umfrageergebnissen. Da sich diese Anwendung zurzeit noch in einer bundesweiten Testphase befinde, hätten bislang nur sieben Prozent der Befragten überhaupt Erfahrungen mit dem eRezept sammeln können. Von diesen gab jedoch nur knapp jeder Zehnte an, das Ausstellen der eRezepte habe bis auf kleinere Probleme funktioniert.
59 Prozent berichteten dagegen von zeitweisen Problemen beim digitalen Versand. Zwei Drittel (67 Prozent) haben die Erfahrung gemacht, dass die IT-Dienstleister und -Anbieter schlecht erreichbar sind. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) gab außerdem Schwierigkeiten beim Einlösen der eRezepte in der Apotheke an.
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