Wie kann KI die Behandlung in der Notaufnahme unterstützen?
 
 
 

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

hochkomplexe Prozesse durchführen, zeitkritische Fälle behandeln und gleichzeitig umfangreiche Informationsmengen verwalten, um Menschen in Notfallsituationen bestmöglich zu versorgen – für das Krankenhauspersonal ist das eine erhebliche Belastung. KI kann hier möglicherweise unterstützen. Das Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme hat ein aktuelles Whitepaper zu zwei neuen KI-Prototypen herausgegeben, die in der medizinischen Versorgung helfen können.

Nur noch wenige Stunden, dann ist es soweit. Im geschichtsträchtigen alten Frauenbad in Heidelberg diskutieren wir am Donnerstag, den 25. April, auf unserem 7. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung zu den Themen Prävention, Innovation, Medizin der Zukunft und regionalen Versorgungskonzepten. Wir freuen uns auf die vier spannenden Panels und die Keynote von Prof. Dr. Eckhart Nagel, der mit seinem Vortrag Demokratie und Gesundheit – die Krankenversorgung als Spiegel gesellschaftlicher Ordnung das Thema in einen größeren gesellschaftlichen Kontext einordnet. Aber was hat Demokratie mit Gesundheit zu tun? Sehr viel meint Prof. Dr. Nagel, denn: „Wesentliche Rahmenbedingungen für ein gelingendes Leben sind Sicherheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Gesundheit. Sie bilden die zentralen Bausteine für das Fundament einer Demokratie. Die Identifikation mit einer Gesellschaft hängt davon ab, dass sie die Mitglieder in existenzieller Not nicht alleine lässt“.

Prof. Dr. Thomas Klie, der heute Abend mit seiner Dinner Speech, das Vorabendprogramm des Heidelberger Forums mitgestaltet, arbeitet gemeinsam mit einem Expertengremium in einem Think Tank an der Konkretisierung des Themas Vorbehaltsaufgaben in der Pflege. In diesem Newsletter gibt Klie im Interview mit Sven Preusker Antworten zum Konzept, zum aktuellen Stand der Umsetzung und Hindernissen.

In unserer Interviewreihe Autorengespräche ist diesmal Prof. Dr. Lars Timm zu Gast, der gemeinsam Prof. Dr. Philipp Walther das Buch Digitale Gesundheitsregionen herausgegeben hat. Er spricht über seine Motivation zu diesem Buch, erklärt was digitale Gesundheitsregionen von dem klassisch medizinisch-pflegerischen Versorgungssystem unterscheidet und geht auf die digitale Komponente neuer Versorgungslösungen ein.

Herzliche Grüße
Julia Rondot

 
 
 
 
 
 

Nachrichten

   

Recht, Politik & Wirtschaft, Krankenhaus, Versorgung
PARTNERKRAFT

IT-Strategie und IT-Management sind integraler Bestandteil erfolgreicher Managementprozesse und werden in allen Projekten idealerweise direkt mitgedacht. In Anbetracht der heutigen Komplexität bedarf es dafür interner Spezialisten – und zumeist auch externer Unterstützung. [...]

– Anzeige –

 
 
 

Psychotherapie, Politik & Wirtschaft
Deutscher Psychotherapeutentag: Politik zum Handeln aufgefordert

Der 44. Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) fand am 12. und 13. April in Würzburg statt und wurde durch eine Kundgebung eingeleitet, bei der von der Bundesregierung gefordert wurde, die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung endlich gesetzlich zu regeln. [...]

 
 
 

Kinder & Familie
Allergien bei Kindern: Ein umfassender Blick auf Nussallergien und präventive Maßnahmen

Die Gesundheit ihrer Kinder ist für Eltern von größter Bedeutung, Allergien können hierbei eine große Herausforderung darstellen, denn diese zu erkennen, ist nicht immer leicht. [...]

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 

Interview

Prof. Dr. Thomas Klie: Wir müssen mit negativen Narrativen über die Pflege aufhören

Prof. Dr. Thomas Klie ist Sozial- und  Rechtswissenschaftler. Seine Schwerpunkte liegen u. a. in der sozialen Gerontologie und Pflege, Zivilgesellschafts- und Demokratieforschung. Der medhochzwei-Autor gilt als einer der wichtigen Sozialexperten in Deutschland. Im Interview spricht Klie über Vorbehaltsaufgaben der Pflege, über das Selbstverständnis der Pflegeberufe und die notwendigen Schritte, um den Mangelberuf Pflege wieder attraktiver für mehr Menschen zu machen.

Foto: © Marc Doradzillo (EH Freiburg)

medhochzwei: Prof. Dr. Klie, Sie haben sich gemeinsam mit anderen Expertinnen und Experten das Thema Vorbehaltsaufgaben in der Pflege angeschaut, die mit dem Pflegeberufegesetz 2020 eingeführt wurden. Was sind denn die Vorbehaltsaufgaben und wie ist der Stand der Dinge bei der Umsetzung?

Prof. Dr. Thomas Klie: Seit drei Jahren arbeitet der Think Tank Vorbehaltsaufgaben, den ich seinerzeit als Justiziar der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) ins Leben gerufen habe, an der Konkretisierung des Themas Vorbehaltsaufgaben. Der Think Tank unterstützte die Arbeitsgruppe Vorbehaltsaufgaben der Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) und hat auch auf diese Weise einen Beitrag dazu geleistet, sowohl pflegewissenschaftlich als auch pflegerechtlich zu einem gemeinsamen Verständnis von dem zu gelangen, was unter Vorbehaltsaufgaben zu verstehen ist. Das Konzept ist alt: Es sollte bereits 1994 ins Gesundheits- und Krankenpflegegesetz Eingang finden – es scheiterte damals am Bundesgesundheitsminister Seehofer und dem Freistaat Bayern. Das Konzept der Vorbehaltsaufgaben konzentriert sich auf die Verantwortung der Pflegefachkräfte für den Pflegeprozess. Sie liegt „exklusiv“ bei den Pflegefachpersonen. Das entspricht dem internationalen Verständnis von Pflege nach den WHO-Übereinkünften zum zyklisch angelegten Pflegeprozess. Das Konzept der Vorbehaltsaufgaben ist nicht tätigkeits- und verrichtungsbezogen. Nicht etwa die Behandlungspflege gehört zu den Vorbehaltsaufgaben – ein immer noch kursierendes Bild, nicht die Durchführung. Nein: Nicht Tätigkeiten, nicht Verrichtungen, sondern die Verantwortung für die Gestaltung des Pflegeprozesses – sie gehört zu den Vorbehaltsaufgaben. Anamnese/Assessment, Aushandlung mit dem auf Pflege angewiesenen Menschen, Planung, Anleitung und Delegation von pflegerischen Tätigkeiten und Evaluation des Pflegeprozesses – das sind die Bestandteile des Pflegeprozesses, die wir in Deutschland in § 4 Pflegeberufegesetz (PflBG) als Vorbehaltsaufgaben normiert haben.

Hier weiterlesen

 
 
 
 
 
 

Digital Health

   

Schwerverletzte: KI in der Notaufnahme kann Behandlung unterstützen

Ein aktuelles Whitepaper des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) untersucht, welche Möglichkeiten sich durch zwei neue KI-Prototypen für den medizinischen Bereich ergeben. Das Papier mit dem Titel „Künstliche Intelligenz im Schockraum: Wie Agenten und Foundation-Modelle bei der Versorgung Schwerverletzter helfen“ geht auf die im Projekt „TraumAInterfaces“ entwickelten KI-Prototypen „TraumAgent“ und „FormAssistant“ ein, die auf Foundation-Modellen und Large-Language-Modellen (LLM) basieren.

 

Hochkomplexe Prozesse durchführen, zeitkritische Fälle behandeln und gleichzeitig umfangreiche Informationsmengen verwalten, um Menschen in Notfallsituationen bestmöglich zu versorgen – für das Krankenhauspersonal ist das eine erhebliche Belastung. Künstliche Intelligenz (KI) kann hier möglicherweise für Entlastung sorgen. Im Projekt „TraumAInterfaces“ entwickelten Sven Giesselbach, Teamleiter Natural Language Understanding am Fraunhofer IAIS und sein Team gemeinsam mit mehreren Partnern den „TraumAgent“ und den „FormAssistant“. Dahinter stecken komplexe mathematische Funktionen, die auf großen Datenmengen trainiert wurden. Ihre Aufgabe: Sie sollen die Informationserfassung und -dokumentation im klinischen Kontext erleichtern. Das tun sie beispielsweise, indem die KI relevante Informationen der Gespräche in der Notaufnahme über Mikrofone automatisch erfasst, auswertet und datenschutzkonform weiterverarbeitet.

Hier weiterlesen

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 


 

Veranstaltungen

7. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung

24./25. April 2024, Heidelberg

Weitere Informationen

 
 
 

18. Kongress für Gesundheitsnetzwerker

15./16. Mai 2024, Berlin

Weitere Informationen

 
 
 

ZukunftsKongress Sozialwirtschaft managen

5./6. Juni 2024, Essen

Weitere Informationen

 
 
 

Hauptstadtkongress 2024

26.–28. Juni 2024, Berlin

Weitere Informationen

 
 
 

Strategischer Einkäufer im Gesundheitswesen

01.–03. Juli 2024, München (Hybrid)

Weitere Informationen

 
 
 
 
 
 

Medien-Tipp

DAK-Pflegereport 2024: Die Baby-Boomer und die Zukunft der Pflege – Beruflich Pflegende im Fokus

Abschied von den Baby-Boomern? Ja und Nein. Es stimmt: Die Baby-Boomer-Generation, die geburtenstarken Jahrgänge von 1955ff, gehen in diesen Jahren in Rente. Das gilt auch für die große Gruppe beruflich Pflegender, die zu den Leistungsträgern des deutschen Gesundheitswesens und der pflegerischen Versorgung gehörten und gehören.

Der DAK-Pflegereport 2024 widmet ihnen in mehrfacher Hinsicht seine besondere Aufmerksamkeit. Welche beruflichen Erfahrungen waren für die beruflich Pflegenden prägend, wie sehen sie die Zukunft der gesundheitlichen Versorgung? Welche Vorstellungen haben sie hinsichtlich der Finanzierung und der Sicherung der Pflege, wenn sie selbst einmal pflegebedürftig werden sollten? Denn nicht nur im Wettbewerb um Studienplätze und Arbeit waren die Baby-Boomer immer die „Vielen“. Das wird etwa ab 2030/35 auch für das Thema Pflegebedürftigkeit gelten. Es ist also eine der großen Fragen unserer Zeit, wie wir das gesellschaftlich so wichtige Thema Pflege in Zeiten demografischer Transformation gestalten und welche Antworten wir auf die Herausforderungen haben.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 

Köpfe

   


Foto: privat

Sauvonnet leitet vier Median-Einrichtungen

Seit Anfang März ist Christiane Sauvonnet neue Kaufmännische Leiterin der Median Klinik Sonnenwende, die Rhein-Haardt-Klinik, der Median Tagesklinik Neustadt an der Weinstraße sowie der Tagesklinik Grünstadt. [...]

 
 
 


Foto: Rhön Klinikum AG

Gilles neu in der Direktion des Campus Bad Neustadt

Ab 1. Juni wird der Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt von einer Doppelspitze geführt. Hannah Gilles kommt als Geschäftsführende Direktorin ins Unternehmen und übernimmt die Leitung des Klinikstandorts gemeinsam mit Dr. Stefan Stranz, Mitglied des Vorstands der Rhön-Klinikum AG, der die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung innehaben wird. [...]

 
 
 


Foto: CKQ

Puncak neuer Pflegedirektor der St. Anna Klinik

Seit Anfang April ist Michael Puncak neuer Pflegedirektor des Christlichen Krankenhauses Quakenbrück (CKQ) und der St. Anna Klinik Löningen. Er ist seit 1986 im CKQ tätig. Von 2000 bis 2022 war er Abteilungsleiter der Intensiveinheit, seit 2022 bzw. 2023 hatte er die Klinische Pflegedienstleitung der Intensiveinheit/Intermediate Care Unit, der Chirurgischen Klinik und der Gynäkologie und Geburtshilfe inne. [...]

 
 
 
 
 
 

Videos

   

Digitale Gesundheitsregionen – Ein Gespräch mit Prof. Dr. Lars Timm

Hier ansehen

 
 
 
 
 
 
 
 
  Logo  
 
 
 

Impressum
medhochzwei Newsletter
Herausgeber: medhochzwei Verlag
Unter Mitarbeit von: Sven Preusker

medhochzwei Verlag GmbH

Tel.: +49 (0) 62 21 / 9 14 96 - 0

E-Mail: info@medhochzwei-verlag.de

Weitere Informationen auf www.medhochzwei-verlag.de

 

Abmelden

 

Hier können Sie diesen Newsletter abonnieren.

  matomo