bereits zum vierzehnten Mal lud der Telemedizinkongress Anfang Juni Expertinnen und Experten aus Gesundheitspolitik, Wissenschaft und Praxis zur Diskussion und Erfahrungsaustausch ein.
Telekooperation und Telemonitoring können gerade unter den aktuellen Herausforderungen und im Zusammenspiel mit den sich ändernden Versorgungsstrukturen durch das KHVVG wesentliche Faktoren sein um zukünftig eine flächendeckend hohe Versorgungsqualität zu gewährleisten, meint der gerade frisch im Amt bestätigte Vorstandsvorsitzende der DGTelemed, Prof. Dr. med Gernot Marx. Er fordert aber bessere Voraussetzungen für die Etablierung von Telemedizin und sein Vorstandskollege Günter van Aalst ergänzt, dass flexiblere Zulassungsvoraussetzungen bei Telemonitoring nötig sind.
20 Jahre bringt der Krankenhaus Rating Report nun schon Licht ins Dunkle des Krankenhausmarktes. Wie jedes Jahr wird die Vorstellung der Ergebnisse des Reports am 27.Juni (14:00 Uhr in der Arena) eines der Programm-Highlights auf dem Hauptstadtkongress sein. Der Krankenhaus Rating Report 2024 widmet sich der Darstellung der aktuellen wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser und unternimmt zudem den Versuch, die wirtschaftlichen Effekte der Krankenhausreform mit und ohne das KHVVG abzuschätzen sowie im zeitlichen Verlauf bis 2030 darzustellen.
Ein Leuchtturm der Medizin für die Menschen in der Rhein-Neckar Region soll entstehen durch den Verbund des Universitätsklinikums Mannheim mit dem Universitätsklinikum Heidelberg, laut Mannheims Oberbürgermeister Specht. Im Video-Interview spricht der Ärztliche Direktor und Medizinische Geschäftsführer des Universitätsklinikums Mannheim, Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Hennes, über die Ziele des Verbunds. Die Idee dahinter sei, dass man im Verbund ein deutlich stärkeres Angebot in der Patientenversorgung darstellen könne und es auch aus medizinischer Sicht sinnvoller sei, die Subspezialitäten der einzelnen Fachabteilungen nicht doppelt vorzuhalten.
Wir freuen uns auf die Begegnungen mit Ihnen in der kommenden Woche auf dem Hauptstadtkongress. Wir haben viele spannende Neuerscheinungen im Gepäck und laden Sie herzlich ein, am medhochzwei Stand Nr. 86 im hub27 vorbeizukommen und zu stöbern. Das gesamte Programm am Stand von medhochzwei finden Sie hier.
Wie das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg jetzt mitgeteilt hat, ist das Quorum für die Errichtung einer Pflegekammer in Baden-Württemberg knapp nicht erreicht worden. Laut einer Meldung des Ministeriums lag die Zahl derer, die keine Einwendung erhoben haben, bei 64.380 Pflegefachkräften – nötig wären 67.757 gewesen. Somit stimmten 3.377 Pflegekräfte mehr gegen die Errichtung einer Pflegekammer, als zum Erreichen der vom Ministerium festgelegten Schwelle nötig gewesen wären.[...]
Die Bekanntgabe des Nichterreichens des Quorums zur Errichtung einer Pflegekammer in Baden-Württemberg hat bei verschiedenen Verbänden und Institutionen in der Pflege Enttäuschung hervorgerufen. Die Nachricht, dass das 60-Prozent-Quorum nicht erreicht wurde, erschüttere die Profession Pflege – nicht nur in Baden-Württemberg, hieß es vom Landespflegerat (LPR) Baden-Württemberg. „Es hat eindeutig am politischen Willen gefehlt, eine Pflegekammer in Baden-Württemberg zu errichten“, so Susanne Scheck, Vorsitzende des LPR Baden-Württemberg.[...]
Das 2. contec forum – Management & Personal brachte am 10. und 11. Juni zum zweiten Mal Entscheider*innen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft zusammen. In der beeindruckenden Kulisse des Starlight-Express-Theaters in Bochum diskutierten die Teilnehmenden darüber, wie die Branche die Weichen für eine zukunftsfähige strategische Personalarbeit stellen kann. Im Fokus standen zentrale Branchenthemen wie eigenverantwortliches Unternehmertum, Bürokratieabbau, der Umgang mit der Generation Z sowie der Einfluss von Künstlicher Intelligenz.[...]
Ein Meilenstein für die Pflegebranche: Der Praxisleitfaden „Internationale Pflegefachkräfte“
Angesichts des andauernden Personalmangels ist gerade die Anwerbung internationaler Pflegekräfte für viele Gesundheitseinrichtungen eine vielversprechende Chance um ihre Personalsituation zu verbessern. Dabei entsprechen die vorherigen Erwartungen jedoch häufig nicht der Realität, denn Anwerbeprozesse entpuppen sich als komplex, langwierig, bürokratisch und kostenintensiv.
Seien Sie dabei bei der Buchvorstellung auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit! [...]
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Autorenkommentar
Blinde Flecken in der historischen Sozialpolitikforschung – Plädoyer für eine Erforschung korporativistischer Strukturen im Gesundheitswesen
Zur Entstehung und Entwicklung des Sozialstaats in Deutschland liegt eine kaum noch zu überschauende Vielzahl von geschichtswissenschaftlichen Studien vor. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich indessen, dass die klassische Sozialgeschichte, wie sie sich in Deutschland seit den 1960er Jahren etabliert hat, einen verengten Blickwinkel hatte, der den Fokus vor allem auf den Staat richtete. Gerade auch die historische Forschung zur Gesundheitspolitik folgt bis heute dieser etatistischen Perspektive, so dass der hybride Charakter des deutschen Gesundheitssystems nicht recht zur Geltung kommt.
Zwar werden die Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitswesens vom Staat vorgegeben, von der Politik auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene gesetzt, zugleich aber überträgt der Staat wichtige Regelungskompetenzen an korporative Zusammenschlüsse der zentralen Akteursgruppen im Gesundheitswesen – hier zeichnet sich in den letzten Jahrzehnten sogar ein Trend zu fortschreitender „Korporatisierung“ ab, während die Politik andererseits bestrebt ist, dem freien Spiel der marktwirtschaftlichen Kräfte auch im Gesundheitswesen mehr Raum zu geben.
Interview mit DBfK-Präsidentin Vera Lux: vorhandene Ressourcen heben!
Vera Lux wurde Anfang Juni zur neuen Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) gewählt. Sie war bis Ende 2023 Pflegedirektorin der Medizinischen Hochschule Hannover und seit 2022 Vorsitzende des Niedersächsischen Pflegerats. Vorher war sie unter anderem Pflegedirektorin und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Köln sowie Pflegedirektorin und Mitglied der Betriebsleitung des Klinikums Darmstadt. Im Interview mit Sven C. Preusker spricht sie über die Zukunft der Profession und ihre neue Rolle beim DBfK.
Foto: Susanne Schmidt-Domine
Sven C. Preusker: Frau Lux, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl zur Präsidentin des Berufsverbandes für Pflegeberufe. Wie sehen Sie die Pflegeberufe momentan in Deutschland positioniert und welche sind die größten Herausforderungen der nächsten Jahre für die Berufsgruppe?
Vera Lux: Die Pflegeberufe sind in Deutschland nicht hinreichend positioniert. Das fängt an bei der Selbstverwaltung, wo bisher lediglich zwei Bundesländer eine Pflegekammer haben. In zwei anderen Bundesländern wurde die bestehende Pflegekammer wieder aufgelöst und damit eine einmalige Chance auf Selbstverwaltung vertan.
Vera Lux ist ehemalige Kinderkrankenschwester, Betriebswirtin und seit 2022 Vorsitzende des Niedersächsischen Pflegerats. Sie ist Co-Autorin des Werkes Zukunft der Pflege im Krankenhaus gestalten.
Hintergrund
Telemedizin: Versorgung neu denken
Gesundheit und Gesundheitsstruktur müsse man neu denken, so Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bei der Eröffnung des 14. Nationalen Fachkongresses Telemedizin Anfang Juni in Berlin. Die demographische Entwicklung und der damit einhergehende wachsende Fachkräftemangel sind ein Teil der Gründe dafür – und Telemedizin und Ambulantisierung können Lösungen sein, so Gaß. Digitalisierung sei dafür eine unerlässliche Voraussetzung, und da sieht der DKG-Vorstandsvorsitzende die Krankenhäuser zwar auf einem guten Weg, aber lange noch nicht am Ziel.
Gewählt für vier Jahre: Der DGTelemed-Vorstand startet mit neuen Gesichtern in die nächste Amtszeit. Foto: DGTelemed
Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) sei ein gutes Gesetz, es habe die Kliniken "ein Stück weit wirklich vorangebracht“. Allerdings seien die Fristen sehr eng gesetzt und die DKG halte auch nichts davon, jetzt zu sanktionieren – man brauche vielmehr Anreize. Die aktuell schwierige Lage für viele Krankenhäuser führe dazu, das Vorhaben teilweise wieder zurückgestellt würden. Eine stärkere Digitalisierung sei aber unausweichlich, die Häuser würden sonst ins Hintertreffen geraten, auch im Wettbewerb um Fachkräfte.
20 Jahre Krankenhaus Rating Report. Der Report feiert 2024 rechtzeitig zur großen Krankenhausreform sein Jubiläum. Er gibt wieder einen Überblick zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser und einen Ausblick mit einer Einschätzung zu den möglichen Effekten der großen Krankenhausreform.
Die große Krankenhausreform steht an. Viele Inhalte der Reform sind inzwischen bekannt, die Verhandlungen dazu jedoch noch nicht abgeschlossen.
Eins ist aber klar: Wenn die Reform kommt, wird die damit intendierte Optimierung der Krankenhausstrukturen mittelfristig zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser führen. Hinzu kommen verschiedene ergänzende Maßnahmen der Reform, die teilweise ab 2025 und besonders ab 2027 zu Verbesserungen führen. Aber ob all diese genügen, um die gerade anstehenden schwierigen Jahre erfolgreich durchstehen zu können, ist offen.
Aus dem Report 2024: Die Teilzeitbeschäftigung gewinnt beim Krankenhauspersonal eine immer größere Bedeutung.
Schaubild Nr. 30 – Inanspruchnahme von Teilzeit nach Dienstarten 2018 bis 2022; Anteil in % an allen Beschäftigen. Quelle: RWI/hcb, Statistisches Bundesamt (2023)
(1) Die Kategorie „über 35 Std.“ bezieht sich ausschließlich auf Teilzeitbeschäftigte, die über 35 Stunden arbeiten, aber nicht vollzeitbeschäftigt sind
Bei der Delegiertenversammlung Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) haben die Delegierten mit großer Mehrheit Vera Lux in das Amt der DBfK-Präsidentin gewählt. Sie folgt auf Christel Bienstein, die im vergangenen Jahr ihren Rücktritt angekündigt hatte und nun nach 12 Jahren als Präsidentin in den Ruhestand geht. Mit Lux gewinn man „eine herausragende Führungspersönlichkeit aus der Pflege“, hieß es von dem Verband.[...]
Foto: Jan Pauls/gematik
Neue gematik-Geschäftsführung bestellt
Die gematik bekommt eine neue Geschäftsführung. Die Gesellschafterversammlung hat jetzt den Personalvorschlag des Bundesgesundheitsministeriums angenommen. Dr. Florian Fuhrmann, Brenya Adjei und Dr. Florian Hartge übernehmen zum 1. September ihre neuen Posten für fünf Jahre. Hartge bleibt bis dahin Interims-Geschäftsführer.[...]
Foto: Universität Freiburg
Prof. Langer mit IUPsyS-Preis ausgezeichnet
Der Arbeits- und Organisationspsychologe Prof. Dr. Markus Langer von der Universität Freiburg erhält die diesjährige Auszeichnung der International Union of Psychological Science (IUPsyS) in der Kategorie Nachwuchswissenschaftler. Der nur alle vier Jahre vergebene Preis wird ihm für herausragende Leistungen und seinen bedeutenden Beitrag in der Psychologie im Bereich der Angewandten Wissenschaften verliehen. [...]
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Herausgeber: medhochzwei Verlag
Unter Mitarbeit von: Sven Preusker