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Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser,
während letzte Woche am Donnerstag im Bundestag über den aktuellen Gesetzentwurf des Krankenhausverbesserungsgesetz (KHVVG) diskutiert wurde, ging es gleichzeitig auch auf dem Hauptstadtkongress in zahlreichen Veranstaltungen um die Krankenhausreform und deren mögliche Auswirkungen.
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Hier wie dort waren die Diskussionen emotional und offenbarten noch zahlreiche Wünsche nach Verbesserung. Die Unionsfraktion im Bundestag vermisste vor allem den Austausch mit den entscheidenden Akteuren und warf insbesondere Gesundheitsminister Lauterbach vor, sich nicht an Absprachen zu halten. Es fehle eine Bedarfs- und Auswirkungsanalyse, Öffnungsklauseln und eine Übergangsfinanzierung. Ein weiterer Punkt, der in der Diskussion auch schon im Vorfeld angeführt wurde, ist, dass mit den geplanten Regelungen das Planungshoheitsrecht der Länder übergangen werde.
Auch bei unserem KMi-Talk auf dem Hauptstadtkongress mit den Krankenhausmanagern Dr. Nils Brüggemann und Veronica Diepolder, Rechtsanwalt Prof. Dr. Bernd Halbe und Krankenhaus Rating Report Autor Prof. Dr. Boris Augurzky wurde nicht mit Kritik zur Krankenhausreform gespart. Ein Thema der Diskussion waren die Voraussetzungen für die Erbringung von Leistungsgruppen. Diese seien teils, so unter anderem Diepolder, unerfüllbar und würden die Versorgung massiv gefährden, würden sie so umgesetzt, wie sie heute im Entwurf stehen. Mit Blick auf die mögliche Strategie für die Krankenhäuser stimmten die Diskutanten überein, dass Abwarten keine Option sei, sondern man schon jetzt mit der strategischen Fokussierung beginnen müsse, sofern dies nicht sowieso schon geschehen sei.
Der Hauptstadtkongress war für unseren Verlag wieder ein voller Erfolg mit vielen spannenden Veranstaltungen, guten Gesprächen und der Möglichkeit der Branche unsere Neuerscheinungen auch durch die Autorinnen und Autoren persönlich vorzustellen.
In der neuen Folge von Mensch Gesundheit trifft Prof. Heinz Lohmann diesmal auf Thorsten Celary, den Geschäftsführer der Städtischen Kliniken Mönchengladbach GmbH. Er sagt unter anderem: "Im Gesundheitswesen muss etwas passieren, es muss intersektoraler werden, der Krankenhausbereich muss sich verändern und kann sich auch verändern, durch die Möglichkeiten der Digitalisierung." Das Ziel müsse sein, dass Ärzte und Pfleger wieder mehr Zeit für den Patienten hätten.
Diesem Ziel kann ich mich nur anschließen und wünsche Ihnen interessante Lektüre und hoffentlich auch bald einen schönen Sommer!
Herzliche Grüße
Julia Rondot