„Jammern ist keine Option, Mut schon!?“, darüber diskutiert Prof. Heinz Lohmann mit Vertretern aus der Gesundheitsbranche in der Eröffnungsveranstaltung des Gesundheitswirtschaftskongress, der heute in Hamburg gestartet ist.
Aktuell haben die Krankenhäuser aber einigen Grund zu jammern, angesichts ihrer oftmals desolaten finanziellen Lage und der Unsicherheit, wie es für sie weitergehen wird. Das wurde auch auf dem diesjährigen Gipfel der Deutschen Krankenhausgesellschaft deutlich. Dort ging es natürlich vor allem um das geplante Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), dessen 2./3. Lesung für den 18. Oktober angesetzt ist. Entscheidend wird aber sein, ob es eine Einigung zwischen Bund und Ländern geben wird. Wenn Bundesgesundheitsminister Lauterbach verhindern möchte, dass das Gesetz in den Vermittlungsausschuss kommt, muss er den Ländern noch ein ganzes Stück entgegen kommen.
Auf dem Krankenhausgipfel signalisierte Lauterbach Verhandlungsbereitschaft gegenüber den Ländern und beteuerte, die Länderinteressen würden in den aktuell stattfindenden Berichterstattergesprächen berücksichtigt. Lauterbach kündigte u. a. abweichende Regelungen für Fachkliniken an, diese sollen künftig nicht wie ursprünglich im Gesetzentwurf vorgesehen allgemeine Leistungsgruppen und entsprechende personelle und technische Ausstattung vorhalten müssen. Es bleibt also spannend diesen Herbst. Ob das KHVVG wie geplant zum 01.01.2025 in Kraft tritt, ist noch lange nicht ausgemacht.
Ihnen wünsche ich eine spannende Lektüre mit unseren Hintergrundbeiträgen, Nachrichten und Interviews. Und falls Sie auch auf dem Gesundheitswirtschaftskongress sind, kommen Sie gerne an unserem medhochzwei Stand Nr. 26 vorbei. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.
Konkrete Therapiesituationen hautnah miterleben – ohne jeglichen Druck. Mit unseren Lernvideos wird genau das möglich.Ideal für Kliniken und Ausbildungsinstitute, um Teams fortlaufend weiterzubilden und auf die täglichen Herausforderungen der Therapie optimal vorzubereiten. [...]
Der Gesundheitswirtschaftskongress 2024 ist eröffnet! Dieses Jahr steht ganz im Zeichen des Wandels – um diesen aktiv mitzugestalten, ist es entscheidend, dass die vielfältigen Akteure des Gesundheitswesens zusammenkommen und sich austauschen. Genau dafür biete der GWK den idealen Rahmen, betonte Prof. Heinz Lohmann in seiner Eröffnungsrede.[...]
Die Finanzierungsverhandlungen des Bewertungsausschusses (BA), bestehend aus jeweils drei Vertretern der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des GKV-Spitzenverbandes, konnten Mitte September in einer dritten Verhandlungsrunde abgeschlossen werden. Ergebnis: der Orientierungswert (OW) für das kommende Jahr wird um 3,85 Prozent erhöht.[...]
Mit der Novellierung des Pflegendenvereinigungsgesetzes zum Bayerischen Pflegendengesetz und den damit verbundenen Änderungen der gesetzlichen Grundlage für die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) sind der VdPB neue Aufgaben übertragen worden.[...]
Interview
"Onko-Land": Interview mit Autorin Kathrin Feldhaus und Autor Michael Kaiser
Die Buddy-Box mit Hör-Abenteuer, begleitet Kinder und Jugendliche im Klinikalltag. Sie hilft dabei, sich selbstbestimmt mit der Erkrankung und der einschränkenden Situation eines Krankenhausaufenthaltes auseinanderzusetzen. Wir haben die beiden Autoren von "Onko-Land", Kathrin Feldhaus und Michael Kaiser, zur Entstehung des Hörabenteuers befragt und erfahren, was das Projekt für sie persönlich bedeutet.
Wie ist die Geschichte rund um Lou entstanden?
Michael Kaiser: Unsere Grundidee war, die Situation und den Alltag von schwerkranken Kindern und Jugendlichen mit einer Geschichte zu überschreiben, die im Klinikalltag ihren Anfang nimmt, dann aber in eine Welt führt, in der alles möglich ist und der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt sind. Diese Welt haben wir sehr frei nach Motiven aus „Der Zauberer von Oz“ gestaltet.
Kathrin Feldhaus: Wichtig war uns dabei, die Perspektiven und Ideen von jungen Menschen, die selbst betroffen sind, von Anfang an einzubeziehen. Deshalb haben wir bei der Entwicklung mit einer Akut- und einer Reha-Klinik zusammengearbeitet. In Workshops sowie Einzel- und Gruppen-Interviews haben wir zusammen mit Kindern und Jugendlichen Themen herausgefiltert, fiktive Welten entwickelt und Escape-Spiele ausprobiert.
Lauterbach zeigt Verhandlungsbereitschaft bei Krankenhausreform
Schon bald gehen die politischen Verhandlungen rund um das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) in die nächste offizielle Runde. Nämlich wenn, voraussichtlich am 25. September, die Anhörung zum Gesetzentwurf im Bundestag stattfindet. Die 2./3. Lesung im Bundestag ist für den 18. Oktober angesetzt, am 22. November soll der Bundesrat sich mit dem KHVVG befassen. Eine Einigung zwischen Bund und Ländern muss also schnell gefunden werden, denn bisher steht es „16:0“, zumindest aus Sicht der Landesgesundheitsministerinnen und -minister. Im Raum steht ein Vermittlungsausschuss, der das Gesetz stark verzögern könnte – und den auch Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) verhindern möchte, wie er beim diesjährigen Krankenhausgipfel der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in Berlin deutlich machte.
(v.l.n.r.) Lisa Braun, Dr. Edgar Franke, Tino Sorge, Ateş Gürpınar und Dr. Gerald Gaß, Foto: Screenshot Livestream Krankenhausgipfel 2024
„So weit darf es wirklich nicht kommen“, sagte Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG, bei der Eröffnung des Gipfels 2024 zu einem Vermittlungsausschuss zum KHVVG. Man brauche eine Krankenhausreform, die mit tragfähigen, aber auch nachhaltigen Inhalten und Kompromissen einen echten Fortschritt für die Krankenhäuser und die Patientenversorgung bringe. Eine solche Reform müsse kurzfristig den kalten Strukturwandel beenden und mittel- und langfristig dafür sorgen, dass man starke und leistungsfähige Krankenhaus-Standorte und -Verbünde erhalte, die in der Lage seien, stationär, aber eben auch ambulant die notwendige Versorgung für die Patienten flächendeckend (damit seien auch die ländlichen Räume gemeint) vorzuhalten, so Gaß. Echte Entbürokratisierung und Deregulierung schätzt der DKG-Vorsitzende als essenziellen Bestandteil der Reform ein, damit das knappe Fachpersonal auch wirklich in der Patientenversorgung eingesetzt werden kann und der Arbeitsplatz Krankenhaus attraktiv bleibt. Die über Jahrzehnte vernachlässigte Modernisierung und Strukturentwicklung müsse durch einen Transformationsfonds als Bestandteil der Reform endlich möglich gemacht werden. Außerdem sei ein Kulturwandel in der Krankenhauspolitik nötig, weg von der Misstrauenskultur, die über Jahre hinweg das Miteinander geprägt habe. „Das alles ist möglich“, so Gaß, aber man sei davon leider noch weit entfernt.
GWK Buchtipp: Qualitätsstandards bei Ambulantisierung und tagesstationärer Behandlung
Im Rahmen der Krankenhausreform wurde als neue Möglichkeit der Patientenbehandlung die „Tagesstationäre Behandlung“ eingeführt. Sie soll – so das Ziel – die Möglichkeiten der ambulanten Behandlung sinnvoll ergänzen. Zahlreiche Vorgaben sind damit verbunden, die es dabei zu beachten gilt. Und nicht zuletzt geht es auch hier darum, Wirtschaftlichkeit und Patientensicherheit in Einklang zu bringen.
Dieses Buch zeigt die gesetzlichen und untergesetzlichen Vorgaben verständlich auf und beschreibt die damit verbunden Herausforderungen an die Qualitätssicherung in den verschiedenen Ebenen. Es verdeutlicht auch die damit verbundenen theoretischen Konstrukte.
Autorin Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg, Leiterin der Stabsstelle Qualitätsnetzwerke der Sana Kliniken AG, Ismaning bei München und Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung, ist am 19. September auf dem Gesundheitswirtschaftskongress als Referentin bei der VeranstaltungExzellenz für alle: Wissensmanagement vor Ort ermöglichen vertreten. Auch der medhochzwei Verlag ist vor Ort. Kommen Sie gern an Stand Nr. 26 vorbei und entdecken Sie das gesamte Angebot von medhochzwei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Heistermann neuer Kaufmännischer Direktor des GMK Bonn
Das Gemeinschaftskrankenhaus Bonn hat mit Philipp Heistermann einen neuen Kaufmännischen Direktor. Er löst Andreas Heuser ab, der als Krankenhausdirektor an das Johanniter- und Waldkrankenhaus Bonn gewechselt ist.
Heistermann ist studierter Betriebswirt und war nach seinem Berufseinstieg in verschiedenen leitenden Funktionen im Asklepios Konzern tätig, unter anderem als Geschäftsführer einer psychiatrischen Klinik. Danach ging er als Kaufmännischer Direktor an die GFO Kliniken Troisdorf und war zuletzt als Krankenhausdirektor des Rhein-Maas Klinikums in Würselen tätig.
Foto: Rems-Murr-Klinikum
Schliep neuer Klinikleiter in Winnenden
Am Rems-Murr-Klinikum Winnenden übernimmt Dr. Christian Schliep, der seit 2022 dem Erlös- und Medizinmanagement in den Kliniken vorsteht, zum 1. Oktober auch die Klinikleitung. Der Aufsichtsrat der Rems-Murr-Kliniken hat ihn einstimmig zum Nachfolger von Claudia Bauer-Rabe gewählt. Seine bisherigen Aufgaben wird Schliep auch weiterhin wahrnehmen.[...]
Foto: Katrin Schmitt/Rhön-Klinikum AG
Hertel neue Pflegedirektorin am Campus Bad Neustadt
Elisabeth Hertel ist seit Anfang September neue Pflegedirektorin am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt. Sie wird damit zugleich Mitglied der Klinikleitung, die sie komplettiert. Sie ist bereits seit über 30 Jahren am Standort Bad Neustadt tätig.
Hertel startete ihre Karriere 1991 als gelernte Krankenschwester in der Neurologischen Klinik und übernahm im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit verschiedene Führungspositionen am Campus. Nach der berufsbegleitenden Weiterbildung zur Stationsleitung und Pflegedienstleitung wurde sie 1993 Stationsleitung in der Neurologischen Klinik. 2008 wechselte sie in das mittlere Management zur Pflegebereichsleitung. Zuletzt war sie als Stellvertretende Pflegedirektorin am Campus tätig.
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MENSCH GESUNDHEIT! Istok Kespret, HMM Deutschland über Innovation und seinen unternehmerischen Werdegang im Bereich IT