Rezension von Prof. Hans Böhme
Alexandra Jorzig & David Matusiewicz (Hrsg.): Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Durch das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) und Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV) sind rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen worden, um Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) in die Versorgung aufzunehmen. Mit dem DVG wurde die Grundlage für den Leistungsanspruch der Versicherten auf Versorgung mit digitalen Gesundheitsanwendungen geschaffen. Und mit der DiGAV und dem Leitfaden des Bundesinstituts für Arzneimittel werden nun weitere Bausteine gelegt, damit die "App auf Rezept" zügig Bestandteil der Versorgung werden kann.
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Als DiGA wird ein Medizinprodukt bezeichnet, dessen Hauptfunktion auf einer digitalen Technologie beruht. Zur Erstattungsfähigkeit von DiGA sind positive Versorgungseffekte nachzuweisen. Im Zeitpunkt der Manuskripterstellung waren zehn DiGA zugelassen. Dazu gehören Apps zur Schlaganfall-Rehabilitation, zur sektorenübergreifenden Versorgung bei psychischen Erkrankungen wie Depression, Angst- oder Essstörung, zum Wundmanagement nach operativen Eingriffen; zur Nachsorge nach bariatrischer Operation.
Das vorliegende Buch gibt erstmalig einen systematischen Überblick über das Themenfeld Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) und zeigt neben den Technologien vor allem auch die Digitalen Köpfe hinter den Technologien auf. Nach einer Einführung in das Themenfeld DiGA werden die rechtlichen Rahmenbedingungen in kurzer Form zusammengefasst. Das Bewertungsverfahren, die Themen Datenschutz und Datensicherheit werden beschrieben und ein Ausblick auf die Versorgungsrealität gegeben. Im zweiten Teil des Buches werden die Perspektiven der einzelnen Akteure näher betrachtet – insbesondere die der Krankenversicherung als Kostenträger, der Ärzteschaft, der pharmazeutischen Industrie, des Health Innovation Hubs (hih) des Bundesministeriums für Gesundheit sowie von einschlägigen Spitzenverbänden. In letzten Teil des Buches geht es schließlich um die Digitalen Köpfe hinter den Technologien, die in Form von Interviews Einblicke in ihre digitalen Gesundheitsanwendungen geben.
Das Buch wendet sich wegen seiner für die gesamte Gesundheitsbranche zukunftsrelevanten Thematik an einen breiten Leserkreis: u. a. an Gründer, Entrepreneure und Investoren in der Digital Health Branche, an Entscheider, Führungskräfte und Fachexperten aus allen Bereichen des Gesundheitswesens, an Hochschulen und Studierende sowie an die Gesundheitspolitik und Institutionen und nicht zuletzt auch an Juristen, die in den verschiedenen Bereichen mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen befasst sind.
Eine genaue Durchsicht der einzelnen Beiträge zeigt, dass hier eine Gesamtdarstellung vorliegt, die für alle, die mit diesen Fragen zu tun haben, verlässliche Informationen auf hohem Niveau zur Verfügung stellen. Insoweit ist dieses Werk einzigartig und unerlässlich.
Alexandra Jorzig/David Matusiewicz (Hrsg.), Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) – Rechtliche Grundlagen, innovative Technologien und smarte Köpfe, 2021, medhochzwei Verlag, Heidelberg, 404 Seiten, Softcover oder epub, 79,99 €, ISBN: 978-3-86216-761-6.
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