Logo   Newsletter März 2022
 
 
 
 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

den neuen Verantwortlichen für unseren ProAlter Newsletter vorzustellen, ist eigentlich nicht nötig, denn er gehört zweifelsohne seit vielen Jahren zu den bekannten Gesichtern der Branche:
Dr. Stefan Arend, Sozialmanager, Lehrbeauftragter und Unternehmer, aber auch vielgelesener und kritischer Publizist in München. Wir freuen uns sehr, dass wir Stefan Arend für ProAlter gewinnen konnten. Er war von 2008 bis 2020 Mitglied des Vorstands bei KWA (Kuratorium Wohnen im Alter) in Unterhaching und zuvor von 1991 bis 2008 Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Mediana in Fulda.

2020 gründete er ein sein eigenes Institut für Sozialmanagement und Neue Wohnformen und lehrt an der Technischen Universität München (TUM).
Wir heißen Dr. Stefan Arend ganz herzlich willkommen!
 

Lieber Herr Dr. Arend, was reizt Sie an der Arbeit für ProAlter? Und welche Herausforderungen sehen Sie?
Unsere Gesellschaft ist von tiefgreifenden demografischen Veränderungen geprägt. Die Ressourcen, die damit verbundenen Aufgaben des Wandels zu gestalten, werden knapper, der Wettbewerb mit anderen Zukunftsthemen härter. Da gilt es, gut informiert zu sein und für öffentliche Aufmerksamkeit zu sorgen. Als Wissenschaftler, langjähriger Branchenkenner und Manager, aber auch mit meiner journalistischen Erfahrung, möchte ich einen Beitrag leisten, dass Gerontologie, Sorgearbeit und Pflege die Aufmerksamkeit erfahren, die für die Zukunft unserer Gesellschaft nötig ist.

Dabei ist es meine/unsere wichtigste Aufgabe bei ProAlter, aus der Fülle der Informationen, die täglich auf uns einströmen, die wichtigen, relevanten, wertvollen und wahrhaftigen für die Leserinnen und Leser herauszufiltern. So können wir den Wissenstransfer, der für die Weiterentwicklung unserer Disziplinen so wichtig ist, mit und durch ProAlter unterstützen und hoffentlich nachhaltig befördern.

Nun zum Thema:
Die Forderungen und Zielsetzungen der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) zur Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland sind klar formuliert: „Die durch das Fachkräfte-einwanderungsgesetz angepassten Rahmenbedingungen für die Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten werden verstärkt genutzt, u. a. durch Anwerbeaktivitäten der Bundesagentur für Arbeit. Dies umfasst beispielsweise die Vereinbarung von Vermittlungsabsprachen zur Gewinnung von Pflegefachkräften mit Drittstaaten. Für den Bereich der Anwerbung außerhalb der Projekte der Bundesagentur für Arbeit werden z. B. die Visaverfahren […] sowie die Anerkennungsverfahren und Integrationsmaßnahmen unterstützt.“

So weit, so gut. Doch wenn man in die offiziellen Berichte zum Stand der Umsetzung der selbst gesteckten KAP-Ziele schaut, wird deutlich, dass – wie so oft – der Teufel im Detail steckt und nicht alle Behörden, Stellen und Institutionen harmonisch bei der Umsetzung selbst wichtigster gesellschaftlicher Aufgabenstellungen zusammenwirken. Wenn es um Kompetenzen und Zuständigkeiten, vor allem aber auch um Verantwortung geht, dann wird es schnell kompliziert und langwierig im Lande. Und natürlich hat auch die Bewältigung der Corona-Pandemie zwangsläufig die Prioritäten verschoben.
Aber die dringende Aufgabenstellung und die damit verbundenen Herausforderungen bleiben: Die deutsche Langzeitpflege braucht jetzt und vor allem in Zukunft auch aus dem Ausland gut ausgebildete Pflege(fach)kräfte, um die Sorgestrukturen nachhaltig zu sichern.
Und für diese Aufgaben sind klare strategische Planungen und gut aufeinander abstimmte Maßnahmenbündel wichtig, ja unerlässlich.
 

Die neue ProAlter-Ausgabe 1/2022 „Internationale Pflegefachkräfte(anwerbung)“ widmet sich diesen Aufgaben in umfassender Weise und klappt dazu das Themenbuch weit auf. Denn für eine gelingende Gewinnung und Integration von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Ausland braucht es neben klaren, verlässlichen und fairen Regeln vor allem auch Know-how für die immer noch komplizierten Anerkennungsverfahren. Aber auch eine interkulturelle Personalarbeit und Wissen um die Mitbewerber auf dem weltweit hart umkämpften Markt der helfenden und pflegenden Hände sind zwingend notwendig.

Denn es wird oft aus einer viel zu selbstbewussten deutschen Sichtweise verkannt, dass internationale, gut ausgebildete Pflege(fach)kräfte, in der Regel auch mit einem akademischen Abschluss und guten englischen Sprachkenntnissen, sich überall attraktive Stellen suchen können und in keiner Weise „ausgerechnet“ auf den deutschen Arbeitsmarkt angewiesen sind. Wir sind es, die in diesem Wettbewerb gute Argumente und belastbare Fakten brauchen. Ob der nicht enden wollende Streit um die Sinnhaftigkeit einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht und die Diskussionen um die Umsetzung der Tarifbindung die Attraktivität des deutschen Pflegearbeitsmarkts steigern können, wird sich (bald) zeigen.

Beste Grüße
Dr. Stefan Arend – Redaktion ProAlter

Hier geht's zur aktuellen ProAlter-Printausgabe.

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 


... Sportwissenschaftler und Diplom-Sportlehrer Frank Thömmes!
 

Man hört immer wieder, „Im Alter soll man sich schonen und es ruhig angehen lassen“. Welche Reaktion löst ein solcher Satz bei Ihnen aus?
Zuallererst einmal Verwunderung, denn „schonen“ ist ja eher ein Ansatz nach einer Verletzung, einer hohen Belastung oder einer Erschöpfung. Also nur, wenn man „Alter“ als Krankheit mit einer hohen Belastung interpretiert, mag „schonen“ stimmig sein. Man sollte aber dazu wissen, dass Schonung und Ruhe nur bei strukturellen Schäden eines verletzten Gewebes zu Heilung und Regeneration führt. Danach führt Schonung zu Degeneration – bei jeder Art von Verletzung, übrigens nicht nur bei Senioren.

Denn der Körper fährt in einen Ruhemodus zurück, wenn man sich nicht bewegt. Dieses Programm des Energiesparens ist aber gerade im Alter fatal für den Körper. Regeneration über ein vorheriges Leistungsniveau hinaus ist nur möglich mit körperlicher Aktivität, also Training. So funktioniert die Biologie bei jedem Menschen, in jedem Lebensalter. Wenn aber mit „sich schonen“ einen im Vergleich zu Jüngeren langsameren und dosierten Trainingsaufbau meint, dann kann ich das nur unterstützen.

Sie betreuen und trainieren seit vielen Jahren auch Senioren-Sportgruppen. Was sind dabei Ihre besonderen Feststellungen und Erfahrungen?

Wie bei jedem Sportler entscheidet sich vieles im Kopf. Mit der richtigen Einstellung und Anstrengungsbereitschaft ist vieles möglich. Ich kenne 80-Jährige, die können mit Leichtigkeit Liegestütze ausführen. Und ich kenne auch 30-Jährige, die können das nicht.
Das Umfeld ist hier sehr entscheidend, denn eine große Motivation entsteht durch die Gruppe, durch den sozialen Austausch und feste Termine. Sportliche Seniorinnen und Senioren sind übrigens wesentlich besser vernetzt als unsportliche.

Manche alten Menschen haben sich Zeit Ihres Lebens, vielleicht schon seit der Jugendzeit, konsequent sportlich betätigt. Andere würden gerne im hohen Alter mit Bewegung und Sport beginnen, trauen sich aber nicht. Welche Tipps haben Sie für diese Senioren?

„Es ist nie zu spät!“ und „Starten statt Warten!“ – wären hier meine Empfehlungen. Aber das ist oft nicht so einfach, denn Senioren, die mitunter auch Vorerkrankungen oder Verschleißerscheinungen mitbringen, sollten altersgerecht trainiert werden, denn die noch vorhandene Anpassungsfähigkeit ist deutlich verlangsamt. Ebenso ist das Leistungsniveau und damit auch die Regenerationsfähigkeit häufig eingeschränkt. Ein guter Übungsleiter, eine klare Kommunikation, eine feste Gruppe und regelmäßige Teilnahme sind nötig. Ansonsten gilt „Motion is Lotion”, und jede Bewegung zählt. Neben dem Erfolgsprojekt der Reha-Sportgruppen sollte es hier viel mehr gute Angebote geben. Schließlich gibt es ja auch immer mehr Seniorinnen und Senioren, die aktiv etwas für sich tun wollen.


Frank Thömmes (*1968) ist Unternehmer, Sportwissenschaftler, Diplom-Sportlehrer (Universität Mainz) und besitzt zudem die Ausbildung zum Fußballlehrer des DFB. Er trainiert seit vielen Jahren Profi-Fußballspieler und hat wichtige Lehrbücher über unterschiedliche Formen von Bewegung und Training geschrieben. Insbesondere sein Buch „Wer länger sitzt, ist früher tot“ erreichte eine große öffentliche Beachtung. Er ist ein international gefragter Referent und Coach.
Mehr Informationen unter: www.frankthoemmes.de

 
 
 



Digitale Kompetenzen älterer Menschen mit einem erhöhten Hilfebedarf stärken



Zum ersten Mal hat das Forum Seniorenarbeit NRW im Dezember 2021 einen ganzen Monat lang einem Schwerpunktthema gewidmet. Die Resonanz war sehr positiv. Im Themenmonat drehte sich alles um Erfahrungen und Erkenntnisse zur „Stärkung digitaler Kompetenzen für ältere Menschen mit erhöhtem Hilfebedarf“. Die Beteiligung an Veranstaltungen, Umfragen, Aufrufen und Web-Seminaren war höher als erwartet und es wurden sehr viel mehr Fachbeiträge erarbeitet als erhofft. „Das Team nimmt die positive Resonanz als Aufforderung, das Format des Themenmonats mit dazugehörigen Veranstaltungen künftig weiterhin anzubieten und auszubauen“, sagte Daniel Hoffmann, Leiter des Projektes „Forum Seniorenarbeit NRW“.

Zielgruppe des Themenmonats waren haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in Initiativen, Organisationen, Einrichtungen, Verbänden und Kommunen, die sich mit Fragen der
Medienkompetenzförderung älterer Menschen auseinandersetzen. Ziel des Themenmonats war es, Ideen und Anregungen für die Praxis aus der Praxis zu stiften, Erfahrungen aus Modellprojekten weiterzugeben, Stolpersteine zu identifizieren – und damit anderen die
Möglichkeit zu geben, diese Erfahrungen zu verwerten und zu berücksichtigen, Argumentationshilfe und Forschungsergebnisse anzubieten. Zudem ging es um ein Screening: Welche Angebote und Methoden existieren in der Praxis bereits, um älteren Menschen mit einem erhöhtem Hilfebedarf bei der Aneignung digitaler Kompetenzen behilflich zu sein?

Hier weiterlesen.

 
 
 

Einladung zur Frühjahrsakademie
 

Durch die Corona-Krise und die damit einhergehenden Kontaktverbote versuchen viele Organisationen als vorübergehenden Ersatz von Präsenzveranstaltungen und Vor-Ort-Treffen digitale Techniken als Kommunikationsbrücke einzusetzen. Auf der einen Seite um die Vernetzung mit anderen aufrechtzuerhalten, auf der anderen, um Angebote für ältere Menschen anzubieten und Kontakt zu halten.
Die Frühjahrsakademie des Forum Seniorenarbeit bietet eine Plattform, um sich auszutauschen und Möglichkeiten aufzuzeigen. Die Frühjahrsakademie 2022 findet am 31. März und 1. April 2022 online statt.

Motto der zweitägigen, digitalen Veranstaltung ist: Entwicklungen während der Corona-Pandemie in der Senior*innenarbeit, Erfahrungen beim Aufbau digitaler Strukturen für ältere Menschen – Welche Formate sind zukunftsfähig und was braucht es?
Die Frühjahrsakademie des Forum Seniorenarbeit lädt ein, zusammen mit haupt- und ehrenamtlich tätigen Personen im Arbeitsfeld der gemeinwesenorientierten Senior*innenarbeit gesammelte Erfahrungen und innovative Konzepte auszutauschen. Die Konzepte sollen hinterfragt werden und Einblicke in die Vor-Ort-Situationen der Akteure gegeben werden. Es ist anzunehmen, dass digitale Techniken und Werkzeuge auch zukünftig eine wesentliche Rolle in unserer Arbeit spielen. Die Digitalisierung wird unsere Abläufe und Prozesse auch nachhaltig, zumindest in Teilen, verändern.

Ziel der zweitägigen digitalen Akademie ist es, Erlebnisse, gesammelte Erfahrungen und bereits umgesetzte (Projekt-)Ideen weiterzuentwickeln, sodass gemeinsam Einsatzmöglichkeiten und Umsetzungsideen erarbeitet werden, wie Digitalisierung zukünftig auch in der Senior*innenarbeit eine Rolle spielen kann und welche Voraussetzungen es dafür braucht. In diesem Kontext sollen ebenso Chancen und Grenzen identifiziert und aufgezeigt werden.

DIe Einladung und weitere Informationen finden Sie HIER.

 
 
 

 

Folge 36:
Wenn nicht alles "rund" läuft – Teil 1




In der Begleitung von Menschen mit Demenz treten immer wieder schwierige Situationen auf. Diesen werden wir uns in dieser und der nächsten Sendung widmen. Während wir in der nächsten eher um psychologische und systemische Fragen sprechen, geht es in dieser Folge um Themen, die An- und Zugehörigen immer wieder begegnen. Diese besprechen wir mit Ellen Nickel vom Alzheimer Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und Sabine Tschainer-Zangl vom Institut aufschwungalt.

 


Jetzt in den aktuellen Podcast reinhören.

 
 
 

 
 
 



Erscheint demnächst:

Katharina Rieth
Fit für den Kindernotfall

 
 
 



Gerade erschienen:

Brinkmeier/Galle (Hrsg.)
Handbuch Schlaganfall-Lotsen

 
 
 


Gerade erschienen:

Heger et al.
Pflegeheim Rating Report 2022

 
 
 

 
 
 
Lutz Hager und Rolf Stuppardt zum 5. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung
Prof. Dr. Lutz Hager, Professor für Management im Gesundheitswesen an der SRH Fernhochschule und ste...
Mehr erfahren »
 
 
 
Dr. Katharina Rieth zum Buch "Fit für den Kindernotfall"
Dr. med. Katharina Rieth, Kinderfachärztin, Intensivmedizinerin und Notärztin, spricht über ihr Buch...
Mehr erfahren »
 
 
 

 
 
 



PflegePlus 2022

Fachmesse für den Pflegemarkt

17. – 19. Mai 2022, Messe Stuttgart
 

Weitere Informationen

 
 
 
 
 
 



IRMA –
Internationale
Reha- und Mobilitätsmesse


05. – 07. Mai 2022, Messe Hamburg

 

Weitere Informationen

 
 
 



medhochzwei Verlag GmbH

Alte Eppelheimer Str. 42/1

69115 Heidelberg

 

Tel.: +49 (0) 62 21 / 9 14 96 - 0

Fax: +49 (0) 62 21 / 9 14 96 - 20

E-Mail: info@medhochzwei-verlag.de

 

Steueridentifikationsnummer

USt-IdNr.: DE267309671

Handelsregisternummer

HRB 707 763, Amtsgericht Mannheim

Ansprechpartner: Julia Rondot

Geschäftsführung: Julia Rondot

 
 
 
 

Abmelden

 

Hier geht es zur Newsletter-Anmeldung

  matomo