Kipppunkte in der Pflege in Deutschland
 
 
 

Editorial


 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Tage werden länger und das Leben spielt sich wieder mehr draußen ab. Mit den ersten kräftigen Sonnenstrahlen erwacht das Leben auf der Straße… Cafés stellen Stühle und Tische raus, die Vorgärten und Gärten werden aus dem Winterschlaf geholt, im Veedel – wie es in Köln heißt – trifft man wieder auf seine Nachbarinnen und Nachbarn, die man den Winter über selten gesehen hat, dicke Jacken bleiben nun endgültig im Schrank und der Alltag fällt uns ein wenig leichter!


Foto: Dr. Kristina Mann

Und auch die CSD-Saison (C–Community | S–Solidarität | D–Diversität) hat begonnen. Nur was für junge Leute? Was hat das mit dem Alter(n) zu tun? Zur Einstimmung auf die kommende Ausgabe von ProAlter zum Thema Diversität und Lebensstile im Alter(n) – wenn auch bis zum Erscheinungstermin Anfang Juni noch etwas Zeit bleibt – nehme ich Sie hier, verehrte Leserinnen und Leser, schon mal mit in die bunte Vielfalt des Alter(n)s!

Herzliche Grüße
Kristina Mann

 
 
 

 
 
 

Nachrichten


 

Pflege, Politik & Wirtschaft
Kipppunkte in der Pflege in Deutschland vorhergesagt

 

„Kipppunkte werden meist in Verbindung mit der Klimaforschung genannt. Übertragen auf die Pflege markiert das Ausscheiden der Babyboomer einen Kipppunkt in der Pflege und belastet das Pflegesystem und die Pflegeversicherung zunehmend. Neben den bereits bestehenden Finanzierungslücken kommt es zunehmend zur Personalnot. [...]

Politik & Wirtschaft, Prävention
Grandparents for Future

Wie kann Engagement fürs Klima im Alter aussehen? Wie finde ich Gleichgesinnte? Muss ich als älterer Mensch mit den jungen Leute auf der Straße demonstrieren? Ja und Nein! Die Möglichkeiten des Engagements sind vielfältig. In vielen Städten gibt es inzwischen Ortsgruppen der Parents for Future/Grandparents for Future, die aktive SchülerInnen unterstützen. [...]

Altern, Pflege
Sex im Altenheim darf kein Tabu-Thema sein

Trotz der aktuellen Diskurse über Sex Positivity und sexuelle Diversität bleibt das Thema Sex im höheren Alter oft unbeachtet, sowohl öffentlich als auch privat. Im Gegenteil, es wird oft als unangemessen betrachtet, da ältere Menschen als zu alt und zerbrechlich wahrgenommen werden. Aber was bedeutet eigentlich sexuelle Gesundheit? [...]

 
 
 

 
 
 

3 Fragen an ...


… Claus Bölicke, Leiter der Abteilung Gesundheit, Alter und Behinderung beim AWO Bundesverband e. V.

Der AWO Bundesverband hat von Januar 2019 bis Februar 2021 gemeinsam mit zwei ambulanten und vier vollstationären Altenhilfeeinrichtungen der AWO ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördertes Modellprojekt „Queer im Alter“ zur Öffnung der Altenhilfe für die Zielgruppe LSBTIQ+ durchgeführt. Dabei wurden Materialien und Maßnahmen entwickelt und erprobt, die Altenpflegeeinrichtungen bei der Öffnung für die Zielgruppe unterstützen sollen – und dies nicht nur in den großen Metropolen, sondern flächendeckend und lebensortnah. Darüber hat Claus Bölicke bereits ausführlich in ProAlter Heft 3/2022, S. 38-41 berichtet.

© privat

Das Modellprojekt der AWO ist Ende 2021 ausgelaufen. Was wurde aus den Modellstandorten?
Die Modellstandorte aus dem Projekt sind weiterhin im Thema aktiv. Das AWO Seniorenzentrum Arnold-Overzier-Haus in Köln hat z. B. letztes Jahr das Siegel „Lebensort Vielfalt“ der Schwulenberatung Berlin erhalten.

Lediglich der Modellstandort in Neubrandenburg musste schließen, als deren Räumlichkeiten gekündigt wurde und keine Ersatzräume gefunden werden konnten.

Was darüber hinaus blieb vom Projekt?
Das im Projekt erarbeite Handbuch mit einem Musterkonzept, Schulungsmaterialien usw. ist über die AWO bzw. die Internetseite www.queer-im-alter.de weiter erhältlich und wird gut nachgefragt. Die Rückmeldungen aus der Praxis zu Praktikabilität und Nutzen sind durchweg positiv. Daneben werden auf der Internetseite immer noch aktuelle Informationen veröffentlicht und es gibt eine Landkarte mit bundesweiten Angeboten für ältere Queers, die erfreulicherweise stetig wächst. Und nicht zuletzt existiert auch der Beirat mit Vertreter*innen der LSBTIQ+-Verbände, des BMFSFJ und der Schwulenberatung Berlin als Träger des Siegels „Lebensort Vielfalt“ weiter und trifft sich regemäßig zum Austausch.

Der AWO Bundesverband betreibt weiterhin die von Ihnen genannte Internetseite „Queer im Alter“ als Koordinierungsstelle. Welche weiteren Aktivitäten der AWO gibt es darüber hinaus nach 2021?
Der AWO Bundesverband ist weiterhin aktiv gegen Diskriminierung von LSBTIQ*, nicht nur von Älteren. Wir bewerben das Thema „Queer im Alter“ und das Handbuch weiter innerhalb der AWO sowie der (Fach-)Öffentlichkeit allgemein. Dies geschieht auch durch Beiträge wie diesem in Zeitschriften, aber auch durch Vorträge bei Kongressen oder anderen Veranstaltungen. Im letzten Jahr waren wir bspw. beim Vielfaltstag der AWO Neckar-Odenwald in Osterburken in Baden-Württemberg. Das zeigt, dass nicht nur der Bundesverband, sondern auch die AWOs vor Ort im Thema aktiv sind und immer mehr AWO-Einrichtungen sich queer-sensibel aufstellen. So gibt es inzwischen beispielsweise auch in Königsbrunn in Bayern, in Bremen sowie in Kiel AWO-Pflegeeinrichtungen, die sich auf dem Weg zur LSBTIQ+-Freundlichkeit gemacht haben. Diese Einrichtungen haben mittlerweile auch das Qualitätssiegel „Lebensort Vielfalt“ erhalten.

Das vollständige Interview erscheint in der kommenden Ausgabe von ProAlter 2/2024 (Erscheinungstermin Juni 2024).

 
 
 
 
 
 

Aus dem KDA

Pflege, Politik & Wirtschaft
Neue Chance für das stambulante Konzept – Studie des KDA zu neuen Wohnformen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will das stambulante Konzept gesetzlich in der geplanten Pflegereform verankern.

„Das ist eine Versorgungsform, die in Deutschland bisher fehlt“, sagte der SPD-Politiker in Berlin. [...]

 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Fachmesse für den Pflegemarkt


14.–16. Mai 2024, Messe Stuttgart

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12. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz

10.–12. Oktober 2024, Fürth

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Für Sie gehört: Der Demenz-Podcast

Nach einer Demenzdiagnose können sich Beziehungen verändern – partnerschaftliche, freundschaftliche oder Eltern-Kind-Beziehungen. Wie können diese Veränderungen begleitet werden und was brauchen Menschen, damit es ihnen gelingt, diesen Umbruch gemeinsam gut zu gestalten und in guter Beziehung zu bleiben?

Wir sprechen mit einem Ehepaar, das sehr bewusst mit der Diagnose umgeht, stellen FRIDA vor – das ist eine Gruppentherapie zur Frühintervention für Menschen mit demenzieller Entwicklung und deren Angehörige und machen einen kleinen Schlenker zum Expertenstandard Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz.

Jetzt in den aktuellen Podcast reinhören.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
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