Überlastung des Gesundheitswesens | Spezialisierung i.d. Krankenhausversorgung | GKV-Finanzierung | Mentale Gesundheit
 
 
 

Prolog

Schnelligkeit und Flexibilität eines Systems sind gefragt

Im Gesundheitswesen steckt an allen Ecken und Kanten der Wurm drin. Politik und System haben nicht die richtigen Antworten darauf. Die Versorgung wird nicht nur immer teurer, sie kann den Versorgungsbedarf wegen fehlender Ressourcen auch nicht mehr abdecken und – als ob das nicht schon bedenklich genug ist – sie erzielt keinesfalls beste Ergebnisse im internationalen Vergleich. Überfüllte Notaufnahmen und immer längere Wartezeiten auf Versorgungstermine sind Realität. Deutschland, das beste Gesundheitssystem der Welt?

Stimmt nicht und ist in seinem Mantra eine heimtückische Untätigkeitspropaganda. Die Logik des Behandelns im Verein mit schiefen Bewertungsrelationen führen in die Irre. Hinzu kommt ein System, das einem starren Legobaukasten gleicht. Ein System ist nicht dann gut, wenn es sich bewährt hat, sondern ein System bewährt sich dann, wenn es dem Bedarf entsprechend flexibel und schnell ist. Es kann zudem nicht mit derselben Denk- und Organisationsweise weiterentwickelt werden, die diese Defizite hervorgebracht haben. Das sind alles keine sensationellen Erkenntnisse. Das wissen wir. Doch tut sich zu wenig Transformatorisches. Allein die Starrheit der jeweiligen Systembestandteile lässt Bewegung nur in homöopathischen Dosen zu. Das hat hohen Implosionscharakter. Und Gesundheitspolitik ergeht sich in Flickschusterei und hofft offenbar auf ein „Gesundschrumpfen“.

So beruht die Finanzierung des Gesundheitswesens im Maßgeblichen auf dem allgemeinen Beitragssatz, der sich am sozialversicherungspflichtigen Einkommen und den entsprechenden Arbeitgeberanteilen bemisst, sowie auf den kassenindividuellen Zusatzbeiträgen, die von der Politik direkt und indirekt mitbestimmt werden.

Lesen Sie hier den vollständigen Prolog.

Viele Grüße 
Ihr Rolf Stuppardt
 

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 

Kommende Ausgabe

Quo Vadis Gesundheitspolitik
Im Nebelmonat November fragt sich Herausgeber Rolf Stuppardt, wo eigentlich der rote Faden der Gesundheitspolitik ist. Es fehlt nach wie vor ein Gesamtkonzept, wie Gesundheit sich in Zukunft gestalten soll. Und er meint, es seien fünf Dinge zugleich anzugehen, um die in jeder Hinsicht defizitäre Entwicklung aufzufangen.

Mortalitätssenkung durch digital unterstütztes ärztliches Medikationsmanagement
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen richten enormen patientenrelevanten Schaden an. In einem Gemeinschaftsprojekt eines digital unterstützten hausärztlichen Medikationsmanagements bei Patienten mit Polypharmazie wurden hier ausgezeichnete schadensreduzierende Ergebnisse erzielt. So konnte erstmalig die Sterblichkeit von unselektierten Patienten mit Polypharmazie signifikant gesenkt werden. Der G-BA hat bereits eine Transferempfehlung für die Routineversorgung ausgesprochen. Prof. Dr. Christoph Straub, Daniela Teichert, Thomas Müller; Marcel Böttcher, Thomas Wulle und Prof. Dr. Daniel Grandt erläutern Hintergrund, Vorgehensweise, Ergebnisse und Perspektiven.

Ambulant und stationär zusammengedacht: Chancen einer sektorenübergreifenden Versorgung
Die konsequente Ausrichtung des Gesundheitssystems am Bedarf der Bevölkerung ist grundlegendes Ziel der Versorgung. Die Überwindung von Sektorengrenzen kann dazu beitragen. Dennoch scheitern entsprechende Konzepte an regulatorischen Hürden und konfligierenden Interessen. Vor diesem Hintergrund skizzieren Dr. Michael Lauerer, Dr. Daniel Negele, Ulrike Linstedt und Prof. Dr. Eckhard Nagel die mit einer sektorenübergreifenden Versorgung einhergehenden Herausforderungen und Zielsetzungen. 

Neu und Nützlich: Die eCovery Therapie-App – ein „Physiotherapeut für die Hosentasche“
Die Muskel- und Skeletterkrankungen wie chronische Rückenschmerzen sind seit Jahren die am häufigsten auftretenden Krankheitsarten. Das belastet die Menschen, Wirtschaft und Gesellschaft sehr. Mit eCovery steht nun eine ergänzende Therapie-App zur Verfügung, die die individuelle Versorgung für Menschen mit diesen Beschwerden bruchlos gewährleisten kann. Das finden wir neu und nützlich.

Geschlechtersensible Medizin
Obwohl lange schon über geschlechterspezifische Forschung, Ausbildung und Therapie in der Medizin gesprochen wird und die Notwendigkeit auf der Hand liegt, gibt es längst nicht hinreichende systematische Strukturen und Prozesse, dies flächendeckend zu integrieren. Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione gibt einen systematischen Überblick von der Entstehung bis hin zu den Perspektiven. Das geht auch die Partner im Gesundheitswesen etwas an.  

 

Die vollständigen Beiträge lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Welt der Krankenversicherung. Alle Informationen zur Zeitschrift und zum Abonnement finden Sie hier.

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 

Grafik des Monats: Tag der Überlastung des Gesundheitswesens 9.11.2023

Der 9. November markiert dieses Jahr den Tag, an dem die Gelder aus dem allgemeinen Beitragssatz für die gesetzliche Krankenkasse nicht mehr ausreichen, um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. Zusatzbeiträge, Steuergelder und die Rücklagen der Krankenkassen und des Gesundheitsfonds füllen ab diesem Datum (rein rechnerisch) die Lücke. Mit dem Aktionstag „Tag der Überlastung des Gesundheitswesens“ macht die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse an diesem Datum auf die Notwendigkeit einer zukunftsfesten Finanzierung und eines nachhaltigeren Umgangs mit den Ressourcen des Gesundheitswesens aufmerksam. Die Finanzierung des Gesundheitswesens beruht im Wesentlichen auf dem allgemeinen Beitragssatz, der auf sozialversicherungspflichtigen Einkommen und den dazu gehörigen Arbeitgeberanteilen beruht, sowie dem Zusatzbeitrag. Dieser ist zwar auf dem Papier kassenindividuell, faktisch wird er jedoch von der Politik maßgeblich mitbestimmt. Eine weitere Säule ist der Zuschuss aus Bundesmitteln. Die lohnbasierte Finanzierung der GKV sei allein nicht mehr zukunftsfähig. Dies bedürfe eines grundlegenden Wandels. Darauf will die SBK mit dem Tag der Überlastung des Systems aufmerksam machen und eine Debatte über Lösungen anstoßen. Die Denkanstöße der SBK: Verlässliche Einnahmen für eine sichere Versorgung schaffen, Ausgaben bremsen, dabei Verschwendung eindämmen durch Qualitätstransparenz. Des weiteren Prävention stärken sowie Vernetzung, Kooperation und Digitalisierung fördern.

 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 

Nachrichten

Krankenhaus, Versorgung
Umfrage zur Krankenhausversorgung: Menschen wünschen sich Spezialisierung, Qualität und Transparenz

Die Menschen in Deutschland gewichten die Spezialisierung von Krankenhäusern höher als eine kurze Entfernung zur nächsten Klinik und sind bereit, bei anstehenden Operationen auch längere Wege zur Versorgung in einem geeigneten Krankenhaus in Kauf zu nehmen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Online-Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Civey. [...]

 
 
 

Krankenversicherung, Politik & Wirtschaft
GKV-Finanzierung vor großen Herausforderungen

In vielen Fällen ist die Nachsorge nach Klinikaufenthalt nicht gesichert. Grund dafür ist eine Mangelsituation im deutschen Gesundheitswesen: Die Nachfrage nach Therapieplätzen bei psychischen Erkrankungen übersteigt das Angebot. [...]

 
 
 

Prävention, Politik & Wirtschaft, Innovationen
Badura: Mentale Gesundheit der Beschäftigten stärken

Die Covid-19-Pandemie habe eine „Zeitenwende“ in der Arbeitswelt bewirkt, die sich am deutlichsten in der nahezu flächendeckenden Einführung von Homeoffice und mobiler Arbeit auswirke, betont Prof. Bernhard Badura, Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports. [...]

 
 
 

Prävention, Psychotherapie, Krankenversicherung
Krisen zeigen Wirkungen: Psychische Erkrankungen steigen enorm an

Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind in den vergangenen zehn Jahren um fast 50 Prozent gestiegen. Auch nach Ende der Corona-Pandemie berichten Beschäftigte in Deutschland über anhaltend hohe psychische arbeitsbezogene Beschwerden. [...]

 
 
 
 
 
 

Medientipps

 
 
 

Pflegeheim Rating Report 2024
Pflege ohne Personal?

 
 
 

Kinder- und Jugendreport 2022
Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland während der COVID-19-Pandemie

 
 
 

Robotik in der Gesundheitswirtschaft (2. Auflage)
Einsatzfelder und Potenziale

 
 
 
 
 
 

MENSCH GESUNDHEIT! mit Till Erwes, Vertriebsleitung B2B Sales DACH bei AMBOSS GmbH

Hier ansehen

 
 
 
 
 
 

Köpfe und Karrieren

Dr. Ruth Hecker mit dem „Visionäre der Gesundheit“-Award 2023 ausgezeichnet

Den Publikumspreis, den das Team des „Visionäre der Gesundheit“-Podcast in diesem Jahr zum zweiten Mal verlieh, entschied die Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) Dr. Ruth Hecker für sich. Die Vision Ruth Heckers ist es, dass wir das Wissen, das wir bereits haben, wirksam nutzen, und das Wissen, was wir noch nicht haben, transparent einfordern – beides mit dem Ziel: künftig NULL vermeidbare Schäden innerhalb der Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten zu erreichen.

 
 
 

Fabian Locher ist neuer Pressesprecher bei pro generika

Seit Anfang November verstärkt Fabian Locher die Kommunikation von Pro Generika und der AG Pro Biosimilars. Als Pressesprecher berichtet er an Anna Steinbach, Leiterin der Kommunikation. Locher ist ein erfahrener Kommunikator im Bereich der pharmazeutischen Verbände. 2018 kam er zum Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI), wo er seit 2021 als stellvertretender Pressesprecher tätig war.

 
 
 
 
 
 

Epilog


© Bild-Text-Kreation: Rolf Stuppardt

 
 
 
 
 
 

Veranstaltungen

Die besondere Veranstaltung

Parlamentarischer Abend des Netzwerkes Deutscher Gesundheitsregionen NDGR e. V.
veranstaltet mit Parkinson Netzwerke Deutschland e. V. und Dialogforum Demenz

Am 28.11.2023 von 18:30 bis 20:30 Uhr
im Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin
„Neurodegenerative Erkrankungen: Innovationstrends und regionale Handlungsmöglichkeiten“

Programm: 

  • 18:30 Uhr
    • Eröffnung mit Dr. Petra Rambow-Bertram, NDGR e. V. und Oliver Stenzel, DialogForum Demenz
  • 18:40 Uhr
    • Prävention, Diagnostik, Behandlung und Pflege neurodegenerativer Erkrankungen, ein zuversichtlicher Überblick nach vorn aus wissenschaftlicher Sicht mit Prof. Dr. Josef Hilbert, NDGR e.V. und Prof. Dr. Karl Max Einhäupl mit ergänzenden Inputs von Dr. Sabine Köhler, Berufsverband Deutscher Nervenärzte e.V. und Prof. Dr. Arno Villringer, UK Leipzig und MPI Leipzig
  • 19:10 Uhr
    • Welche Handlungsmöglichkeiten zeichnen sich aus Sicht von Regionen und Patientenorganisationen ab mit Johannes Klaus, Carus Consilium Sachsen GmbH, Carina Lummer, Parkinson Netzwerke Deutschland e.V., Saskia Weiß, Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V., Dr. Alexia Zurkuhlen, Gesundheitsregion KölnBonn e.V.
  • 19:30 Uhr
    • Austausch mit den Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Armin Grau (MdB Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Georg Kippels (MdB CDU), Christine Lütke (MdB FDP), Dr. Dirk-Ulrich Mende (MdB SPD) mit anschließendem Fachkommentar von Dr. Johannes Nießen, komm. Leiter BZgA/Errichtungsbeauftragter BIPAM)


Hier zur Anmeldungen.
 

 
 
 
 
 
 

Tagung „Das Ergebnis zählt! – Was kann das Gesundheitssystem von anderen Sektoren lernen?“

21. November 2023, Berlin

Weitere Informationen

 
 
 

20. DGIV-Bundeskongress

29. November 2023, Berlin

Weitere Informationen

 
 
 
 
 
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Welt der Krankenversicherung Newsletter
Herausgeber und Chefredakteur: Rolf Stuppardt
Redaktion: Dr. Annette Mehler, Dr. Monika Sinha

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