Gesundheit geht jeden einzelnen und alle zusammen etwas an – Lebensstil und Lebensverhältnisse sind entscheidend

02.05.2024
Veranstaltung, medhochzwei Verlag

Quintessenzen des 7. Heidelberger Forums Gesundheitsversorgung
veranstaltet von medhochzwei, Welt der Gesundheitsversorgung und Gesundheitsplattform Rhein-Neckar


Begrüßung durch die Veranstalter: v.l. Rolf Stuppardt (Welt der Gesundheitsversorgung), Julia Rondot (medhochzwei Verlag), Prof. Dr. Lutz Hager (Gesundheitsplattform Rhein-Neckar). Foto: medhochzwei

Unser Gesundheitswesen ist sehr spezialisiert, separiert und heterogen aufgestellt. Es hat in seinen Nischen, Institutionen und Organisationen hohe Fachkompetenzen für Behandlung. Dem Erhalt der Gesundheit und dem Bekämpfen von Krankheit kommt das nur partiell und kurierend zugute, nicht durchgängig, nicht – was ihrer Natur entsprechen würde – in einer ganzheitlichen, ursächlichen, integrativen Sicht. Denn Gesundheit und Krankheit machen nicht halt vor Spezialisten- und Institutionengrenzen.

Zusammenkommen, voneinander lernen, verstehen und gemeinsam lösen

Es war uns daher immer ein Anliegen, bei unserem Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung all diese unterschiedlichen Kompetenzen, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten an gemeinsamen Themenstellungen zusammenzubringen, um gegenseitiges Verstehen und Verständnis im lebendigen Austausch zu erzeugen und gemeinsame Lösungswege ins Auge zu fassen, die tragen können. Nicht lange Vorträge sind gefragt, sondern der pointierte, erfahrene Austausch mit Blick über den Tellerrand. Es sind die Professionellen und die Menschen vor Ort, die praktisch was bewegen können. Das 7. Heidelberger Forum hat dies in besonderer Weise verdeutlicht.

Who Cares? Not, Empathie und Gemeinsinn in der Pflege

Am Vorabend des Forums referierte Prof. Dr. Thomas Klie in seiner Dinner Speech zu Stand und Perspektiven der Pflege in Deutschland und die positive Botschaft unterstrich, dass in diesem an sich notleidenden Bereich unseres Sozialsystems nicht nur hohe Kompetenz, Empathie und Motivation im professionell pflegerischen Segment vorhanden ist, sondern auch eine Bereitschaft der Menschen insgesamt besteht, zu helfen und zu unterstützen.

Demokratie und Gesundheit – ein Zusammenspiel von individueller Freiheit und partizipativem Gemeinsinns

Mit seiner Keynote hat Prof. Dr. Nagel dem Themenspektrum des Forums ein Dach über dem Kopf verliehen. Gesundheit ist ein besonderes, transzendentales und konditionales Gut, was für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit ebenso gilt. Diese Güter sind Bedingung der Möglichkeit der Realisierung aller anderen Güter. Das Gesundheits- und Sozialsystem mit seinem Solidar- und Subsidiaritätsprinzip sowie dem Selbstverwaltungsprinzip, mit Vertrags- und Wahlfreiheiten hat tiefe demokratische Wurzeln und war von Anbeginn eines der modernsten und fortschrittlichsten System überhaupt.

Es gilt nun diese ordnungspolitische Architektur durch gute interdisziplinäre, durchlässige und integrierte Prozesse, die konsequent am Bedarf der Patientinnen und Patienten und nicht an dem der Institutionen und Organisationen orientiert sind, zu sichern und weiterzuentwickeln. Dabei sind auf Disparitäten (Land, Stadt), Vulnerabilität (Alte, Kinder, Migrationen, Sprachbarrieren) wie soziale Ungleichheit ein besonderes Augenmerk zu richten.

Foto: Keynote von Univ.-Prof. Dr. Dr. med. habil. Dr. phil. Dr. theol. h. c. Eckhard Nagel, Universität Bayreuth. 

 

 

 

 

 

 

Alles in allem: der gemeinsame, in der Sache unterschiedlich perspektivische und kompetente Blick nach vorn, charakterisierte das 7. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung


Panel 1 Prävention v.l.n.r.: Thomas Bodmer, Daniela Kahlert, Andrea Kiefer, Dr. Irmi Huber, Prof. Dr. Susanne Wurm, Moderator Prof. Dr. Lutz Hager

Aus unserem an sich ordnungs- und sozialpolitisch gut verfassten Gesundheitssystem ließe sich mit dem heutigen Wissen und den heutigen Möglichkeiten insgesamt etwas deutlich besseres für die Menschen machen, wenn die Status-Quo- Interessen nicht so massiv, bedenkenschwer und verhindernd im Vordergrund stehen würden.

Das Forum hat gezeigt, dass es eine breite Bereitschaft gibt, über den eigenen Tellerrand zu schauen und gemeinsame Lösungen patientenorientiert ganz praktisch auf den Weg zu bringen. Die Veranstalter wurden in ihrer Grundidee bestätigt, ein direktes Austauschformat ohne große Reden zu schaffen, in dem sich sehr unterschiedlich Beteiligte zu Zukunftsthemen verständigen, bei denen es nach wie vor darum gehen wird, Schranken und Begrenzungen abzubauen und die Menschen mitzunehmen in eine proaktive Bewegung für Gesundheit, wo Lebensstil wie aber Lebensverhältnisse von Bedeutung sein werden.

 

Das 8. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung findet am 7./8.Mai 2025 statt.

Einen ausführlichen Pressebericht zu den vier Diskussionspanels sowie Bildmaterial finden Sie hier.

Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung.

Anzeige
Anzeige