Schwierige Finanzsituation der Pflegeversicherung – Beitragserhöhung?

01.04.2022, Stefan Arend
Pflege, Politik & Wirtschaft, Krankenversicherung

"Die Pflege ist 2021 finanziell noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Wir schließen das Jahr mit einem Defizit von rund 1,35 Milliarden Euro ab, welches gerade noch so durch Rücklagen ausgeglichen werden kann. Es ist nur noch die gesetzliche Mindestreserve übrig. Damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht“ –  Gernot  Kiefer, stellvertretender Vorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, fand jetzt klare Worte zur Finanzsituation der Pflegeversicherung.


So sei auch der Start ins neue Jahr herausfordernd: „Die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler der Pflegeversicherung müssen bis Ende März 2022 durch die Pandemie bedingte Mehrbelastungen, wie Pflegerettungsschirm und Testverordnung, in Höhe von über 4 Milliarden Euro aus den Jahren 2020 bis 2022 schultern. Dieses Geld fehlt schmerzhaft“, so Kiefer. Es wäre gut und richtig, wenn Entscheidungen jetzt schnell getroffen würden, um die Pflegeversicherung in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Der Finanzminister solle diese pandemiebedingte Lücke kurzfristig schließen.
Der GKV-Spitzenverband erwartet, so Kiefer, in diesem Jahr ein Defizit von ca. 2,5 Milliarden Euro, in denen weitere Reformmaßnahmen sowie eine Verlängerung des Corona-Rettungsschirms und der Testaufwendungen über den März hinaus nicht enthalten seien. Wenn nichts passiert, wäre eine Beitragssatzanhebung um 0,2 Beitragssatzpunkte unausweichlich.

Hier geht's zu den Pressemitteilungen des GKV-Spitzenverbands:

Pflegeversicherung muss in ruhigeres Fahrwasser geführt werden

Hohes Defizit in 2023 erwartet – Stabilisierung der Kassenfinanzen dringend notwendig

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