Rund 235.000 DiGA-Verordnungen gab es in 2023, das sind mehr als doppelt so viele wie 2022, wie aus dem aktuellen E-Health Monitor 2023/2024 hervorgeht. Auch auf Seiten der Patienten verstärke sich die Nachfrage nach digitalen Gesundheitsservices, heißt es in dem Report, seien es DiGAs, Gesundheits-Apps, Onlineterminvereinbarungen, E-Rezept etc.
Dennoch geht es mit der Digitalisierung noch zu schleppend voran, konstatieren die Autoren des E-Health Monitors. Zwar sind nun nahezu alle Apotheken und Arztpraxen an die Telematikinfrastruktur angeschlossen, aber die Fehleranfälligkeit der EDV-Systeme und mangelnde Nutzerfreundlichkeit nehmen die Niedergelassenen als Hemmnisse wahr. Lesen Sie mehr zu den Ergebnissen des E-Health Monitors und des Praxisbarometers Digitalisierung der KV in unserer Digital Health Rubrik.
Nach wie vor gibt es keine Heilung für Menschen mit Demenz. Gerade deshalb sollte es unser Ziel sein, Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen das Leben so lebenswert wie möglich zu machen. Hierzu gehört auch, dass mit den nächsten Angehörigen der Austausch auf Augenhöhe stattfinden kann. Die Herausgeber des Manuals FRIDA – Frühintervention für Menschen mit demenzieller Entwicklung und ihre Angehörigen haben sich dies zur Aufgabe gemacht und eine dyadische Gruppentherapie entwickelt, in der Menschen mit beginnender Demenz und ihre Lebenspartner oder Angehörigen lernen, trotz der Gedächtnisprobleme am Leben aktiv teilzunehmen und sich so möglichst lange eine hohe Lebensqualität zu erhalten.
Christian Heerdt (KDA), spricht mit den vier Herausgeberinnen und Herausgebern im Video-Interview über den Anlass für die Entwicklung dieses Konzeptes, die Erfahrungen mit der Umsetzung und die Rolle der Gedächtnisambulanzen. Ich würde mir wünschen, wenn dieser Therapieansatz bundesweit zum Einsatz kommt und helfen kann, das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern.
Nach 11 Jahren mit dem Titel WELT DER KRANKENVERSICHERUNG wird der Name nun auch den schon immer breit im Gesundheitswesen aufgestellten Inhalten angepasst.[...]
Hauptthemen sind sowohl die bundespolitisch geplanten Änderungen im Rahmen der anstehenden Krankenhausreform als auch die Neuerungen, die die CDU/SPD-Landesregierung in Hessen in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hat.[...]
Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, den Einsatz von Leiharbeit in der Pflege sowohl im Krankenhaus als auch in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen wirksam zu begrenzen.[...]
Ein mit modernster Medizintechnik ausgestattetes Fahrzeug soll künftig ermöglichen, medizinische Untersuchungen, die bisher nur in Kliniken durchgeführt werden, für Bewohnerinnen und Bewohner direkt am Pflegeheim durchzuführen.[...]
Autorenkommentar
Simulationsbasiertes Lehren und Lernen in der Pflegebildung
Mit der Einführung des Pflegeberufegesetzes konnte das simulationsbasierte Lehren und Lernen einen Aufschwung erfahren, weshalb es als Motor für die Weiterentwicklung der Simulationsaktivitäten in der Pflegebildung angesehen werden kann.
Bild: Theresa A. Forbig, Prof. Dr. Johannes Gräske
So kann auf Antrag ein geringer Anteil der praktischen Ausbildungsanteile durch praktische Lerneinheiten, wie Simulationen ersetzt werden (§ 38 Abs. 3 PflBG). Die zunehmende Bedeutung von Skills-Training und Simulation auf nationaler Ebene zeigt sich in den verschiedenen Pflegebildungskontexten, mit einer einhergehenden zunehmenden Annäherung an internationale Standards. Wenngleich spezifische simulationspädagogische Ausbildungen in der deutschen Pflegebildung noch nicht flächendeckend etabliert sind, so zeigen sich Lehrende sehr motiviert im Bereich der Simulationspädagogik (Forbrig et al., 2023).
Prof. Dr. Johannes Gräske ist Professor für Pflegewissenschaft an der Alice Salomon Hochschule Berlin und leitet dort derzeit den primärqualifizierenden Bachelorstudiengang Pflege. Theresa A. Forbrig ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice Salomon Hochschule Berlin im primärqualifizierenden Bachelorstudiengang Pflege. Beide sind Herausgeber von Simulationsbasiertes Lehren und Lernen in der Pflegebildung.
Digital Health
E-Health Monitor: Digitalisierung im Gesundheitswesen geht voran – aber stockend
Trotz der großen Zahl an Initiativen und vielen gesetzlichen Neuregelungen geht der Fortschritt in Sachen Digitalisierung im Gesundheitswesen nach wie vor eher langsam voran. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), die Erkrankte bei der Behandlung unterstützen sollen, werden seit ihrer Einführung im September 2020 immer häufiger von Ärzten verschrieben. 2023 dürfte sich die Zahl der DiGA-Verordnungen auf rund 235.000 belaufen – mehr als doppelt so viele wie 2022, wie aus dem jetzt veröffentlichten E-Health Monitor 2023/24 hervorgeht. Bei einer durchschnittlichen Erstattung von 529 Euro pro Verordnung für die Hersteller lag das DiGA-Marktvolumen damit bei rund 125 Millionen Euro. 2022 hatte dieses noch circa 60 Millionen Euro betragen.
Auch die Zahl der Anwendungen, die inzwischen ein breites Spektrum an Krankheiten abdecken, stieg deutlich. Bis Mitte Januar 2024 wurden 53 Anwendungen für zwölf Therapiegebiete in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen – 20 mehr als im Jahr zuvor. Im Rahmen der Publikation des neuen „E-Health Monitor“ der Unternehmensberatung McKinsey & Company haben die Autorinnen und Autoren anhand von rund 30 Indikatoren den digitalen Fortschritt des deutschen Gesundheitssystems gemessen – vom Digitalisierungsgrad der Krankenhäuser und Arztpraxen in Deutschland bis zur Akzeptanz von E-Health-Lösungen und deren Nutzen für Patientinnen und Patienten.
Laura Richter, Partnerin bei McKinsey und Herausgeberin der Studie, sieht in der wachsenden Bedeutung digitaler Gesundheitsanwendungen in der Versorgungslandschaft „ein Beispiel für die Fortschritte bei der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen.“ Das Interesse von Ärztinnen und Ärzten an DiGA nehme zu, mittlerweile habe rund ein Drittel von ihnen bereits eine DiGA verschrieben, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Weitere 14 Prozent planen laut der Untersuchung, die Apps auf Rezept in naher Zukunft auszuprobieren.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist in vollem Gange und die Einbindung der Patienten spielt dabei eine zentrale Rolle. In Deutschland sind Patientenportale vor allem als eigenständiger Fördertatbestand im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) deutlich in den Vordergrund gerückt. International sind sie schon länger auf dem Vormarsch.
Dabei wird allerdings oft verkannt, welchen Mehrwert Patientenportale wirklich bieten. Denn sie sind deutlich mehr als „nur“ ein direkter Kommunikationskanal zu den Patientinnen und Patienten. Patientenportale sind Dreh- und Angelpunkt für eine Value-basierte Medizin und werden sich zur zentralen Schnittstelle für viele weitere Digitalisierungsprojekte entwickeln. Sie haben das Potenzial, in Zukunft zum zentralen Begleiter der Patientinnen und Patienten für jegliche Interaktion mit dem Gesundheitssystem zu werden. Weil jedoch dieses immense Potenzial oftmals verkannt wird, bleibt die Einführung eines Patientenportals als ein losgelöstes Projekt hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Dieses Buch zeigt die Chancen auf, die heute und in Zukunft in der Implementierung eines Patientenportals stecken – für Kliniken, aber auch für alle anderen Sektoren und Akteure des Gesundheitswesens. Es ist von Praktikern für Praktiker geschrieben und richtet sich an alle Entscheider aus dem Gesundheitswesen, die Digitalisierung ganzheitlich und langfristig angehen wollen.
Vischer neue Pflegedirektorin des Diakonie-Klinikums Stuttgart
Dorothea Vischer ist seit Anfang Januar neue Pflegedirektorin am Diakonie-Klinikum Stuttgart. Sie ist Mitglied der Krankenhausleitung und als Pflegedirektorin verantwortlich für die größte Berufsgruppe im Diakonie-Klinikum mit etwa 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören der Pflegedienst, die Intensivpflege, der Funktionsdienst in OP und Anästhesie, die Pflegefachkräfteausbildung und die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte.[...]
Foto: Hirslanden
Greulich neuer Direktor der Klinik Birshof
Andreas Greulich, bis Ende Oktober 2023 Direktor des Spitals Uster (Schweiz), hat Anfang Februar die Leitung der Hirslanden Klinik Birshof (Basel/Schweiz), einer Fachklinik für Orthopädie und Wirbelsäulenmedizin, übernommen. Er war seit Anfang 2020 CEO des Spitals Uster, wo ihn seit Ende Oktober Vital Schreiber interimistisch ersetzt.[...]
Foto: BGV Hamburg
Heinemann soll Leitung der Abteilung 3 im BMG übernehmen
Dr. Silke Heinemann (SPD) soll ab Mitte Februar die Leitung der Abteilung für Medizin- und Berufsrecht sowie Prävention (Abteilung 3) im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) übernehmen. Sie ist momentan noch Leiterin des Hamburger Gesundheitsamts. Joachim Becker, aktuell noch Leiter der Abteilung 3, soll dem Vernehmen nach in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden.[...]
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MENSCH GESUNDHEIT! Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender DAK – Gesundheit