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Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser,
nach dem Motto „Ein Kessel voller Buntes“ habe ich im letzten Newsletter von ProAlter nochmal ein paar bereits erschienene Artikel Revue passieren lassen. Und genau dazu hat mich eine Leserstimme erreicht, dass mein Ansinnen, bei Interesse nochmal eine ältere Ausgabe von ProAlter zur Hand zu nehmen, gefruchtet hat. Das freut mich sehr – herzlichen Dank auch für die Leserstimme! Und somit habe ich auch ältere Ausgaben von ProAlter nochmal zur Hand genommen und durchgeblättert.
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Foto: Dr. Kristina Mann
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Bei einigen Artikeln bin ich hängengeblieben und habe auch nochmal nachgelesen – dabei an die zahlreichen Autorinnen und Autoren denkend, zu denen ich im Laufe der Zeit, zumeist per Mail oder Telefon, regen und stets sehr angenehmen und unkomplizierten Kontakt gepflegt habe. Auch dafür bedanke ich mich recht herzlich!
Einen Rückblick zu geben und dafür einzelne Artikel auszusuchen ist fast unmöglich bei der Anzahl der Artikel pro Heft. Daher habe ich mir überlegt, einen kurzen Rückblick auf die letzten Schwerpunktthemen des letzten und diesen Jahres von ProAlter zu geben – „Ein Kessel voller Buntes 2.0“!
Herzliche Grüße
Kristina Mann
Pflege, Versorgungskonzepte
Internationale Pflegefachkräfte(-anwerbung) Teil I
(Heft 1/2022)
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Nicht erst seit der Covid-19-Pandemie fehlen uns dringend benötigte Pflegefachkräfte in unserem Gesundheitssystem. Aktueller denn je stellt sich die Frage, wie wir mehr Pflegekräfte gewinnen können, unter anderem aus dem Ausland.Trotz aller Bemühungen bestehen immer noch große Hürden und Herausforderungen, internationale Fachkräfte anzuwerben. [...]
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Hintergrund, Pflege, Prävention
Missstände in der Pflege
(Heft 3/2022)
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Missstände in der stationären Langzeitpflege – ein kurzer Kommentar für ein abendfüllendes Thema. Warum werden Defizite nicht durch die interne und externe Qualitätssicherung verhindert? Wachstumsmarkt Pflege – ein Irrsinn mit Methode? Kapitalismus in der Langzeitpflege – eine Ökonomie von Gut und Böse? [...]
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Politik & Wirtschaft
Gemeinwirtschaft und Gemeinwohlökonomie im Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen
(Heft 4/2022)
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Mit diesem provozierenden Postulat ist das Schwerpunktthema betitelt. Dabei soll – aber nicht nur in Hinblick auf die Pflegepolitik, sondern in übergreifender Perspektive – das Thema der Zukunftschancen gemeinwirtschaftlichen Handelns in Trägervielfalt in einem privatwirtschaftlich geprägten Marktwirtschaftsumfeld mit Blick auf eine Stärkung der Gemeinwohlökonomie jenseits der heiligen Ordnung des „kapitalistischen Geistes“ theoretisch fundiert und in praktischer Absicht zur Diskussion gestellt werden. [...]
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Alternsforschung
Kulturen Intergenerationellen Lernens
(Heft 2/2023)
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Es knirscht im aktuellen Generationendiskurs, sodass bisweilen sogar schon vom „Kalten Krieg der Generationen“ die Rede ist. Die großen gesellschaftlichen Transformationsprozesse unserer Zeit – Klimawandel, Migration, demografischer Wandel, der Umgang mit der Corona-Pandemie und nicht zuletzt der Umgang mit Diversität und Identitätspolitik – werden gegenwärtig alle auch unter dem Vorzeichen von Generationenkonflikten oder zumindest Generationenambivalenzen diskutiert. [...]
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Alternsforschung, Pflege
(Soziale) Innovationen in der Langzeitpflege
(Heft 3/2023)
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In der Langzeitpflege nichts Neues – nur ab und zu ein Pflegeskandal, der die Schließung einer Einrichtung erzwingt, wie 2021 am Schliersee und 2022 in Augsburg. Dieses von den Medien vermittelte Bild verdeckt jedoch die Initiativen zur Verbesserung der Langzeitpflege, die es zumindest hin und wieder in der deutschen Pflegelandschaft gibt. [...]
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3 Fragen an ...
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… Dr. Burghard Flieger und Joschka Moldenhauer, Projekt „Teilgabe“
In der kommenden Ausgabe von ProAlter (Heft 3/2023) erscheint ein Interview mit Thomas Diekamp, Referent für Klimafragen beim AWO Bundesverband zum Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ Vorab ein Einblick…
Thomas Diekamp
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Lieber Herr Diekamp, Sie sind Referent für Klimaschutz beim AWO Bundesverband und Projektleitung von „klimafreundlich pflegen – überall!“ Können Sie den Leserinnen und Lesern aufzeigen, wie im Projekt vorgegangen wird und mit welchen Themen Sie sich beschäftigen?
Im Projekt erfassen stationäre Einrichtungen der Altenhilfe den CO2-Fußabdruck. Dieser bildet den Ausgangspunkt, um gemeinsam mit den Projektteams in den Einrichtungen Ziele und Maßnahmen für den Klimaschutz abzuleiten. Der große Vorteil am CO2-Fußabdruck ist, dass er einen ganzheitlichen Ansatz hat. Dadurch können wir feststellen, dass neben dem klassischen Bereich der Energie, die Verpflegung eine große Stellschraube für mehr Klimafreundlichkeit in der Pflege ist.
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Weitere Bereiche sind die Mobilität und hier insbesondere die An- und Abreise der Mitarbeitenden und die Reinigung/Wäsche.
Können Sie da weiter aus der Praxis berichten? Auch als Motivation und Inspiration?
Im Bereich der Energie ist zuallererst die Eigenerzeugung mit Solarstrom zu nennen, die gerade im Kontext der hohen Energiepreise noch attraktiver wird. Der Verbrauch und die Erzeugung des Stroms fallen in einer Senioreneinrichtung fast zeitgleich an. Das macht teure Speicherlösungen unnötig, da der Eigenverbrauch schnell bei über 80 % der erzeugten Strommenge liegt. Energetische Sanierungen bieten großes Potenzial und sind angesichts der Klimaziele im Gebäudesektor und unseres Gebäudebestands dringend geboten. Allerdings sind die Investitionskostensätze in der Pflege so gering, dass maximal Bestandserhaltung betrieben werden kann. Hier sind die Länder gefordert, die sich bislang der Verantwortung entziehen.
Welche Bereiche sind noch zu nennen?
Als sehr dynamischer Bereich hat sich zudem im vergangenen Projekt der Bereich der Verpflegung gezeigt. Dabei ist in jedem Fall die Reduktion des Speiseabfalls zu nennen. Hier gehen wirtschaftliche Einsparungen und Treibhausgaseinsparungen Hand in Hand. Ein Projekt zur Reduktion des Speiseabfalls in acht AWO-Häusern zeigte, dass im Durchschnitt über 20 % des Lebensmittelabfalls reduziert werden konnte. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fleischreduktion. Dies kann auf unterschiedlichem Wege geschehen. Das Angebot an vegetarischen Alternativen zu erhöhen, sodass die Bewohner*innen jeden Tag zum Mittagessen die Wahl haben, ob Sie Fleisch essen möchten oder nicht, ist ein Weg. So haben die Bewohner*innen eine echte Wahlfreiheit. Jede*r Bewohner*in kann weiterhin zum Mittagessen jeden Tag Fleisch essen: Jemand, der weniger Fleisch zu sich nehmen möchte, soll aber ebenso eine schmackhafte, echte vegetarische Alternative erhalten können.