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Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser,
dieses Mal steht der Newsletter ganz im Zeichen der neuen Ausgabe von ProAlter, die ganz frisch Anfang September erschienen ist. Dabei geht es im Schwerpunkt um Innovationen in der Pflege, was die meisten von Ihnen sofort an technische Innovationen denken lässt: elektronische Patientenakte, Patientendokumentationen mit Hilfe von KI bis hin zu Pflegerobotern. Hier geht es allerdings um ein differenziertes Verständnis von Innovation und eben nicht nur um technische Erneuerungen. Vor allem soziale Innovationen stehen für das Feld der Langzeitpflege im Vordergrund.
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Foto: Dr. Kristina Mann
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Es handelt sich hier um eine „Neukonfiguration sozialer Praktiken“ in bestimmten sozialen Feldern und Kontexten, um Bedürfnisse oder Probleme besser zu berücksichtigen und zu lösen. Ganz praxisnah geben Einrichtungen der stationären Langzeitpflege einen Einblick in ihre (Innovations-)Projekte. Ergänzt und gerahmt wird diese praktische Perspektive durch die Persepektive der (Pflege-)Wissenschaft. Zusätzlich zur aktuellen Ausgabe von ProAlter hier noch der Link zum Interview zum aktuellen Themenschwerpunkt.
Zwei weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe möchte ich Ihnen ebenfalls vorstellen. Zum einen geht es um pflegende Angehörige, die den Großteil der Pflege schultern: Von der derzeit ca. 5 Millionen Pflegebedürftigen werden ca. 85 % zu Hause versorgt, was pflegende Angehörige viel Zeit und viel Kraft kostet. Welche Angebote und Möglichkeiten es zur Entlastung gibt, zeigt exemplarisch ein Beitrag zur „Pflegeselbsthilfe“ sowie ein Beitrag zum „Betreuten Reisen“. Und weil noch (Spät-)Sommer ist, geht es zum anderen erneut um Klima und Gesundheit, dieses Mal jedoch im Perspektivwechsel mit der Frage nach der Bedeutung des Gesundheitswesens in der Klimakrise.
Mit dem Newsletter sowie der neuen Ausgabe von ProAlter wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre und verbleibe mit herzlichen Grüßen
Kristina Mann
Pflege, Versorgung
Pflegeselbsthilfe
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Selbsthilfe bedeutet vor allem sich nicht alleine zu fühlen! Raus aus persönlicher und gesellschaftlicher Isolation durch Treffen mit Gleichgesinnten sowie Selbstwirksamkeitserfahrung und Entlastung. Bekannt als Gesundheitsselbsthilfegruppen, besonders im Bereich der Sucht und verschiedenen Krankheiten und Diagnosen, gilt die Pflegeselbsthilfe als Pendant zur Gesundheitsselbsthilfe und ist seit 2013 mit einem eigenen Förderbudget im SGB XI gesetzlich verankert. [...]
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Demenz, Pflege
Betreuter Urlaub mit Demenz
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Sommerzeit ist Urlaubszeit! Die ersehnte Phase des Jahres, um den Akku wieder aufzuladen, endlich abschalten und durchatmen zu können, schöne Momente zu erleben und unvergessliche Erinnerungen zu schaffen. Ob am Meer oder in den Bergen, bei einem Städteurlaub oder einer Erkundungstour fernab des Gewohnten – die Wahl des Reiseziels ist so individuell wie die Vorlieben der Reisenden. [...]
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Prävention, Wissenschaft & Forschung
Klimakrise ist eine Gesundheitskrise
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Die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise. Auswirkungen von Extremwetterereignissen, wie Überschwemmungen, Hitze und Dürren, Luftverschmutzung und damit einhergehend die Zunahme von allergischen Krankheiten und veränderten Infektionskrankheiten (nicht nur im Alter), werden auch das Gesundheitswesen in Zukunft stärker belasten. [...]
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3 Fragen an ...
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… Imke Nagel von kubia (Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur)
Imke Nagel
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Liebe Frau Nagel, im letzten Schwerpunktheft von ProAlter (Heft 2/2023) hatten wir das Thema „Kulturen des Intergenerationellen Lernens“ in seinen vielen Facetten gezeigt. Und so passt es nun hervorragend an dieser Stelle, den „Fonds Kulturelle Bildung im Alter“ vorzustellen, für den man sich sogar noch bis Ende September bewerben kann. Was hat es damit auf sich?
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Aus dem Fonds Kulturelle Bildung im Alter fördert kubia (Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur) Projekte in NRW, die zeitgemäße und innovative Formen Kultureller Bildung mit älteren, alten und hochaltrigen Menschen sowie im Generationendialog erproben. Die geförderten Projekte ermöglichen in unterschiedlichen Sparten und Formaten gestalterisch-künstlerische Auseinandersetzung und sind partizipativ ausgerichtet. Sie richten sich insbesondere an Personen und Gruppen, die bisher kaum oder nicht an Kunst und Kultur teilhaben.
Sind Ihnen aus den letzten Förderphasen ein oder zwei Projekte besonders in Erinnerung geblieben?
Die Auswahl fällt mir schwer. Die Projekte sind je nach Ort und Beteiligten unterschiedlich und haben alle jeweils ihre eigenen Qualitäten. Aktuell läuft z. B. ein Projekt, das engagierte Ältere im Sauerland von der Antragstellung bis zu den Kostümen selbst organisieren. Als „Die Unruheständler“ entwickeln sie zusammen mit einer professionellen Choreografin eine Tanzperformance zum Thema „Überleben“. Auch eine jugendliche Modern Dance-Gruppe tanzt mit. In einem anderen Projekt drehen Schüler*innen und Besucher*innen einer Tagespflege gemeinsam einen Stop-Motion-Film zu Szenen aus ihrem Leben. Das Besondere ist, dass die Schüler*innen Szenen aus dem Leben der Älteren spielen und die Älteren aktiv Rollen aus den Geschichten der Jugendlichen übernehmen. Geleitet wird das Ganze von erfahrenen Kunstschaffenden.
Was wünschen Sie sich zukünftig für die kulturelle Bildung?
Ich wünsche mir, dass die tollen Fonds-Kulturprojekte mit Älteren Lust und Mut auf Nachahmung machen. Wir wollen zeigen, wie wertvoll Begegnung und Ausdruck in der Kunst und Kultur auch für Ältere und Hochaltrige und im intergenerationellen Kontext sein können. Toll wäre, wenn das stärker wahrgenommen und wertgeschätzt wird, so dass sowohl im Sozialen als auch in der Kultur (mehr) Gelder für Kulturelle Bildung im Alter bereitgestellt werden.
Mehr Informationen zum Fonds Kulturelle Bildung im Alter finden Sie HIER.