bei der Krankenhausreform hakt es weiter, während sich die wirtschaftliche Lage weiter zuspitzt. Der Deutsche Landkreistag warnt sogar vor einem wirtschaftlichen Flächenbrand bei den Krankenhäusern. Der Landkreistag drängt daher auf eine schnelle Einigung bei der Krankenhausreform, lehnt sie in der jetzigen Form jedoch ab, da vor allem die Versorgungsinteressen des ländlichen Raums mehr Berücksichtigung finden müssten.
Währenddessen hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit dem Pflegekompetenzgesetz ein weiteres Gesetzesvorhaben angekündigt und gemeinsam mit Christine Vogler vom deutschen Pflegerat und Dr. Klaus Reinhardt von der Deutschen Ärztekammer ein Eckpunktepapier vorgelegt.
Pflegekräfte sollen laut diesem Vorschlag gemäß ihren Qualifikationen unter anderem in der Versorgung mehr Kompetenzen bekommen. In der häuslichen Krankenpflege sollen Pflegefachkräfte perspektivisch auch Leistungen verordnen können, z. B. im Bereich der Wundversorgung, Salben oder Katheter. Bei der Feststellung der Pflegebedürftigkeit könnten die in der Versorgung tätigen Pflegefachkräfte einbezogen werden und das Berufsbild der Advanced Practice Nurse soll im Rahmen des Gesetzes in Deutschland etabliert werden. Die Stellungnahmen zu den Vorschlägen u. a. vom Hausärztinnen- und Hausärzteverband und dem DBfK hat unser Redakteur Sven C. Preusker in der Rubrik Hintergrund zusammengefasst.
Hinweisen möchte ich Sie noch auf unser Online-Seminar "PPP-RL Praxisorientierter Überblick, Nachweisführung und Budgetverhandlung 2024" am 06.02.2024. Die Referenten und Buchautoren Stefan Günther, Ramon Krüger und Stefan Thewes liefern Erfahrungen aus der praktischen Anwendung der PPP-RL und bieten aktuelle Informationen und Tipps zur Vorbereitung auf die MD-Prüfungen und Budgetverhandlungen.
Herzliche Grüße aus dem winterlichen Heidelberg und interessante Lektüre
Julia Rondot
Die Denkboutique und Konzeptagentur Die BrückenKöpfe Management GmbH (Berlin) und die Unternehmensgruppe consus.health GmbH (Hauptsitz in Freiburg) bilden künftig eine strategische Allianz. [...]
Psychiatrische und psychosomatische Kliniken sowie Tageskliniken hatten laut der Ergebnisse eines Forschungsprojekts während der Corona-Pandemie erhebliche Schwierigkeiten, die Routineversorgung von Patientinnen und Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen aufrechtzuerhalten.[...]
Autorenkommentar
Entökonomisierung des Gesundheitswesens – ein Kandidat für das Unwort des Jahres?
Für mich, trotz aller damit verbundenen guten Intentionen, ein Kandidat für das Unwort des Jahres. Warum ich mir wünsche, dass dieser Begriff 2024 wieder in der Schublade verschwindet: „Marckmann (2021, S. 190 f.) definiert Ökonomisierung als eine Entwicklung, bei der medizinische Entscheidungen unangemessen durch betriebswirtschaftliche Überlegungen beeinflusst werden, was zu einer Über-, Unter- und Fehlversorgung von Patienten führt.
Prof. Dr. Andreas Schmid
D. h. es liegt eine Dominanz betriebswirtschaftlicher Motivation vor, die zu Ergebnissen führt, die den Interessen der Patienten widersprechen. Im Sinne dieser Definition ist Ökonomisierung ein Vorgang, der möglichst verhindert bzw. möglichst revidiert werden muss.
Der Begriff der Entökonomisierung ist jedoch nicht unproblematisch, wenn man sich mit der gängigen Definition einer Ökonomie auseinandersetzt. Eine Ökonomie ist beispielsweise bei Homann und Suchanek (2005) definiert als eine Gruppe von Individuen, die in einem gemeinsamen Kontext tätig sind, deren Handlungen sich mithin aufeinander auswirken und die gemeinsam mit dem Phänomen der Knappheit konfrontiert sind. Damit sind das Gesundheitswesen, jedes Krankenhaus und jede Arztpraxis Ökonomien. Im Fokus steht die Erkenntnis, dass mit knappen Ressourcen – Geld, aber auch Fachkräften oder Zeit – gemeinschaftlich umgegangen werden muss.
Ende Dezember hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) zusammen mit der Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, und dem Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, vorläufige Eckpunkte für ein Pflegekompetenzgesetz vorgelegt.
Diese seien in einem Fachgespräch mit allen Beteiligten festgelegt worden und sollen als Diskussionsgrundlage für einen weiteren partizipativen Prozess dienen, hieß es vom Bundesgesundheitsministerium (BMG). Lauterbach betonte, dass sich Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte gegenseitig in der Arbeit ergänzen müssten – das gehe nur, wenn beide Seiten davon überzeugt seien, dass das richtig sei und gut funktioniere. Er lobte das Gesprächsklima – „das waren nicht mehr die Grabenkämpfe, die es früher gegeben hat, Pflege gegen Ärzteschaft,“ es sei ein kollegiales Miteinander gewesen.
Nutzen, Wert und Public Value – Geschäftsmodelle in Gesundheits- und Sozialmärkten
Ein Buch über kluge Geschäftsmodelle für Gesundheitsunternehmungen, erforderliche Rahmenbedingungen und die notwendige Fokussierung auf Versorgungsprozesse und Ergebnisse.
Das Gesundheits- und Sozialwesen ist, wie übrigens alle Wirtschaftsbereiche, mit knappen Ressourcen konfrontiert. Dies erfordert ein effizientes Wirtschaften und zwingt die in diesem Bereich tätigen Gesundheitseinrichtungen und Unternehmen dazu, tragfähige und umsetzbare Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Die gegenwärtige Diskussion über investorengeführte Medizinische Versorgungszentren und generell über Private Equity im Gesundheitssystem verkennt, dass schon heute in den Sektoren des Gesundheitssystems überwiegend privat finanzierte Angebotsstrukturen und private Anbieter dominieren. Es geht also nicht darum, ob privates Kapital auch das Gesundheitswesen gestaltet, es geht darum, wie die Wertschöpfung des Systems auf die Versorgung der Patienten und die Qualität der Angebote konzentriert werden kann. Eine Unterscheidung in „gutes Geld“ und „schlechtes Geld“ trägt dazu nicht viel bei. Kluge Regulierung und die Fokussierung auf Versorgungsprozesse und Ergebnisse sind die Mittel der Wahl.
Dr. Konrad Rippmann ist Ende 2023 aus der Geschäftsführung der Netzwerkagentur Lohmann konzept ausgeschieden, um sich verstärkt seinen schriftstellerischen Aktivitäten zu widmen.
Bereits Mitte vergangenen Jahres ist der ehemalige Krankenhausmanager Dr. Christian Rotering als Geschäftsführer dazugekommen. Prof. Heinz Lohmann dankte Rippmann für sein jahrelanges Engagement beim Aufbau und der Weiterentwicklung des Beratungsunternehmens. [...]
Foto: Klinikum Nürnberg
Beßler neues Vorstandsmitglied des Klinikums Nürnberg
Sabine Beßler ist seit dem 1. Januar neues Vorstandsmitglied des Klinikums Nürnberg. Die Juristin und Betriebswirtin übernimmt den Geschäftsbereich Personal und Compliance. Beßler arbeitet seit 2005 am Klinikum, wo sie zunächst Leiterin der Rechtsabteilung und zuletzt Leiterin der Stabsabteilungen des Vorstands sowie des Bereichs Personal und Recht war. Bereits 2022 bestellte sie der Verwaltungsrat des Klinikums zum Vorstandsmitglied ab 2024.[...]
Foto: UKD
Schmieder wird neue Ärztliche Direktorin des Uniklinikums Düsseldorf
Der Aufsichtsrat des Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) hat Mitte Dezember 2023 Prof. Dr. med. Kirsten Schmieder zur zukünftigen Ärztlichen Direktorin bestellt und gleichzeitig zur Vorstandsvorsitzenden gewählt. Schmieder ist seit 2017 Ärztliche Direktorin und seit 2020 für den Verbund der Universitätskliniken der Ruhr-Universität Bochum verantwortlich. Nach der Ankündigung von Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, mit Erreichen der Pensionsgrenze im nächsten Jahr aus dem Amt am UKD zu scheiden, wurde eine Neubestellung und Wahl notwendig. Schmieder wird die Ämter nahtlos mit dem Ausscheiden von Schneider übernehmen. [...]
Foto: Median Group
Hackenberger verlässt Median als Group CFO
Aus persönlichen Gründen hat der bisherige Group CFO Raimund Hackenberger Ende 2023 die Median Unternehmensgruppe verlassen. Philipp Schulte-Noelle, der seit September als Group COO tätig ist, hat zum Jahresanfang interimistisch die Rolle des Group CFO übernommen.[...]
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MENSCH GESUNDHEIT! Patrick Lang, Co-Founder Dermanostic GmbH