Reformgesetze im Gesundheitswesen sind bekannt für ihre langen, komplizierten Namen, so auch das „Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Krankenhaus und zur Reform der Vergütungsstrukturen“ – kurz: Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz oder KHVVG. Wird es die Krankenhausversorgung tatsächlich verbessern?
Da ist insbesondere die Deutsche Krankenhausgesellschaft sehr skeptisch. Der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß, sieht die Grundversorgungskrankenhäuser durch den jetzigen Gesetzesentwurf benachteiligt und Bestrebungen, durch das Gesetz die Planungshoheit der Länder auszuhebeln. Aber nicht nur die DKG ist unzufrieden, auch der GKV Spitzenverband und der Hausärztinnen- und Hausärzteverband sowie viele andere äußern sich kritisch. Im Hintergrundbeitrag dieses Newsletters fasst Sven C. Preusker den aktuellen Stand der Diskussion und die Reaktionen darauf zusammen.
Ganz sicher wird das Thema der Krankenhausreform auch die Agenda der nächsten Kongresse mitbestimmen. Auf dem Hauptstadtkongress Ende Juni in Berlin wird es aber auch darum gehen, wie wir unsere Gesundheitsversorgung zukunftsfest für die nächsten Jahre aufstellen und weiterentwickeln. Mit Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, dem Kongresspräsident des diesjährigen Hauptstadtkongresses, sprachen wir über den Einfluss von KI und modernen Technologien auf die Medizin, mögliche Lösungen für den Fachkräftemangel und notwendige Versorgungstrukturen.
Als Verlag werden wir auf dem Hauptstadtkongress natürlich auch wieder mit Stand und Programm vertreten sein und freuen uns schon auf den Austausch mit Ihnen. Aber vielleicht sehen wir uns ja auch schon vorher am 25. April auf unserem 7. Heidelberger Forum Gesundheitsversorgung.
Das Gesundheitswesen ist im Wandel, die Herausforderungen wachsen: Gesetzliche Anforderungen wie z. B. das Krankenhauszukunftsgesetz müssen umgesetzt und Kosten durch optimierte Verweildauern gesenkt werden. Die Patientenversorgung gilt es auf hohem Niveau zu sichern. Gleichzeitig sollen innovative, digitale Prozesse entwickelt, implementiert und verbessert werden. Die wichtigste Ressource in all diesen Prozessen ist das Personal. Fachkräfte müssen gefunden, gehalten und qualifiziert werden, um aus Herausforderungen neue Chancen und Perspektiven zu generieren.[...]
Zum 11. Mal bietet der Kongress Gesundheitswirtschaft managen in Münster die etablierte Plattform zum überregionalen Austausch über aktuelle Themen im Krankenhaussektor in Nordrhein-Westfalen und bundesweit.[...]
Der 12. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz „Demenz: Hinsehen. Handeln. Helfen.“ findet vom 10. bis 12. Oktober 2024 in Fürth statt.[...]
Anlässlich der anstehenden Wahl zum Europäischen Parlament hat die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) jetzt ein Positionspapier mit Forderungen der Profession veröffentlicht. In fünf Handlungsfeldern hat die Kammer festgehalten, welche Ziele und Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit auf EU-Ebene aus ihrer Sicht auf die politische Agenda gehören.[...]
Es wird heute weitgehend als selbstverständlich angesehen, dass Bürgerinnen und Bürger ein Mitspracherecht bei öffentlichen Entscheidungen haben, dass sie Zugang zu öffentlichen Gütern und Dienstleistungen haben und ihr Wahlrecht ausüben können. Gleichzeitig begegnen ältere Menschen in vielen Ländern Hindernisse, wenn sie ihre bürgerlichen und politischen Rechte ausüben wollen.[...]
Interview mit Prof. Karl Einhäupl
"Wir müssen Arbeitsmodelle schaffen, die mit den Lebensentwürfen vereinbar sind"
Im Interview mit medhochzwei spricht der Neurologe Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Kongresspräsident des diesjährigen Hauptstadtkongresses in Berlin, unter anderem über den Blick in die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems, über zu erawartende Entwicklungen in der Medizin und bei neuen Technologien sowie über Wege gegen den Mangel an qualifiziertem Personal in der Gesundheitsversorgung.
medhochzwei: Ende Juni findet der diesjährige Hauptstadtkongress in Berlin statt – in einer Zeit, die von vielen Ungewissheiten für die Zukunft der Gesundheitsversorgung geprägt ist, gleichzeitig aber auch von Aufbruchstimmung, was neue Technologien und Möglichkeiten angeht. Wie ist ihr „Blick in die Zukunft“ geprägt?
Prof. Karl Einhäupl: Gemessen an den Zugangsmöglichkeiten zu allen medizinischen Leistungen für jeden Patienten ist Deutschland noch immer das beste Gesundheitssystem der Welt. Um diese Position zu halten, sind aber größte Anstrengungen erforderlich. Die Zukunft der Medizin wird in der Tat von grandiosen, aber auch teuren Entwicklungen wie Künstlicher Intelligenz, Nanotechnologie oder personalisierter Medizin – um nur einige zu nennen – bestimmt sein. Um das Gesundheitssystem darauf anzupassen, bedarf es einer Überwindung der vielfältigen Partikularinteressen, die heute noch dringende Schritte verhindern.
mhz: Seit einiger Zeit sind die Begriffe „künstliche Intelligenz“, „Machine Learning“, „Large Language Models“ oder „Generative Artificial Intelligence“ ja nicht mehr nur in Fachkreisen, sondern auch in der Bevölkerung mehr oder weniger geläufig. Welche dieser Schlagworte haben in der Medizin der Zukunft (oder auch heute schon?) Bedeutung und werden sie entscheidend prägen?
Einhäupl: ChatGPT hat die rasante Entwicklung der Möglichkeiten künstlicher Intelligenz für jeden erfahrbar gemacht. Ihr Potenzial in der Medizin wird maßgeblich ...
Referentenentwurf zur Krankenhausreform erntet viel Kritik
Der am vergangenen Samstag (16. März) über die (Publikums-)Medien verbreitete Referentenentwurf für ein „Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Krankenhaus und zur Reform der Vergütungsstrukturen“ (Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz – KHVVG) hat viel Kritik geerntet. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) verfolge mit dem Gesetz drei zentrale Ziele, wie es in dem Entwurf heißt: die Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität, die Gewährleistung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung für Patientinnen und Patienten sowie Entbürokratisierung. Der Entwurf beinhaltet die bereits aus den Arbeitsentwürfen (der letzte machte im November die Runde) bekannten Teile, unter anderem der von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in der aktuellen Ausgestaltung kritisierten Vorhaltefinanzierung. „Der jetzt vorgelegte Gesetzentwurf zeigt, wie Bundesgesundheitsminister Lauterbach seinen Plan von der Zentralisierung der Krankenhausversorgung umsetzen möchte. Die Stichworte dazu sind: Kleinteilige Struktur- und Personalvorgaben sowie Mindestfallzahlen als Voraussetzung für die Leistungserbringung und dazu eine Finanzierung, die die Universitätskliniken besonders fördert und Grundversorgungskrankenhäuser benachteiligt. Das Konzept der Vorhaltefinanzierung bleibt ohne Änderung gegenüber dem Arbeitsentwurf und damit wirkungslos im Gesetzespaket bestehen“, so der DKG-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß. Außerdem sieht der Verband weiterhin Bestrebungen, die Planungshoheit der Länder auszuhebeln.
Stoff-Ahnis: gute Ansätze drohen verwässert zu werden
Stefanie Stoff-Ahnis, Vorständin des GKV-Spitzenverbandes, sagte zum bekanntgewordenen Entwurf: „Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf besteht die Gefahr in eine Situation zu laufen, in der die vielen guten Ansätze zu einer umfassenden Krankenhausreform soweit verwässert werden, dass die grundlegenden Reformziele am Ende nicht erreicht werden und es heißen könnte: Hier wurde eine große Chance vertan.“
Im Referentenentwurf sind unter anderem die mit der überarbeiteten Protokollerklärung, die ihm Rahmen des Vermittlungsverfahrens zum Krankenhaustransparenzgesetz abgegeben wurde, festgelegten Punkte integriert – konkret sollen Tarifsteigerungen aller Beschäftigtengruppen im Krankenhaus zukünftig zu 100 Prozent bei der Berechnung der Landesbasisfallwerte (LBFW) berücksichtigt werden, und das auch unterjährig, ab dem laufenden Jahr – Nachverhandlungen zu den LBFW sind also zu erwarten, sollte das Gesetz in dieser Form beschlossen werden. Die Berücksichtigung des vollen Orientierungswerts ist laut des Entwurfs erst ab dem kommenden Jahr vorgesehen – von Seiten der Krankenhäuser war darauf rückwirkend für 2022 und 2023 sowie das laufende Jahr gehofft worden, da die Kostensteigerungen in diesen Jahren besonders stark waren bzw. noch sind und daher eine erhebliche Unterdeckung besteht – die DKG geht im laufenden Jahr von 500 Millionen Euro Defizit der Krankenhäuser pro Monat aus.
Auch der angekündigte Transformationsfonds steht im Entwurf, Start soll 2026 sein, weshalb der eigentlich in diesem Jahr auslaufende Strukturfonds, der die Basis für den neuen Fonds sein soll, bis Ende 2025 verlängert werden soll – allerdings ohne zusätzliche Finanzmittel. 2,5 Milliarden Euro pro Jahr zuzüglich nicht abgerufener Mittel aus den Vorjahren sollen aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt werden, die antragstellenden Länder müssen mindestens die Hälfte der Kosten der Transformationsmaßnahmen tragen – 50 Milliarden Euro würden dementsprechend bis 2035 zur Verfügung stehen. Dabei darf das Geld der Länder nicht aus der Summe ...
Care und Case Management implementieren – Know-how für Leitungskräfte
Die Handlungskonzepte Care und Case Management sind Standards geworden im Umgang mit komplexen Hilfesituationen, in denen mehrere am Einzelfall beteiligte Dienste gesteuert werden müssen.
Die Implementierung von Care und Case Management hängt wesentlich von Leitungskräften in Organisationen ab. In dieser Onlineseminarreihe werden in 5 Modulen mit jeweils 2–4 Videos á 15–20 Minuten prägnant und praxisnah zentrale Inhalte vermittelt, die für eine Implementierung von Care und Case Management auf Organisationsebene relevant sind.
Die Median Unternehmensgruppe hat jetzt die Amtsniederlegung ihres langjährigen CEO, Dr. André M. Schmidt, bekanntgegeben. Seine Nachfolge tritt der bisherige Group COO und Interims-Group-CFO, Philipp Schulte-Noelle, an.[...]
Volkmer wird Geschäftsführer in Rüdersdorf
Frank Volkmer übernimmt zum 1. April die Geschäftsführung in der Krankenhaus und Poliklinik Rüdersdorf GmbH sowie der Rehabilitationsklinik Märkische Schweiz GmbH, die beide zur Immanuel Albertinen Diakonie gehören.[...]
RKK Bremen: Eisenacher Teil der Geschäftsführung
Martina Eisenacher ist seit Anfang März Teil der Geschäftsführung des Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK). Seit Oktober 2023, nach dem Wechsel der bisherigen Pflegerischen Geschäftsführerin Barbara Scriba-Hermann als neue Staatsrätin für Pflege in die Bremer Gesundheitsbehörde, arbeitete sie bereits als kommissarische Pflegedirektorin im RKK.[...]
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ProAlter Interview zur „Rolle der Genossenschaftsidee im Sozialraum“ mit Prof. Dr. Schulz-Nieswandt