Jahreskongress des Netzwerks CM: komplexe Krankheitsbilder

04.01.2022, medhochzwei
Case Management, Veranstaltungen

Ende November letzten Jahres fand der 18. Jahreskongress des Netzwerks Case Management Schweiz (Netzwerk CM) statt. Im Mittelpunkt stand dabei die Arbeit der Case Managerinnen und -Manager mit ihren Klientinnen und Klienten, die mit komplexen Krankheitsbildern leben. Denn jährlich erleiden in der Schweiz etwa 22.000 Personen eine krankheits- oder unfallbedingte Hirnverletzung, dabei sind die Folgen sehr facettenreich und können zu körperlichen, kognitiven und auch psychischen Beeinträchtigungen führen. Unter der Moderation von Patrick Rohr, Journalist und Fotograf, beleuchteten Referentinnen und Referenten aus der Medizin und Wissenschaft, aus dem Coaching, aus der ambulanten und stationären Therapie sowie der Beratung das Thema von verschiedenen Seiten. So gab Prof. Dr. med. Ulrich Buettner (ehemaliger Chefarzt der Neurologie des Kantonsspitals Aarau) mit seinem Referat ein Einblick in die medizinische Funktionsweise des Gehirns, Peter Laeng (Job Coach und Berufsabklärer) brachte den Teilnehmern seine Tätigkeit als Job Coach von Personen mit Hirnverletzungen näher. 

Vier Foren mit spezifischen Themen rund um das Tagungsthema schlossen sich den Eingangsreferaten an. Jacqueline Bürki und Muriel Rossier Pfister (rehapunkt. Bern und Murten) zeigen in ihrem Forum das Case Management im rehapunkt, welches im Jahr 2007/2008 implementiert wurde. Alina Afollter und Stefanie Schnarwiler (Spital Emmental) stellten in einem weiteren Forum die Angehörigenberatung vor – denn Zielperson eines Case Managements oder eines Beratungsprozesses muss nicht immer (nur) die erkrankte Person sein. Arlette Blattner (schweizerisches Kompetenzzentrum Hilfsmittel für Behinderte und Betagte) widmete sich im dritten Forum der Hilfsmittelversorgung und stellte die entsprechenden Angebote der Fachstelle SAHB vor, die sehr eng mit den IV-Stellen und anderen Sozialversicherungen zusammenarbeitet. Im vierten Forum schließlich nahm sich Dr. med. Heribert Pizala (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH, Basel) den psychischen oder verborgenen Folgen von Hirnverletzungen und -erkrankungen an, da die diagnostische Abklärung, das Aufgleisen von Behandlungen sowie die Abschätzung der Leistungsfähigkeit und die daraus resultierende Gestaltung des Wiedereingliederungsprozesses oft Mühe bereiten.

Zum Abschluss gab es ein Interview mit Guy Landolt (Komiker und Musicaldarsteller), das Moderator Patrick Rohr im Plenum führte. Landolt erlitt 2016 auf dem Höhepunkt seiner Karriere zwei Schlaganfälle. Im Gespräch gab er einen eindrücklichen Einblick in die lange Phase der Rehabilitation und seinen Kampf zurück ins Leben und auf die Bühne. Prof. Buettner ordnete in einem Abschlussreferat das Gespräch mit Landolt auch medizinisch ein.

Einen Ausführlichen Bericht zur Tagung von Jana Renker finden Sie hier.

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