Livestream- Seminar mit Luise Reddemann

04.03.2022, AUDITORIUM NETZWERK Verlag für audio-visuelle Medien
Veranstaltungen, Coronavirus

Online, am 12. März 2022, 10:00-17:00 Uhr

Corona hat erhebliche psychosoziale Folgeprobleme gebracht. Diese erfordern mehr Beachtung - neben den physischen Folgen.
Die nun 22 Monate anhaltende Verunsicherung und Belastung ist einerseits generell schwer zu verkraften, auch für Gesunde, und andererseits kann sie sich bei schon zuvor belasteten Menschen extrem nachteilig auswirken. Depressionen haben zugenommen. Menschen mit z.B. Posttrauma-Erkrankungen leiden vielfältig.
Im Seminar soll es um folgende Themen gehen:
Wie kann man auf gesunde Weise mit Corona umgehen? Dazu der Verweis auf die Bibel, in der schon vor über 2000 Jahren darauf hingewiesen wurde, dass auch Belastendes, wie Angenehmes, ihre Zeit haben und daraus ergibt sich, dass es zum Menschsein gehört, diese Belastungen ein Stück weit zumindest zu akzeptieren anstatt der Hybris eines Machbarkeitswahns zu erliegen. Denn dieser "Wahn" macht die Dinge oft noch schlimmer und wirkt sich lähmend und belastend aus. Daher ist ein Thema des Seminars die Akzeptanz von Dingen, die man nicht oder nur bedingt ändern kann. Diejenigen Menschen, die bereits vorbelastet in diese Krise kamen, leiden jetzt möglicherweise extrem. TherapeutInnen sind hier gefordert beizustehen und zu beruhigen.

Im Seminar werden neben dem Thema Akzeptanz von nicht vermeidbaren Belastungen die Themen Trauern und Neubeginnen und der Umgang mit biographischen Belastungen vermittelt: Insbesondere, wie sie erkennen und wie angemessen z.B. im Sinn von innerem Trost mit früher verletzten bzw. belasteten Anteile umzugehen wäre, neben einer Stärkung der erwachsenen Ich-Funktionen.
Theoretische und praktisch übende Vorgehensweisen werden zur Anwendung kommen. Auf behandlungsrelevante Fragen kann eingegangen werden. Empfohlene Lektüre: Reddemann, L. Die Welt als unsicherer Ort Psychotherapeutisches Handeln in Krisenzeiten(2021) Aus der Ankündigung: "Um vulnerable Menschen gut durch diese und eventuell folgende Krisenzeiten begleiten zu können, braucht die Psychotherapie deutlich mehr Ergänzungen zum erlernten "Handwerkszeug", insbesondere die Berücksichtigung existentieller Themen".
 
Prof. Dr. med. Luise Reddemann ist Nervenärztin, Psychoanalytikerin und Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin.
Seit gut 50 Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Trauma und Traumafolgestörungen. Von 1985 bis 2003 war sie Leiterin der Klinik für Psychotherapie und psychosomatische Medizin des Ev. Johannes-Krankenhauses in Bielefeld und entwickelte dort ein Konzept zur Behandlung von Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen, die "Psychodynamisch imaginative Traumatherapie" (PITT).

Dieses Seminar wurde mit 7 Fortbildungspunkten zertifiziert.

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