PwC-Studie: Zufriedenheit mit deutschem Gesundheitssystem gesunken

14.03.2022, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Politik & Wirtschaft

Zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie beurteilen die Bürgerinnen und Bürger das Gesundheitswesen wieder kritischer. Das geht aus der aktuellen PwC-Studie 2022 hervor. Vor einem Jahr zählten 72 Prozent der Deutschen den Gesundheitssektor zu den Top drei weltweit. Mittlerweile ist dieser Wert um 13 Prozentpunkte gefallen. „Aus meiner Sicht war der hohe Zustimmungswert aus dem vergangenen Jahr ein Ausreißer, der auf die ersten Erfolge in der Pandemiebekämpfung zurückzuführen ist. Nach zwei Jahren Coronakrise hat sich die Euphorie aber abgekühlt, denn die Pandemie beschäftigt uns weiterhin und die Probleme des deutschen Gesundheitswesens sind immer noch da. Dazu zählen zum Beispiel die sehr langen Wartezeiten für Facharzttermine vor allem in der Psychotherapie“, kommentiert Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC Deutschland. Auch in der speziellen Bewertung der Krankenhauslandschaft wirkt sich dies aus. Derzeit beurteilen sie nur noch 63 Prozent als gut oder sehr gut, während in der Vorjahresbefragung noch 72 Prozent Top-Noten gaben. Frauen bewerten im Übrigen kritischer als Männer. Sie sind mit einem Anteil von 57 Prozent zufrieden, Männer dagegen mit 69 Prozent. Eine große Zufriedenheit wird auch mit den deutschen Krankenkassen konstatiert. So bezeichnen sich 88 Prozent als zufrieden oder sehr zufrieden. Nahezu ebenso viele, 83 Prozent, bestätigen, dass ihre Krankenkasse alle relevanten Leistungen bezahlt. Der Wert hängt allerdings auch von der Art der Krankenversicherung ab – mit 88 Prozent stimmen privat Versicherte dieser Aussage etwas häufiger zu als gesetzlich Versicherte (83 Prozent).

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