Corona sorgt für weltweiten Anstieg psychischer Erkrankungen

11.04.2022, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Psychotherapie, Politik & Wirtschaft

Studien von Forschern der University of Queensland und der University of Washington zeigen, dass durch die Corona-Pandemie die Zahl der psychischen Erkrankungen enorm zugenommen hat. Dabei leiden auffällig mehr Frauen als Männer und Angststörungen, Depressionen und Burnout. Im Jahr 2020 kamen schätzungsweise 53 Millionen zusätzliche Fälle von schweren depressiven Störungen und rund 76 Millionen zusätzliche Fälle von Angststörungen, welche auf die Pandemie zurückzuführen sind, zu den jährlich normalen Fällen hinzu, so die Studie. Das entspräche einem weltweiten Anstieg um 26 Prozent bzw. um 28 Prozent, schreiben die Forscher in der Zeitschrift The Lancet. Regierungen auf der ganzen Welt müssen diesem Trend dringend und so schnell wie möglich entgegenwirken. Obwohl die Fallzahlen in Deutschland ebenfalls signifikant gestiegen sind, so fallen diese mit rund 17 Prozent deutlich niedriger aus. Wesentlich stärker war der Anstieg an Angststörungen, Burnout und Depressionen hingegen in Frankreich, Italien und Spanien. Die Forscher betonen aber auch, dass Daten vieler Länder noch fehlen – im Besonderen von Staaten mit niedrigen und mittleren Einkommen. Hier müssten für eine globale Auswertung noch Daten erhoben werden. Die am stärksten betroffene Gruppe sind dem Bericht zufolge junge Menschen. Sie sind mit den Folgen mangelnder Interaktion mit Gleichaltrigen, Schulschließungen und der Angst vor Arbeitslosigkeit konfrontiert.

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