AOK: Behandlung in Krebszenten: Geringere Sterblichkeit für acht Erkrankungen nachgewiesen

17.05.2022, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Heilberufe

Wer in zertifizierten Zentren wegen Krebs behandelt wird, hat eine größere Chance zu überleben. Das ist das Ergebnis einer Studie auf Basis bundesweiter AOK-Abrechnungsdaten und von Daten aus vier regionalen klinischen Krebsregistern. Demnach lag die Sterblichkeitsrate der Patientinnen und Patienten hier bei den acht untersuchten Krebserkrankungen niedriger als bei Betroffenen in Krankenhäusern, die nicht von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert waren. Die Daten sind in den vergangenen drei Jahren im Rahmen des Innovationsfonds-Projektes „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“ (WiZen) ausgewertet worden. Besonders groß war laut der Analyse der Krebsregister-Daten der Überlebensvorteil durch die Zentrenbehandlung bei Gebärmutterhalskrebs (minus 25,9 Prozent Sterblichkeit), neuroonkologischen Tumoren (minus 15,8 Prozent), Lungenkrebs (minus 15,0 Prozent) und Brustkrebs (minus 11,7 Prozent). Positive Effekte mit statistischer Signifikanz zeigten sich weiterhin für das kolorektale Karzinom, Kopf-Hals-Tumore, Prostatakrebs und die Gruppe der gynäkologischen Tumore. Die niedrigere Sterblichkeit in den zertifizierten Zentren war sowohl in den Krebsregister-Daten als auch in den Krankenkassendaten erkennbar. Die Ergebnisse der WiZen-Studie zeigen, dass Patientinnen und Patienten mit den niedrigeren Tumorstadien I bis III stärker von der Zentrumsbehandlung profitierten als Patienten mit dem fortgeschrittenen Stadium IV. Die WiZen-Auswertungen basieren auf AOK-Abrechnungsdaten und Daten der vier klinischen Krebsregister Regensburg, Dresden, Erfurt und Berlin-Brandenburg für rund eine Million Behandlungsfälle.

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