„Handy aufs Herz für ein Mehrkanal-EKG“ – Eugen Münch Preis 2022 für innovative Gesundheitsversorgung für Marian Haescher

Dieses Jahr gab es bei der Preisverleihung der Stiftung Münch am 24. November in München ein sehr spannendes prämiertes Projekt in der Kategorie Wissenschaft und praktische Anwendung.

Marian Haescher, vom Fraunhofer-Institut für Grafische Datenverarbeitung gewann den mit 20.000 € dotierten Preis für seine Arbeit „Transformation von Seismokardiogrammen in Mehrkanal-Elektrokardiogramme mittels KI”. Die Anwendung von Marian Haescher ermöglicht es, durch das einfache Auflegen eines Handys auf die Brust ein Mehrkanal-EKG abzuleiten. Die Herzbewegungen werden mittels der in den Handys eingebauten Sensoren erfasst. Eine KI überträgt die so erhobenen Seismogramme in ein Kardiogramm, wie Ärzte es kennen. So kann zu jeder Zeit, an jedem Ort und ohne das Aufkleben von Elektroden, also ohne medizinisches Personal, ein Mehrkanal-EKG erstellt werden. Dieses wird vom Handy des Patienten auf ein Endgerät des Arztes übertragen, damit der Patient keine falschen Schlüsse zieht und unnötig beunruhigt ist. Die Technik wurde in Studien überprüft und ein Prototyp entwickelt, derzeit läuft die Zulassung zum Medizinprodukt.

Ein Film über die Arbeit von Marian Haescher veranschaulicht die Anwendung.
In der Kategorie "Bestes Start-up" wurde Mario Roser für “Elixion Medical“ von der Stiftung Münch prämiert. Auch hier geht es um eine KI-Anwendung, die in diesem Fall das Pflegepersonal unterstützen und entlasten soll.