Bettgitter, Fixiergurte und pharmakologische Interventionen zur Ruhigstellung zum Wohle der betroffenen Person – über Freiheitseinschränkende Maßnahmen in der Pflege von Menschen mit Demenz

16.01.2023, Dr. Kristina Mann
Pflege, Demenz, Versorgung

Zum Thema Freiheitseinschränkende Maßnahme (FeM) wurde bereits in der Ausgabe 3/2022 von ProAlter berichtet. Die dort diskutierte Dissertation mit dem Titel „Freiheitseinschränkende Maßnahmen bei Menschen mit Demenz in professionellen Sorgebeziehungen. Kritische Darstellung und ethisch-fachliche Reflexion“ ist nun als Buch im Springer Verlag erschienen und steht ebenfalls als Open Access kostenfrei als Download zur Verfügung.


Worum geht es? Freiheitseinschränkende Maßnahmen gehören wohl zum Alltag in Kliniken und in Einrichtungen der Altenpflege. Neben einem vermeintlichen Nutzen, gilt es jedoch auch immer, die rechtliche, pflegefachliche und ganz besonders die ethische Tragweite solcher Maßnahmen zu reflektieren.


Der Autor beschreibt FeM als ein „vielschichtiges Problem“ und eröffnet dem Leser zunächst Zugänge zur Thematik. Neben theoretischen Zugängen gibt der Autor auch einen Einblick in die Versorgungspraxis und stellt einen Rückgang z.B. in der stationären Langzeitpflege fest, während in anderen pflegerischen Bereichen solche Maßnahmen (immer noch) eher die Regel darstellen. Im pflegerischen Alltag werden FeM in erster Linie mit dem Wohl der betroffenen Person begründet, die Person steht also im Zentrum. Übertragen auf den Kontext demenzieller Erkrankungen wird so herausgearbeitet, „dass das Fundament einer guten Pflege und Betreuung in der Anerkennung der Personalität des Menschen mit Demenz selbst besteht (und) dass Menschen mit Demenz im vollen Sinne Personen sind – mit allen damit verbundenen moralischen Ansprüchen“ (Sebastian Ritzi, entnommen aus ProAlter Heft 3/2022). Vor diesem Hintergrund werden konkrete Kategorien und konzeptionelle Zugänge zur ethischen Bewertung und Einzelfallprüfung von FeM bei Menschen mit Demenz gegeben.

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