Was bedeutet gute Demenzarbeit?

„Gute Demenzarbeit bedeutet jeden und jede Bewohner*in im Blick zu haben“. Unter diesem Titel stellen die Autorinnen Doris König-Jörke sowie Dr. Jagoda Rosul-Gajic die der MPG Care angehörenden Einrichtungen „Seniorenzentrum Waldkappel“ und „Seniorenheim Heidelberger Hof“ vor, die seit 2021 auf ein für Menschen mit Demenz geeignetes Betreuungskonzept setzen. Das Konzept besteht aus den vier Bausteinen: (1) Biografiearbeit und Bedarf der Bewohner*innen ermitteln, (2) Aufgliederung in drei Tagesstrukturen entsprechend dem Kommunikationsmodel (3) Milieugestaltung, (4) fachliche Qualifizierung der Mitarbeiter*innen.

Sehr anschaulich präsentiert die Demenzexpertin Doris König-Jörke die Aufgliederung in drei Tagesstrukturen anhand eine Ampelsystems. Dabei bedeutet „grüne Tagesstruktur: orientierte Bewohner*innen; gelbe Tagesstruktur: leichte bis mittlere Demenz; rote Tagesstruktur: schwere Demenz, Bewohner*innen mit hohem Pflegebedarf“. Diese Strukturen sind mittlerweile gelebter Alltag in Waldkappel: „Orientierte Bewohner*innen werden in der ersten Struktur in ihrer Selbstständigkeit unterstützt und haben die Wahl zwischen verschiedenen Beschäftigungsangeboten. Für leicht- und mittelschwer demenzerkrankte Menschen wurde eine Tagesstruktur geschaffen, die vor allem Sicherheit geben soll, inklusive Sinnesgarten und Bezugsbetreuung. In diesem Bereich sind die Erfolge am deutlichsten sichtbar, da Ängste und Unsicherheiten reduziert und bei manchen Bewohner*innen sogar gänzlich abgelegt wurden. Die Bewohner*innen sind aktiver und glücklicher. Für schwere Pflegefälle und schwer demenziell erkrankte Bewohner*innen wurde im dritten Bereich ein ruhiges Milieu mit viel liebevoller Zuwendung durch das Betreuungs- und Pflegeteam eingerichtet. Hier wird ihnen Zeit gegeben sowie die Kurz- und Sinnesaktivierungen nach Bedarf angeboten“, so die Autorinnen.

Wie und mit welchen Maßnahmen das Betreuungskonzept umgesetzt werden kann, zeigt der Beitrag „Gute Demenzarbeit bedeutet jeden und jede Bewohner*in im Blick zu haben“, der in ProAlter (Ausgabe 2/2023) erscheint.

Dieser Beitrag stammt aus dem ProAlter Newsletter 05-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!