DAK: Immer mehr Mädchen mit Ängsten im Krankenhaus

17.06.2023, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Prävention

Kinder und Jugendliche in Deutschland sind durch anhaltende Krisen weiter stark psychisch belastet. Vor allem Mädchen sind betroffen. So wurden 2022 ein Drittel mehr Teenagerinnen zwischen 15 und 17 Jahren mit einer Angststörung in Kliniken versorgt als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das war ein neuer Höchststand. Auch die Behandlungszahlen bei Essstörungen und Depressionen nahmen deutlich zu. Das zeigt eine Sonderanalyse zur stationären Behandlung psychischer Erkrankungen im DAK-Kinder- und Jugendreport. Mediziner sehen wachsende Zukunftsängste bei jungen Menschen und warnen vor einer "Mental-Health-Pandemie" durch Seelenleiden. DAK-Chef Andreas Storm fordert eine Präventionsoffensive zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Die sogenannten "Mental Health Coaches" an Schulen seien nur ein erster Schritt. "Wir brauchen sehr kurzfristig eine breite Präventionsoffensive in Schulen, Vereinen und Verbänden, um die psychische Gesundheit von Mädchen und Jungen zu stärken", fordert Storm. "Wir dürfen sie und ihre Eltern nicht allein lassen." Hochgerechnet auf alle Jugendlichen in der Altersgruppe 15 bis 17 kamen 2022 bundesweit rund 6.900 Mädchen mit einer Angststörung ins Krankenhaus. Das entspricht einem Anstieg von 35 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Auch bei Essstörungen und Depressionen nahmen die Krankenhausbehandlungen jugendlicher Mädchen zu: So stieg die Zahl der Klinikaufenthalte 2022 im Vergleich zu 2019 bei Essstörungen um über die Hälfte an, bei Depressionen nahmen die Behandlungszahlen um gut ein Viertel zu.

 

Dieser Beitrag stammt aus dem Welt der Krankenversicherung Newsletter 6-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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