BKK Dachverband: Nur knapp ein Drittel der Versicherten war 2022 gar nicht krankgeschrieben

19.07.2023, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung

Erstmals stehen die Atemwegserkrankungen auf Platz 1 der Ursachen krankheitsbedingter Arbeitsausfälle. Dafür verantwortlich war die stark ausgeprägte Grippe- und Erkältungswelle im I. und IV. Quartal 2022. Die Atemwegserkrankungen im Jahr 2022 waren für mehr als jeden dritten AU-Fall (35,9 Prozent) und für mehr als jeden fünften AU-Tag (21,8 Prozent) der Grund. Das ergibt die Auswertung des allgemeinen Krankenstands der 4,5 Millionen berufstätigen BKK Versicherten des letzten Jahres. Nur knapp ein Drittel der Beschäftigten und zwar 32,4 Prozent waren im Berichtsjahr überhaupt nicht krankgeschrieben. Damit erreicht der Anteil der Beschäftigten ohne einen AU-Fall im Jahr den niedrigsten Stand (37,1 Prozent – 52,4 Prozent) der letzten zehn Jahre.

Auf Platz 2 folgen die Muskel-Skelett-Erkrankungen, die für mehr als jeden zehnten AU-Fall (11,9 Prozent) bzw. knapp jeden fünften AU-Tag (19,3 Prozent) ursächlich sind. Ein AU-Fall im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen tritt zwar nur relativ selten auf (4,6 Prozent), da es sich hier aber meist um Erkrankungen mit einer langen Falldauer handelt, gehen entsprechend viele AU-Tage (15,2 Prozent) auf das Konto dieser Erkrankung. Insgesamt erreichte der Krankenstand für das Jahr 2022 mit 6,2 Prozent bzw. mit 22,6 AU-Tagen je Beschäftigten den höchsten Wert seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Falldauer pendelt sich dagegen, nach den überdurchschnittlichen Werten der Jahre 2020/2021, mit 12,3 AU-Tagen je Fall wieder im Bereich der Vor-Pandemie-Jahre ein.

 

Dieser Beitrag stammt aus dem Welt der Krankenversicherung Newsletter 7-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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