Stiftung Gesundheit verleiht Publizistik-Preis 2023

07.09.2023, medhochzwei
Veranstaltungen, Pflege, Heilberufe, Wissenschaft & Forschung, Coronavirus

Drei in den Augen der Jurorinnen und Juroren herausragende medizinjournalistische Beiträge hat die Stiftung Gesundheit jetzt mit dem Publizistik-Preis gewürdigt. Vor rund 100 Gästen nahmen die Preisträgerinnen und Preisträger in Berlin in feierlichem Rahmen die Auszeichnungen entgegen. Insgesamt waren in diesem Jahr 224 Beiträge aus einem breiten Spektrum an Themen und Genres eingereicht worden – von Zeitschriftenartikeln über TV-Beiträge bis hin zu Podcasts.

Der erste Platz ging an den Zeitungsbeitrag „Raus aus den Betten!“ von Thorsten Schmitz, erschienen in der Süddeutschen Zeitung. Der Autor hat sich gefragt, ob angesichts der dominanten schlechten Nachrichten aus Pflegeheimen auch Ausnahmen gibt. Bei der Vorrecherche stieß er auf die Pflegeheime Haus Ruhrgarten und Haus Ruhrblick in Mülheim an der Ruhr: Dort hat er insgesamt fünf Tage verbracht, morgens, mittags und abends mit Pflegekräften und dem Leiter geredet, die Bewohnerinnen und Bewohner bei Therapien begleitet und mit ihnen beim Abendessen gesprochen. Die Geschichte erzählt vom alltäglichen Wunder, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den beiden Heimen jeden Tag vollbringen: Mit Wärme und Empathie und mit einem maßgeschneiderten Plan die Bewohnerinnen und Bewohner wieder fit zu machen.

Die Expertenjury wählte den Beitrag „Aus dem Blick“ von Issio Ehrich, erschienen im GEO-Magazin, auf den zweiten Platz. Die Reportage widmet sich der Onchozerkose, auch Flussblindheit genannt. Dabei handelt es sich um eine tropische Krankheit, von der weltweit mehr als 20 Millionen Menschen betroffen sind. Die Flussblindheit ist damit einer der häufigsten infektionsbedingten Gründe für den Verlust des Sehvermögens. Weil ein großer Teil der Erkrankten in Afrika lebt, stehen allerdings kaum Mittel bereit, um sie zu erforschen. Trotzdem ist die deutsche Biologin Sabine Specht in der Demokratischen Republik Kongo auf der Suche nach einem Heilmittel.

Der Beitrag „Kolja will nicht sterben, er will sein Leben zurück“ von Viktoria Morasch, erschienen in ZEIT ONLINE, erreichte den dritten Platz. In ihrem Beitrag erzählt Morasch die Geschichte von Kolja Wortmann und seiner Familie. Wortmann ist an Long Covid erkrankt und entwickelte daraufhin ME/CFS. Die Eltern haben alles aufgegeben, um ihren Sohn zu pflegen und Hilfe zu finden. Doch sie fallen durch alle Raster, lange gibt es weder eine Diagnose noch eine Behandlung. Gemeinsam denken sie auch über Sterbehilfe nach. Neben diesem Einzelschicksal berichtet der Text auch über den Zusammenhalt von Betroffenen, über die Hoffnung, die im Medikament BC007 steckt und was das alles über das deutsche Gesundheitssystem aussagt.

Mit dem Publizistik-Preis würdigt die Stiftung Gesundheit jedes Jahr journalistische Beiträge, die gesundheitliches Wissen in herausragender Weise anschaulich vermitteln und Zusammenhänge transparent darstellen. Die Preisverleihung fand am 31. August 2023 in Berlin statt. Die nächste Preisausschreibung beginnt im Herbst 2023: Die Bewerbungsunterlagen für den Publizistik-Preis 2024 sind dann auf www.stiftung-gesundheit.de in der Rubrik Publizistik-Preis zu finden.

 

Dieser Beitrag stammt aus dem medhochzwei Newsletter 17-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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