KKH-Umfrage: 84 Prozent halten Krankenhausreform für notwendig

07.09.2023, medhochzwei
Politik & Wirtschaft, Versorgung

Auf den Gesetzentwurf zur Krankenhausreform wartet die Branche nach wie vor – dass eine Krankenhausreform in Deutschland notwendig sei, sagt mit 84 Prozent laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse die deutliche Mehrheit der 18- bis 70-Jährigen Bürgerinnen und Bürger. Fast jeder Zweite (46 Prozent) hält die Reform sogar für zwingend notwendig. Die Befragten legen viel Wert auf Spezialisierung und eine hochwertige, medizinische Versorgung. Würde bei den Umfrage-Teilnehmenden ein Krankenhausaufenthalt bevorstehen, wäre ihnen am wichtigsten, dass es in der stationären Einrichtung Ärzte und Ärztinnen gibt, die sich auf das benötigte Fachgebiet spezialisiert haben. Für 97 Prozent der Befragten wären solche Spezialistinnen und Spezialisten wichtig – für 57 Prozent sogar sehr wichtig. Eine hochwertige Versorgung durch die Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger ist fast genauso wichtig (95 Prozent). 84 Prozent der Befragten wünschen eine persönliche, individuelle Behandlung. 61 Prozent wären bei einem stationären Krankenhausaufenthalt Zimmerausstattung und Service wichtig – wie zum Beispiel Unterbringung im Einbettzimmer und qualitativ hochwertiges Essen.

Laut Plänen des Bundesgesundheitsministeriums sollen Kliniken zudem mit dem Krankenhaustransparenzgesetz ab April 2024 verpflichtet werden, Daten zur Behandlungsqualität öffentlich zu machen (siehe S. 1 ff.). Dass solche Angaben relevant sind, zeige auch die Umfrage. 87 Prozent der Teilnehmenden sind vor einer stationären Behandlung Informationen zu den Fachrichtungen, auf die sich das jeweilige Krankenhaus spezialisiert hat, zumindest wichtig – für 40 Prozent sogar sehr wichtig. Jeweils 72 Prozent möchten im Vorfeld wissen, bei wie viel Prozent aller Patientinnen und Patienten es bei der jeweiligen Behandlung zu Komplikationen kam beziehungsweise wie viele Operationen bei bestimmten Behandlungen erbracht werden. „Mehr Transparenz durch ein geplantes Online-Verzeichnis für Kliniken ist sinnvoll“, so Dr. Wolfgang Matz, Vorstandsvorsitzender der KKH. „Ziel sollte es sein, den Versicherten die Möglichkeit zu geben, sich über das Leistungsgeschehen des jeweiligen Krankenhausstandorts angemessen zu informieren, um eine selbstbestimmte und qualitätsorientierte Auswahlentscheidung für die jeweilige Behandlung treffen zu können.“

Das Marktforschungsinstitut forsa hat im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse vom 8. bis 11. August 2023 bundesweit repräsentativ 1.001 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren telefonisch zum Thema Patientensicherheit befragt.

 

Dieser Beitrag stammt aus dem medhochzwei Newsletter 17-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

Anzeige
Anzeige