Krisen zeigen Wirkungen: Psychische Erkrankungen steigen enorm an

, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Prävention, Psychotherapie, Krankenversicherung

Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind in den vergangenen zehn Jahren um fast 50 Prozent gestiegen. Auch nach Ende der Corona-Pandemie berichten Beschäftigte in Deutschland über anhaltend hohe psychische arbeitsbezogene Beschwerden. Das sind zwei zentrale Ergebnisse im Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Die beruflichen Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen haben von 2012 bis 2022 um 48 Prozent zugenommen, während bei allen anderen Erkrankungsgruppen ein Anstieg von 35 Prozent zu verzeichnen war. Von diesen 35 Prozent war der größte Teil auf die pandemiebedingten Höchststände der Atemwegserkrankungen im Jahr 2022 zurückzuführen. Während psychische Erkrankungen 2022 im Schnitt zu AU-Zeiten von 29,6 Tagen je Fall führten, waren es beispielsweise bei Atemwegserkrankungen nur 7,1 Tage pro Fall. Der Durchschnitt über alle Erkrankungsgruppen lag 2022 bei 11,3 Tagen je Fall. Von den Ausfallzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen waren im vergangenen Jahr vor allem Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen betroffen, bei denen 14 Prozent aller beruflichen Fehltage auf psychische Erkrankungen entfielen. 
Eine weitere Erkenntnis: Betriebe, die als zukunftsfähig bewertet werden, haben gesündere Beschäftigte. Das zeigt eine repräsentative Befragung vom Februar 2023. Der Report beleuchtet die Auswirkungen der aktuellen Krisen auf Unternehmen und die Gesundheit der Beschäftigten. 
 

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