Bundestag debattierte über Psychotherapie-Antrag

Anfang Dezember debattierte der Bundestag über einen Antrag mit dem Titel „Versorgung von Menschen in psychischen Krisen und mit psychischen Erkrankungen stärken“, welchen die CDU/CSU Bundestagsfraktion eingebracht hatte. „Wir freuen uns über den breiten Konsens zum Thema psychotherapeutische Versorgung“, kommentierte Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) die Bundestags-Debatte. In der ersten Lesung des Antrags habe sich eine grundlegende Einigkeit darüber gezeigt, dass das psychotherapeutische Versorgungsangebot ambulant wie stationär und präventiv ausgebaut und gestärkt werden müsse. Der Antrag wurde an den Ausschuss für Gesundheit überwiesen.

Hentschel betonte, dass der Bedarf an psychotherapeutischer Versorgung wachse, darauf müsse die Politik jetzt reagieren. Es falle Patientinnen und Patienten in manchen Regionen schwer, eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten zu finden. „Wir brauchen eine Erweiterung unseres psychotherapeutischen Behandlungsangebotes in strukturschwachen und ländlichen Regionen. Vor allem Kinder und Jugendliche müssen in der Bedarfsplanung stärker berücksichtigt werden. Außerdem ist es wichtig, unsere Arbeitsbedingungen zu entbürokratisieren und flexibilisieren.“

Auch das Thema der Weiterbildungs-Finanzierung sei angesprochen worden, so Hentschel. Im Moment seien viele zukünftige Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verunsichert darüber, ob ihre Weiterbildung sichergestellt sei. „Die Politik muss nun schnell Lösungen finden, um die Finanzierung zu sichern. Wir dürfen nicht in einen Nachwuchsmangel hineinrutschen“, warnte Hentschel. Der Antrag fordere hier ebenfalls Nachbesserungen. Ohne eine ausreichende Finanzierung werde es nicht genug Weiterbildungsstellen für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten geben. Der Abschluss einer Weiterbildung im Anschluss an das Approbationsstudium sei Voraussetzung für die hochwertige psychotherapeutische Arbeit im ambulanten, stationären und institutionellen Bereich.

Dieser Beitrag stammt aus dem medhochzwei Newsletter 23-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!