TK-Studie: Gesunde und nach­hal­tige Ernäh­rung ist den meisten Menschen sehr wichtig – bei der Umsetzung hapert es

15.12.2023, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Prävention, Politik & Wirtschaft

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland legt Wert auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung: Neun von zehn (92 Prozent) finden nach eigener Aussage gesundes Essen wichtig oder sehr wichtig. Gut drei Viertel (77 Prozent) räumen der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln einen großen Stellenwert ein. Am wichtigsten ist den Befragten jedoch der Genuss. Fast alle Menschen in Deutschland (99 Prozent) sagen: Hauptsache es schmeckt. Das zeigt die neue Ernährungsstudie "Iss was, Deutschland!", die die Techniker Krankenkasse (TK) auf Basis einer repräsentativen Forsa-Umfrage erstellt und in Berlin vorgestellt hat. Dabei sind es weniger mangelnde Kenntnisse über gesunde Ernährung, die die Menschen davon abhalten, den Speiseplan gesünder zu gestalten, als ein eng getakteter Alltag. So gaben 43 Prozent der Befragten fehlende Zeit und Ruhe als Grund an, sich nicht gesünder zu ernähren. Es folgen mangelndes Durchhaltevermögen (37 Prozent) sowie die schwierige Vereinbarkeit von gesunder Ernährung und Beruf (27 Prozent). Basis für eine ausgewogene gesunde Ernährung sind vor allem unverarbeitete Lebensmittel wie Obst und Gemüse, die frisch zubereitet werden. Bei industriell hergestellten Lebensmitteln, wie Joghurt, Konserven oder Fertiggerichten, kann der Nutri-Score Orientierung geben, welches Produkt die gesündere Wahl ist. Dieser wurde hier bereits 2020 eingeführt. Doch 60 Prozent der Befragten orientieren sich gar nicht daran. Trotz des immer stärkeren Bewusstseins der Bevölkerung für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit sind die Fleischesserinnen und -esser laut Studie nach wie vor in der Überzahl. Der Anteil der Menschen, die regelmäßig Fleisch essen, ging seit der letzten TK-Ernährungsstudie im Jahr 2017 nur leicht von 84 Prozent auf 78 Prozent zurück. Auch vergrößerte sich der Anteil der Befragten, der sich überwiegend pflanzlich ernährt, im Vergleich zur Vorgängerstudie nur leicht von 13 auf 17 Prozent. Zwei Prozent ernähren sich nach eigenen Angaben komplett vegetarisch und nur ein Prozent isst gar keine tierischen Produkte, lebt also vegan.

Anzeige
Anzeige