Pilotprojekt Day Care Unit am UKSH

22.02.2024, medhochzwei
Versorgung, Krankenhaus, Gesundheitsversorgung

Als eine der nach eigenen Angaben ersten Kliniken in Deutschland bietet das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) seinen Patientinnen und Patienten am Campus Kiel jetzt eine Versorgung in der „Day Care Unit“ an. Sie ermöglicht Patientinnen und Patienten, die im UKSH stationär behandelt werden, eine vollständige oder anteilige tagesstationäre Behandlung, sobald es der Gesundheitszustand zulässt. Sie werden dann tagsüber im Krankenhaus behandelt, verbringen die Nacht aber zuhause.

Grundlage der neuen Versorgungsform ist die Möglichkeit für tagesstationäre Behandlungen im Krankenhaus nach § 115e SGB V, die 2023 neu eingeführt wurde. Gemäß den gesetzlichen Neuerungen können Krankenhäuser in medizinisch geeigneten Fällen und im Einvernehmen mit den Patientinnen und Patienten stationäre Behandlungen anteilig oder vollständig tagesstationär statt vollstationär erbringen. Dabei kommt das gesamte Spektrum der stationären Krankenversorgung zum Einsatz, die Patientinnen und Patienten können aber die Nacht in ihrer gewohnten Umgebung verbringen.

„Mit unserer Day Care Unit betreten wir Neuland und setzen am UKSH einen wichtigen Teil der Krankenhausreform um, der eine Lücke zwischen ambulanter und vollstationärer Versorgung in der Maximalversorgung schließen kann“, so Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. Man reagiere damit auch auf den medizinischen Fortschritt, in dessen Folge viele Erkrankungen ohne längeren Aufenthalt in der Klinik versorgt werden könnten. 

Die neue Behandlungseinheit ermöglich es, stationäre Versorgungsleistungen flexibler an die jeweiligen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anzupassen, hieß es aus dem Klinikum. „So können wir unsere Kolleginnen und Kollegen insbesondere in der Pflege entlasten und bieten unseren Patientinnen und Patienten zugleich eine neue, sichere und komfortable Versorgungsform an“, sagte Joß Giese, Leiter des OP-Managements am UKSH, Campus Kiel, der gemeinsam mit seinem Team das neue Versorgungsmodell entwickelt und umgesetzt hat.

Ob eine Patientin oder ein Patient für die Versorgung auf der Day Care Unit in Frage komme, werde individuell in Abhängigkeit von Krankheitsbild und vom Genesungsverlauf im Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin entschieden, so Giese. Wer für diese Versorgungsform in Frage kommt und eine entsprechende Behandlung wünscht, erhalte vor der stationären Aufnahme ausführliche Informationen über das Konzept der Day Care Unit. Dabei sei es neben der rein tagesstationären Behandlung auch möglich, dass Patientinnen und Patienten zunächst vollstationär versorgt werden und nach einer oder mehreren Nächten in die tagesstationäre Versorgung wechseln. „Sowohl von unseren Patientinnen und Patienten auf der Day Care Unit als auch von den Behandlungsteams der unterschiedlichen Fachbereiche bekommen wir sehr positive Rückmeldungen“, so Giese.

 

Dieser Beitrag stammt aus dem medhochzwei Newsletter 03-2024. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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