Wissenswertes aus dem Gesundheitswesen: Nachrichten, Hintergründe, Interviews und mehr...
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Aufsichts- und Verwaltungsräte oder Beiräte haben die verantwortungsvolle Aufgabe die Unternehmensleitung zu beraten und zu überwachen; der Wirtschaftssektor weist hier eine lange und gefestigte Tradition auf. In den letzten Jahren haben auch die Träger von Krankenhäusern, Pflegeheimen sowie anderer Einrichtungen und Leistungserbringer im Gesundheitswesen begonnen, ihre Management-Strukturen, Betriebsformen und Aufsichtsgremien den wachsenden wirtschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen anzupassen. Denn es stellt sich zunehmend – auch im Spannungsfeld von Ökonomie und Ethik – die Frage, in welcher Art und Weise – insbesondere die Aufsichts- und Verwaltungsräte heutiger Unternehmen – in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft dazu beitragen können, dass dort ziel- und qualitätsorientiert, bedarfsgerecht, und verantwortungsbewusst gearbeitet wird und der Fortbestand der am Gemeinwesens orientierten Aufgabe gesichert wird.
Zwar ist z. B. im Krankenhausbereich die "wirtschaftsnahe" GmbH die häufigste Rechtsform, gefolgt vom kommunalen Eigenbetrieb; die Aktiengesellschaft ist in der Gesundheitsbranche ebenfalls vertreten. Dennoch befinden sich Gesundheitsunternehmen im Vergleich mit Wirtschaftszweigen keineswegs im Stadium endgültiger Antworten, was Struktur, Organisation, werteorientierte Zielsetzung und Aufsichtsgremien betrifft.
Nach einer kurzen Darstellung der Entwicklung im Bereich Gesundheits- und Sozialunternehmen unternehmen die Autoren daher eine diesbezügliche Situationsdiagnose und stellen die Aufgaben der Trägerorgane, den juristischen Rahmen und die organisationsrechtlichen Grundlagen dar. Den Schwerpunkt des Buches bildet eine Situationsanalyse, die zu Vorschlägen und Empfehlungen zu Konstruktion, Zusammensetzung, Handlungsweise und Qualifikation der Mitglieder eines Aufsichtsgremiums führt sowie zur erfolgreichen Kooperation zwischen Aufsichtsgremien und dem Management der Gesundheitsunternehmen beitragen soll.
Zu diesen Zwecken greifen die Autoren auch auf Gespräche mit Aufsichtsräten, Verwaltungsräten und Vorständen aus der Branche zurück u. a. mit Irmtraut Gürkan, Karl Ferdinand Prinz von Thurn und Taxis und Anton J. Schmidt. Die detaillierten Interviews gewähren wertvolle, erfahrungsgestützte und kenntnisreiche Einblicke in die Praxis und verweisen ihrerseits auf diverse Handlungsnotwendigkeiten zum Thema.
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Die Autoren:
Prof. Dr. Bernd Halbe, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht, Kanzlei Dr. Halbe Rechtsanwälte Köln/Hamburg/Berlin, Honorarprofessor und Lehrbeauftragter für Medizinrecht der Universität zu Köln, Fachautor und Herausgeber des Handbuchs Kooperationen im Gesundheitswesen.
Prof. Dr. Rudolf Schmid, Wissenschaftlicher Direktor, Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheitswesen mbH – FOGS GmbH – Köln, Professur an der Universität Hannover, langjährige Geschäftsführertätigkeit für verschiedene Krankenhausgruppen, Fachautor und Herausgeber des Buches "Beschaffungsmanagement in Gesundheitseinrichtungen".
"Insgesamt deckt das Buch alle wichtigen Themenbereiche ab. Lesenswert machen es v.a. auch die detaillierten Interviews mit Führungskräften wie Dr. Hans-Jürgen Ahrens, Dr. Daisy Hünefeld und anderen, die über ihr jahrelangen Gremiumerfahrungen berichten und dem Leser zusätzliche Erkenntnisse verschaffen. Besonders praktisch ist auch Kapitel zwei des Buches, das eine Orientierung in puncto rechtliche Grundlagen bietet. Darüber hinaus lohnt sich insbesondere das vierte Kapitel, das praktische Tipps gibt – auch zu Aspekten, die wohl vielen Lesern nicht direkt bewusst sind, z.B. „Frauenquote in Gremien“ sowie „Bezahlung von Mitgliedern“. Fazit: Die Autoren vermitteln nachvollziehbar, warum sich die Einführung eines Aufsichtsgremiums lohnen kann und geben interessierten Führungskräften hierfür auf rund 180 Seiten die passenden Grundlagen und Tipps."
Quelle: Eileen Wesolowski, Health&Care Management Online 12.12.2017