Sophie Rosentreter zu Gast im Podcast „Streaming4Attention“

28.01.2022, medhochzwei
Demenz, Pflege

Sophie Rosentreter, Demenzbotschafterin und Geschäftsführerin von „Ilses weite Welt“ ist zu Gast im Podcast „Streaming4Attention“ bei Julian Mohr. Die Zahl der demenziell veränderten, so Rosentreter, wird in Deutschland auf 1,7 Millionen geschätzt, die Dunkelziffer ist hoch.

In ihren vielen Stunden mit ihrer demenzkranken Oma ist Rosentreter deutlich geworden, wie wichtig es ist die Angehörigen mit unterschiedlichen Informationsangeboten zu unterstützen. Sich Hilfe zu holen sollte nämlich keineswegs als Schwäche, sondern als Stärke angesehen werden, sagt Rosentreter. Die Menschen, die über ihre Grenzen hinausgehen und keine emotionale Unterstützung erhalten, weil sie sich nicht rechtzeitig Hilfe suchen, belasten häufig ihre eigene Psyche.

Von den 70 %, die ihre Familienmitglieder zu Hause pflegen, nehmen ca. ein Drittel Hilfe anderer an. Rosentreter möchte dies durch ihr Projekt „Ilses weite Welt“ ändern. Ihr Ziel ist es, demenziell veränderte Menschen durch Sinne, Gerüche und Musik zu erreichen, sie an der Hand zu nehmen und durch Empathie einen Zugang zu ihnen zu finden: "Es geht nicht darum, was man sagt, sondern viel mehr darum, Gefühle zu vermitteln." Sie möchte der Krankheit die Schwere nehmen und den Fokus vom „Ich“ auf das „Wir“ lenken, da Demenz die ganze Familie betrifft. In dem Film Alles anders – Wie leben mit Demenz?" widmet sie sich sämtlichen Fragen, die bei An- und Zugehörigen im Verlauf auftreten können – von den ersten drängenden Fragen zu Beginn über die richtige Kommunikation mit Menschen mit Demenz, die Rolle von Bewegung und Ernährung, die Bedeutung des Glaubens bis hin zur Selbstfürsorge für Angehörige und auch zur zentralen Frage danach, was passiert, wenn die Demenz ein fortgeschrittenes Stadium erreicht.

Auf lange Sicht hofft Rosentreter, dass sich immer mehr Menschen in Pflegeberufen engagieren, die Möglichkeiten sind groß. Um den permanenten Notstand an Pflegepersonal zu lindern, müssen jedoch neue Wege beschritten werden, die es den Demenzbetroffenen und vor allem Pflegenden ermöglichen, aufatmen zu können.

Hier in die Podcast-Folge reinhören.

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